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Two men pose for a photo, one wearing a clerical collar, both wearing suits.

ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay (rechts) und Scheich Azzam Khatib, Direktor der islamischen Waqf (links). 

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Das Treffen mit Scheich Azzam Khatib war ein Programmpunkt des einwöchigen Besuchs des ÖRK-Generalsekretärs im Heiligen Land. Der ÖRK setzt damit angesichts der Vorkommnisse in Israel und Palästina ein Zeichen der Solidarität und bekräftigt damit erneut seinen Einsatz für einen gerechten und langfristigen Frieden in der Region. Bei dem Treffen mit Scheich Azzam Khatib ging es angesichts des andauernden Krieges und der militärischen Besetzung in erster Linie um die Lage der Menschen christlichen und muslimischen Glaubens im heutigen Jerusalem.

Scheich Azzam Khatib berichtete über die aktuelle Situation in Jerusalem und ging dabei auch auf die in letzter Zeit von ultrarechten israelischen politischen Kreisen geäußerte Forderung ein, während des Ramadans in diesem Jahr den Zugang zur Al-Aksa-Mosche für arabisch-israelische Gläubige einzuschränken.

Der ÖRK hat sich wiederholt gegen Initiativen ausgesprochen, die die sorgsam austarierten Beziehungen, Rechte und Pflichten in Frage stellen, die in den historischen Status quo-Vereinbarungen festgelegt wurden. Dies berge, so stellte Pillay fest, die Gefahr einer weiteren Destabilisierung der Situation in Jerusalem und im Heiligen Land.

„Der ÖRK nimmt mit tiefer Sorge Berichte zur Kenntnis, dass die israelische Regierung während des heiligen Fastenmonats Ramadam zusätzliche Sonderbeschränkungen für den Zugang arabisch-israelischer Gläubiger zum Haram al-Sharif durchsetzen könnte. Besonders in einer Zeit solch extremer Spannungen in der Region würden solche Maßnahmen als äußerste Provokation angesehen und als Verletzung der internationalen Menschenrechtsnormen und der Religions- und Glaubensfreiheit sowie der historischen Status quo-Vereinbarungen für die Jerusalemer Altstadt aufgefasst“, sagte Pillay.

„Wir fordern von Ministerpräsident Netanjahu, dass er auf die Durchsetzung solch provokativer und ungerechtfertigter Restriktionen verzichtet, die eine ohnehin schon explosive Situation gefährlich weiter zuspitzen würden. Wir müssen uns für die gemeinsame Existenz aller drei abrahamitischen Religionen im Heiligen Land einsetzen“, sagte Pillay abschließend.

ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay besucht vom 16.–22. Februar Palästina und Israel, um sich ein Bild vom Leben und vom Dienst der ÖRK-Mitgliedskirchen in der Region zu machen. Er trifft sich weiterhin mit verschiedenen Führungspersönlichkeiten aus den Bereichen Religion, Gesellschaft und Politik, darunter der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der israelische Präsident Isaac Herzog. Ein Besuch des ÖRK-Verbindungsbüros in Jerusalem steht ebenfalls auf dem Programm. Der ÖRK-Generalsekretär leitet die Mission und wird von Dr. Audeh Quawas (Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses), Marianne Ejdersten (ÖRK-Kommunikationsdirektorin) und Yusef Daher (Koordinator, ÖRK-Verbindungsbüro in Jerusalem) begleitet.

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Four people pose for a group photo in an office.

ÖRK-Delegation mit Yusef Daher (links), Jerry Pillay (Mitte rechts) und Marianne Ejdersten (rechts) trifft sich mit Scheich Azzam Khatib (Mitte links).  

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