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Picture of leg of a child walking down steps made of car tyres.
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Als Direktorin für Internationale Beziehungen bei der Hilfsorganisation „Parents Circle – Families Forum“, das in Beit Jala im Westjordanland und in Israel Büros hat, ist Damelin seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen schon zwei Mal in den USA und in London und Italien gewesen. 

Jedes Mal hat sie eine Botschaft im Gepäck, warum wir uns mit den Bedürfnissen von Kindern und Familien beschäftigen sollten. Sie fragt: Können wir uns inmitten all der Polarisierung darauf einigen, den Kindern zu helfen? 

Aber leider erlebt Damelin, dass die Menschen in anderen Ländern den Konflikt in Palästina und Israel importieren und einen eigenen Konflikt daraus machen. 

„Genau das ist es, was wir gar nicht gebrauchen können“, sagt Damelin. „Wenn Sie nicht Teil der Lösung sein können, ist es besser, wenn Sie uns in Ruhe lassen.“

Im Februar hatte die Weltbank Damelin eingeladen, einen Vortrag an der Georgetown University in Washington, DC, zu halten. „Da waren bestimmt 200 Studierende“, erzählt sie. „Und die durften keine Flaggen oder Poster oder irgendwas in der Richtung mitbringen.“

Sie hat also gesehen, dass es möglich ist, dass eine Gruppe junger Menschen darin übereinkommt, wie sie Teil der Lösung sein können – oder wenigstens nicht Teil des Problems. 

„Ein Jurastudent, der zufällig jüdisch ist, hat ja nicht plötzlich Einwirkungsmöglichkeiten auf das Kriegskabinett“, sagt sie und fügt hinzu, dass sie die zunehmende Feindseligkeit gegenüber jüdischen Menschen in anderen Ländern sehr beunruhigend findet.

Land der Raketen

Das „Parents Circle – Families Forum“ unterstützt inzwischen 700 Familien – eine Zahl, die seit dem 7. Oktober rasant gestiegen ist. Damelin berichtet, dass sie beobachtet hat, dass schon Kinder, die im Trauma des Konflikts gefangen sind, feststellen, dass sie nicht unbesiegbar sind.

„Welche Art von Erwachsenen wird aus ihnen?“, fragt sie. „Das ist genau die Arbeit, die wir machen wollen.“

Auf gewisse Art und Weise ist die Botschaft des „Parents Circle – Families Forum“ ganz einfach: Krieg wird nicht zu Frieden führen. Aber es ist sehr schwierig geworden, Möglichkeiten und Wege zu finden, praktisch zu helfen. 

„Bevor ich nach Amerika gereist bin, hatte ich eine Zoom-Konferenz mit palästinensischen Frauen aus unserer Gruppe“, berichtet Damelin. „Ihr Alltag ist sehr schwierig geworden.“

Viele der Ehemänner können seit dem 7. Oktober nicht mehr zu ihrer Arbeitsstelle nach Israel. „Die christlichen Schulen sind noch geöffnet, aber es herrscht keine Reisefreiheit“, sagt sie.

Wann kann das Heilen beginnen?

Im September 2023 ist eine Gruppe von Kindern des „Parents Circle – Families Forum“ zu den Vereinten Nationen gereist, um eine Charter für Gewaltlosigkeit und Versöhnung zu unterzeichnen. „Und nicht einmal drei Wochen später – der Krieg“, berichtet Damelin.

Das „Parents Circle – Families Forum“ arbeitet auch weiter mit diesen und anderen Kindern. „Wir werden versuchen, unser Sommerlager in diesem Jahr auf Zypern zu veranstalten, denn diese Kinder brauchen die gemeinsame Zeit“, erzählt. sie. „An sehr vielen Stellen ist Heilung notwendig.“

Damelin weiß, dass die Menschen sofortige Lösungen wollen, aber die wird es nicht geben. „Man muss den Menschen Zeit geben“, sagt Damelin.

Weitere Informationen: Die Oster-Initiative 2024


This material was produced as part of the 2024 Easter Initiative of the World Council of Churches - Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel (WCC-EAPPI). As we witness violence and injustice in the Holy Land and the struggle of its peoples to find peace, the 2024 WCC-EAPPI Easter initiative lifts up the call to roll away the heavy stone of violence, war and occupation, pain and suffering, and to remind the world of what is needed to bring about peace, to transform swords into ploughshares.