Image
Image of rubble after a bomb hits the ground.

File photo, Gaza. 

Foto:

Abu Amsha geht davon aus, dass sich im Norden des Gazastreifens ca. 400.000 Menschen aufhalten, darunter 800 Christinnen und Christen in der Katholischen Kirche zur Heiligen Familie und in der griechisch-orthodoxen St.-Porphyrios-Kirche. Alle diese Menschen haben Hunger. „Die Menschen essen alles, was sie finden können – sie essen Gras und Blätter von Bäumen“, berichtete er. „In dieser unerträglichen Situation hören wir in den Kirchen die herzzerreißenden Klagen unserer Brüder und Schwestern, die standhaft sind und eine unglaubliche Geduld haben.“

Die DSPR-MECC koordiniert die kirchlichen Hilfsaktionen in Gaza, leistet medizinische Hilfe,  bietet psychosoziale Beratungen an und unterstützt die Menschen auch durch die Lieferung von Nahrungsmitteln und anderen Gütern.  

„In den beiden Kirchen betreut die DSPR-MECC die christliche Gemeinschaft, die aus ca. 800 Personen besteht und mit Beginn des Krieges im Gazastreifen Zuflucht in den Kirchen gesucht haben, sowie die Nachbargemeinschaft“, berichtet Abu Amsha. „Die DSPR-MECC unterstützt die Menschen dabei, grundlegende Bedürfnisse wie Nahrungsmittel und Wasser sowie medizinische und sanitäre Versorgung sicherzustellen, und sie liefert auch Treibstoff für den Betrieb der Generatoren für die Stromerzeugung.“

Die DSPR-MECC koordiniert ebenfalls alle Maßnahmen, die die Auswirkungen dieser traumatischen Situation auf die psychische Gesundheit der Menschen begrenzen sollen.

„Im südlichen Teil von Gaza und besonders in Rafah, wo mehr als 1,5 Millionen zwangsvertriebene Menschen Zuflucht suchen, betreibt die DSPR-MECC ein Gesundheitszentrum, das die grundlegende und auch fachärztliche Versorgung der Bevölkerung sicherstellt. Dazu gehören kostenlose medizinische Behandlungen, Arzneimittel, zahnärztliche Behandlungen und medizinische Labordienstleistungen“, sagte Abu Amsha. „Das Zentrum versorgt im Durchschnitt 400 Patienten und Patientinnen am Tag.“

Um die Verbreitung ansteckender Krankheiten einzudämmen, bietet die DSPR-MECC Gesundheitsseminare für Frauengruppen an und verteilt Hygienekits, damit sie sich und ihre Familien selbst versorgen können.

Die Situation im Norden Gazas, wo sich die beiden Kirchen befinden, ist wirklich katastrophal“, sagte Abu Amsha. „In der vergangenen Woche gab es heftige Kämpfe ganz in der Nähe der Kirchen, so dass es für die Menschen unmöglich war, diesen Schutz zu verlassen, um Lebensmittel zu besorgen und Hilfe zu suchen.

Viele Menschen leiden unter medizinischen Komplikationen aufgrund von Mangelernährung, verunreinigtem Wasser und begrenzten Behandlungsmöglichkeiten. „Wir haben die Angriffe israelischer Panzer auf Gruppen von Menschen erlebt, die auf die Verteilung von Nahrungsmitteln und Hilfsgütern gewartet haben. Die Militärs hindern mit Gewalt Nahrungsmittel- und Hilfskonvois an der Weiterfahrt in den Norden Gazas und stoppen auch LKWs, die den Norden Gazas zu erreichen versuchen.

Abu Amsha hilft den Menschen weiterhin, in dieser schwierigen Lage durchzuhalten, und bittet die Welt, für Gaza zu beten. Er selbst sprach folgende Worte:

Betet für einen sofortigen Waffenstillstand.

Betet für ein Ende des Hungers in Gaza.

Betet für den Schutz der lebendigen Steine in den Kirchen von Gaza.

Betet für die trauernden Mütter in Gaza.

Betet für die verhungernden Kinder in Gaza.

Betet für uns alle, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh 8,32)

Weitere Informationen: Oster-Initiative 2024


This material was produced as part of the 2024 Easter Initiative of the World Council of Churches - Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel (WCC-EAPPI). As we witness violence and injustice in the Holy Land and the struggle of its peoples to find peace, the 2024 WCC-EAPPI Easter initiative lifts up the call to roll away the heavy stone of violence, war and occupation, pain and suffering, and to remind the world of what is needed to bring about peace, to transform swords into ploughshares.