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2. September 2022, Karlsruhe, Deutschland: Unterstützer der Ukraine demonstrieren vor der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland. Das Thema der Vollversammlung lautet „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“

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„Wir appellieren an alle Konfliktbeteiligten, die Grundsätze des internationalen Völkerrechts insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur sowie die humane Behandlung von Kriegsgefangenen zu respektieren“, heißt es in der Erklärung.

Die Erklärung bekräftigt nachdrücklich, dass Krieg mit der Natur Gottes unvereinbar ist. „Wir fordern alle Parteien dringend auf, sich zurückzuziehen und von militärischen Handlungen in der Nähe des Atomkraftwerkes Saporischschja und anderen derartigen Orten, die eine unvorstellbare Bedrohungen für gegenwärtige und zukünftige Generationen darstellen können, abzusehen“, so der Text. „ Wir beten gemeinsam für alle Opfer dieses tragischen Konflikts in der Ukraine, in der Region und auf der ganzen Welt, dass ihr Leid ein Ende haben möge und sie Trost finden und ein sicheres Leben und Würde für sie wiederhergestellt werden möge, und wir versichern sie der Liebe und Weggemeinschaft der weltweiten Gemeinschaft von ÖRK-Mitgliedskirchen.“

Die Erklärung fährt fort: „Die Anwesenheit von Kirchenvertretenden aus der Ukraine und der multinationalen Delegation der Russisch-Orthodoxen Kirche zusammen mit Delegierten und Teilnehmenden von ÖRK-Mitgliedskirchen und ökumenischen Partnern aus anderen Teilen Europas und aus allen Regionen der Welt hat als eine praktische Gelegenheit zur Begegnung gedient.“

Die Erklärung verpflichtet den ÖRK auch „zu einem intensivierten Dialog über die Dinge, die uns trennen, – eine Hauptaufgabe des ÖRK“, wie es im Text heißt. „Denn die Fragen, die von dem Konflikt aufgeworfen worden sind, sind sowohl für die ökumenische Bewegung als auch für die Welt in der Tat tiefgreifend und von grundlegender Bedeutung, und sie rechtfertigen zu ihrer Lösung einen intensiven und anhaltenden Dialog.“

Die Erklärung ruft den ÖRK dazu auf, eine Plattform zu bieten, damit alle Stimmen für Frieden gehört und verstärkt werden können.

„Der Wiederaufbau nach dem Krieg wird beschwerlich sein und lange dauern, mit enormen menschlichen finanziellen und ökonomischen Kosten“, liest sich die Erklärung. „Die Kirchen sind dazu aufgerufen eine Hauptrolle bei bedeutende Rolle bei der Heilung von Erinnerungen, Versöhnung und diakonischer Pflege zu spielen.“

Die Erklärung fordert außerdem die Regierungen Europas und der gesamten internationalen Gemeinschaft zu viel größeren Investitionen in die Suche nach und Förderung von Frieden sowie zur Stärkung von Maßnahmen zur friedlichen Konfliktbewältigung, zivilen Konflikttransformation und Versöhnungsprozessen auf.

„Wir verpflichten uns, unserer Verantwortung gerecht zu werden und uns gegenseitig in die Verantwortung dafür zu nehmen, das das Band christlicher Einheit erhalten bleibt“, heiß es in der Erklärung.

Der Text verleiht der Erwartung an alle Staaten – in Europa und auf der ganzen Welt – Ausdruck, dass sie dem Wortlaut und Sinn ihrer Verpflichtungen unter internationalem Recht, einschließlich der Menschenrechtsnormen und des Flüchtlingsrechts und insbesondere des Rechts auf Asyl, nachkommen.

„Wir rufen alle Staaten dringend auf, sichere, reguläre und zugängliche Zugangswege und Möglichkeiten für menschliche Mobilität im Einklang mit ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten bereitzustellen und angemessene Schritte gegen die Ausbeutung der Vulnerabilität von Migrantinnen und Migranten und Flüchtlingen einzuleiten.“

Krieg in der Ukraine, Frieden und Gerechtigkeit in der Region Europa

Livestream der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karsruhe, Deutschland

Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karsruhe, Deutschland

11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland