Image
EmergingPeacemakersForum-2023-photo-by-GregoiredeFombelle-70.jpg

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der Muslimische Ältestenrat und die Rose Castle Foundation veranstalten im Ökumenischen Institut in Bossey vom 5.-14. Juli das „Emerging Peacemakers Forum“ für 50 junge Frauen und Männer, die für zivilgesellschaftliche und internationale Organisationen arbeiten. Ali Rashid Al Nuaimi, Mitglied des Föderativen Nationalrates für die Emirate von Abu Dhabi und Vorsitzender des Ausschusses für Verteidigung, Innen- und Außenpolitik im Rat war einer der Hauptredner auf dem Forum.

Foto:

Ali Rashid Al Nuaimi, Mitglied des Föderativen Nationalrates für die Emirate von Abu Dhabi und Vorsitzender des Ausschusses für Verteidigung, Innen- und Außenpolitik im Rat war einer der Hauptredner auf dem Emerging Peacemakers Forum, das vom 5.–14. Juli im Ökumenischen Institut des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Bossey stattfand.

„Zu einem meiner Arbeitsschwerpunkte gehört es, der extremistischen Weltsicht, die im Internet und in den sozialen Medien verbreitet wird, ein anderes Narrativ entgegenzusetzen. Wie Sie wissen, werden die sozialen Medien von Terrororganisationen und besonders von Al-Qaida und Daesh benutzt. Und leider nutzen sie diese Möglichkeiten höchst professionell, und das gilt besonders für Daesh“, sagte Al Nuaimi.

An dem Forum haben 50 jungen Menschen aus Afrika, Asien, den Amerikas und Europa teilgenommen. Die jüngsten Teilnehmenden des Forums, das im Château de Bossey vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), dem Muslimischen Ältestenrat und der Rose Castle Foundation in der Nähe von Genf ausgerichtet worden ist, waren 20 Jahre alt.

„Viele Länder unterschätzen die Stärke dieser Organisationen“, sagte das Mitglied des Föderativen Nationalrates und bezog sich dabei auf die Fähigkeit der Terrorgruppen, soziale Medien für ihre Interessen zu nutzen. „Ich bin deshalb der Ansicht, dass wir in jedem Land Menschen haben müssen – und damit meine ich nicht nur Beamte, Funktionäre oder in Organisationen –, die als hervorragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wahrgenommen werden. Wir brauchen diese Identifikationsfiguren in unserer Gemeinschaft, in unserer Gesellschaft und unserem Land, um unsere Ziele zu fördern.“

Richtig und Falsch

Der Politiker aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erklärte, dass „die sozialen Medien wie eine ‚open source‘ funktionieren. Es handelt sich um eine weltweite Plattform, die man nicht kontrollieren kann“, und es sind die Menschen selbst, die zwischen Richtig und Falsch unterscheiden müssen und die Inhalte selbst beurteilen und bewerten müssen.

Auf der gleichen Veranstaltung sprach ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay über die immens wichtige Rolle der Friedensarbeit im Leben des Rates, der fast 600 Millionen Christinnen und Christen weltweit vertritt.

„Für uns hat die Friedensarbeit eine sehr große Bedeutung, denn wir glauben, dass uns der Ratschluss Gottes dazu aufruft, eine bessere Welt zu schaffen, die wir nach Gottes Werten definieren müssen“, sagte Pillay, ein südafrikanischer Theologe.

„Als Christinnen und Christen glauben wir an das Reich Gottes. Und das Reich Gottes bedeutet, dass wir über die gesamte Welt sprechen.“

Pillay sagte, dass diese Eigenschaften des ÖRK auch für den Krieg in der Ukraine anzuwenden seien, den Russland im Februar 2022 begonnen hat.

Image
EmergingPeacemakersForum-2023-photo-by-GregoiredeFombelle-41.jpg

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der Muslimische Ältestenrat und die Rose Castle Foundation veranstalten im Ökumenischen Institut in Bossey vom 5.–14. Juli das „Emerging Peacemakers Forum“ für 50 junge Frauen und Männer, die für zivilgesellschaftliche und internationale Organisationen arbeiten. ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay während seiner Rede auf dem Forum.

Foto:

Ukraine und Russland

Pillay sagte, dass in der Ukraine und in Russland der überwiegende Teil der Bevölkerung orthodoxe Christinnen und Christen seien.

„Und wir arbeiten mit diesen Menschen christlichen Glaubens in bestimmten Bereichen zusammen und fragen sie – wie können wir gemeinsam etwas bewirken?  Zunächst einmal müssen Sie Einheit bei sich selbst finden, denn der Krieg hat Sie entzweit. Aber wir müssen auch Einheit bei uns selbst finden.“

„Wie können wir Einheit und Frieden im Kontext dieses Krieges erreichen? Wir planen deshalb – hoffentlich für Oktober – ein Rundtischgespräch, an dem die einzelnen Parteien teilnehmen sollen, und wir sind in weiteren Gesprächen über die Vorbereitung eines größeren Runden Tisches für Friedensgespräche, an dem noch weitere religiöse Führungspersönlichkeiten, Politikerinnen und Politiker sowie weitere Personen teilnehmen werden, die mit uns für den Frieden arbeiten werden.“

Eine dritte Hauptrednerin war Rebecca Grynspan aus Costa Rica, Wirtschaftswissenschaftlerin und seit September 2021 Generalsekretärin der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung und die erste Frau in der Geschichte der Organisation auf diesem Posten.

„Ich selbst bin die Tochter von Einwanderern der ersten Generation. Mein Vater hat Europa wegen des Zweiten Weltkrieges verlassen. Deshalb weiß ich genau, was es bedeutet, in einem Land zu leben, das in der Lage ist, Vielfalt zu integrieren. Ich weiß auch, was es für meine Eltern bedeutet hat, die Möglichkeit zu haben, eine Familie in Würde zu gründen und ihren Kindern alle Bildungsmöglichkeiten zu geben“, sagte Grynspan.

Sie sprach über die Notwendigkeit der Teilung von Macht in gespaltenen Gesellschaften und „dass sich jeder innerhalb der staatlichen Machtgefüge sicher fühlen muss" unabhängig vom Ergebnis der letzten Wahl.

„Gebraucht wird eine gute Regierungsführung, die die Diversität und Fragmentierung berücksichtigt, die wir in den Gesellschaften erleben ... Wir müssen darüber nachdenken, wie wir Regeln für eine bessere Teilung von Macht in der Regierung haben können.“

Fotogalerie vom Emerging Peacemakers Forum 2023

Erfahren Sie mehr über das anstehende Emerging Peacemakers Forum (in englischer Sprache)

Lernen und Hoffen: Friedensstiftende senden Botschaften an die Welt und hören, was die Welt antwortet - ÖRK-Featureartikel vom 11. Juli 2023 (in englischer Sprache)

Medien erhalten Einladung zur Graduierungsfeier auf dem Emerging Peacemakers Forum  - ÖRK-Medienmitteilung vom 11. Juli 2023 (in englischer Sprache)

„Junge Friedensstiftende besuchen Vereinte Nationen und Ökumenisches Zentrum des ÖRK in Genf" – ÖRK-Pressemitteilung vom 10. Juli 2023 (in englischer Sprache)

„Teilnehmende am Emerging Peacemakers Forum senden Botschaft der Hoffnung an COP28“  – ÖRK-Pressemitteilung vom 9. Juli 2023

„Es braucht Wachsamkeit, um Vorfälle wie den Völkermord in Ruanda oder den Krieg in der Ukraine zu verhindern, sagt UN-Berater“  – ÖRK-Feautereartikel vom 9. Juli 2023

„Geistige Wegzehrung bekommen wir, wenn wir Menschlichkeit praktizieren“, sagt Mama Shamsa " – ÖRK-Featureartikel vom 8. Juli 2023

„Frieden ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit, doch der Austausch ist wichtig, sagt die Tochter eines Holocaust-Überlebenden“  – ÖRK-Featureartikel vom 7. Juli 2023

„Junge Menschen christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens machen sich auf den Weg zum Frieden" - ÖRK-Pressemitteilung vom 6. Juli 2023

 

Image
EmergingPeacemakersForum-2023-photo-by-GregoiredeFombelle-78.jpg

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der Muslimische Ältestenrat und die Rose Castle Foundation veranstalten im Ökumenischen Institut in Bossey vom 5.-14. Juli das „Emerging Peacemakers Forum“ für 50 junge Frauen und Männer, die für zivilgesellschaftliche und internationale Organisationen arbeiten. Rebeca Grynspan, Generalsekretärin der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung.

Foto: