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Religious leaders gathered on 12 December for an event linked to the Global Refugee Forum, "Religious Leaders Unite for Climate Peace in Solidarity with Refugees".

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Den Vorsitz hatten die Leiterin der Multi-Stakeholder-Gruppe im Büro des stellvertretenden Hochkommissars für Schutzfragen des UNHCR, Safak Pavey, und Erzbischof Vicken Aykazian, ÖRK, stellvertretender Vorsitzender und Mitglied der Führungsebene des ÖRK-Zentralausschusses.

Die vom ÖRK ausgerichtete Veranstaltung fand am Vorabend der Eröffnung des Globalen Flüchtlingsforums des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mit voraussichtlich Tausenden von Teilnehmenden statt.

„Der heilige Paulus schrieb an die Christen in Korinth: Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit. Lasst uns gemeinsam arbeiten und Hoffnung an die Stelle von Verzweiflung setzen, menschliche Sicherheit an die Stelle von Furcht, und Würde an die Stelle von Erniedrigung“, sagte Vicken in seiner Abschlussrede.

Diejenigen, die sich im Ökumenischen Zentrum von Genf versammelt hatten, repräsentierten einen breiten Querschnitt der Christenheit. Ebenfalls anwesend waren Vertreter und Vertreterinnen des Bahaitums, des Buddhismus, des Hinduismus, des Islam, des Judentums und des Sikhismus.

Religion als Friedenskraft

Seine Allheiligkeit, der Ökumenische Patriarch Bartholomäus, hielt eine Grundsatzrede und erklärte, er sehe den Klimawandel als spirituelle und ethische Frage an. „Wir können und nicht länger den falschen Luxus der Unwissenheit oder Gleichgültigkeit leisten", sagte er. „Wir tragen fortan entweder direkt zu dem Problem bei oder verpflichten uns mit allen Kräften zu einer Lösung.“

Mohammed Hussein Sulaiman, Mitglied des UNHCR Global Youth Advisory Council, sagte: „Mit unseren Aktivitäten wollen wir Frieden in unserer Gesellschaft erreichen und sehen, wie Religion dabei einen guten Einfluss als Friedenskraft ausübt.“

Der römisch-katholische Erzbischof Buti Tlhagale aus Johannesburg in Südafrika stellte fest: „Die Anwesenheit von Geflüchteten in zahlreichen Ländern stellt eine überraschende neue Möglichkeit dar, neue, für Migrierende und Geflüchtete inklusive Gesellschaften aufzubauen. Die eine Menschheitsfamilie, Einheit und Solidarität sind die Kernwerte jeder religiösen Gesellschaft.

Wir appellieren an die religiösen Führungspersönlichkeiten, sich diese Vision einer neuen Gesellschaft umfassend und bereitwillig zu eigen zu machen und diese Idee nachdrücklich zu fördern.“

Rabbinerin Diana S. Gerson, Vizepräsidentin des New York Board of Rabbis, übermittelte Grüße der jüdischen Gemeinschaft.

Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes (LWB), erklärte gegenüber den religiösen Führungspersönlichkeiten: „Wir können die Millionen von Menschen nicht ignorieren, denen aufgrund des Klimawandels die Vertreibung bevorsteht oder aufgrund der Zunahme extremer Wetterereignisse, ebenfalls infolge des Klimawandels, die Migration.

Diese Situation betrifft unverhältnismäßig oft vulnerable Bevölkerungsgruppen, die nicht über ausreichende Kapazitäten verfügen, um solche Ausnahmesituationen bewältigen zu können.“

Sie sagte: „In diesem Globalen Flüchtlingsforum ruft uns unser Glaube nicht nur zur Fürsorge für unseren Planeten auf, sondern auch zur Förderung von Bedingungen, die allen Menschen ein gemeinsames Zusammenleben als Nachbarn und Nachbarinnen auf diesem Planeten, unserem gemeinsamen Haus, erlauben.“

Hoi Jong-soo von der Korea Conference of Religions sagte, er fühle sich geehrt, im Namen der koreanischen Religionsgemeinschaft an dem Globalen Flüchtlingsforum teilnehmen zu dürfen.

„Ich möchte dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und Religions for Peace meinen aufrichtigen Dank aussprechen, dass sie der koreanischen Religionsgemeinschaft die Gelegenheit geben, ihre Stimme weltweit zu Gehör zu bringen“, sagte Hoi.

Solidarität aus Korea

Er sagte, dass die religiöse Gemeinschaft in Korea, in der es eine starke christliche Präsenz gebe, sich federführend für eine „Vision der Solidarität“ in unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft engagiere, um Geflüchtete als Mitglieder in ihrer Gemeinschaft willkommen zu heißen.

„Wir werden zusammenarbeiten und Veranstaltungen organisieren, die zum Beispiel Gelegenheiten wie den von den Vereinten Nationen ausgerufenen Weltflüchtlingstag nutzen, um die gesellschaftliche Teilhabe zu fördern“, sagte Hoi. In diesem Kontext geben sie die Erfahrungen weiter, die sie mit der erfolgreichen lokalen Integration von Geflüchteten gesammelt haben.

Noor Azizah, die als junges Mädchen vor der Unterdrückung der Minderheit der Rohingya aus Myanmar geflohen ist und acht Jahre lang staatenlos war, lebt jetzt in Australien und sprach für das Maìyafuìnor Collaborative Network.

„Der Genozid an den Rohingya ist eine Tragödie, die seit 1942 stattfindet und Spuren in unserer Geschichte hinterlassen hat. Als Bevölkerungsgruppe mit muslimischer Mehrheit sind wir gemeinsam mit einer kleinen Anzahl von Menschen christlichen, buddhistischen und hinduistischen Glaubens allein aufgrund unserer Religion ins Visier der Regierung von Myanmar und buddhistischer nationalistischer Gruppen geraten“, sagte Azizah.

Reverend Kyoichi Sugino, Präsident des Rissho Kosei-kai Gakurin Seminary, erinnerte daran, dass 2013 rund 900 Religionsführer und -führerinnen in Wien zum Religions for World Peace Summit gekommen seien und eine gemeinsame Willkommenserklärung für Geflüchtete verabschiedet hätten.

„Rissho Kose-kai und Glaubensgemeinschaften in Japan bekräftigen unser Versprechen, unsere umfassende und ganzheitliche Unterstützung von Geflüchteten durch Liebe und Mitgefühl, multireligiöses Engagement und Multi-Stakeholder-Partnerschaften mit gemeinsamen Gebeten und Aktionen weiter auszubauen", sagte Sugino.

Bhai Sahib Mohinder Singh vom indischen Guru Nanak Nishkam Sewak Jatha-Zentrum und Mitglied des multireligiösen UNHCR-Rates sagte: „Lasst uns nicht vergessen, dass wir alle spirituelle Migrierte sind. Wir sind nur für wenige Jahre auf diesem Planeten zu Hause.“

Singh erklärte, die Menschen müssten lernen, sich selbst zu vergeben, bevor sie anderen vergeben können. „Zu vergeben beginnt bei uns selbst ...ohne Vergebung werden wir keine Konflikte auf nachhaltige Art und Weise lösen.“

Zu den Organisationen, die die gemeinsame interkonfessionelle Verpflichtung unterstützen, gehörten Islamic Relief Worldwide, die Hebräische Hilfsgesellschaft für Immigranten, der Lutherische Weltbund, die Islamische Weltliga, Saudiarabien, der Flüchtlingsdienst der Jesuiten, die Latter-day Saint Charities und weitere Unterzeichner.

Erklärung: Religiöse Führungskräfte setzen sich gemeinsam für Klimafrieden in Solidarität mit Geflüchteten ein (in englischer Sprache)

UNHCR: Erklärung religiöser Führungspersönlichkeiten vom Globalen Flüchtlingsforum 2023 (in englischer Sprache)

Ansprache Seiner Allheiligkeit, des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, während der ÖRK-Town-Hall-Diskussion zum interkonfessionellen Dialog, Klimawandel und Vertreibung (in englischer Sprache)

Botschaft S.E. Erzbischof Dr. Aykazian Vicken auf der Veranstaltung ‚Religiöse Führungskräfte setzen sich gemeinsam für Klimafrieden in Solidarität mit Geflüchteten ein‘ (in englischer Sprache)

Fotogalerie

Erklärung von religiösen Leitenden am Globalen Flüchtlingsforum: „Asylsuche ist ein grundlegendes Menschenrecht“ (ÖRK-Pressemitteilung zur interreligiösen Feier, 12. Dezember 2023)

„Gott gibt Flüchtlingen und Vertriebenen Kraft“ (ÖRK-Pressemitteilung zur interreligiösen Feier, 12. Dezember 2023)

Ökumenischer Patriarch Bartholomäus sieht Klimawandel als spirituelle und ethische Frage (ÖRK-Pressemitteilung zur Grundsatzrede Seiner Allheiligkeit, des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, 14. Dezember 2023)