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Church center to the United Nations (UN) where the WCC Ecumenical Office to the UN is located, New York, Photo: Marcelo Schneider/WCC

Kirchenzentrum der Vereinten Nationen, New York. Dort befindet sich das Ökumenische Büro der Vereinten Nationen. Bild: Marcelo Schneider/ÖRK

Wenn aber die beiden Mitarbeitenden des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im Ökumenischen Büro der Vereinten Nationen, Donna Bollinger und Ryan Smith, schwarze Kleidung tragen, dann tun sie dies nicht, um modisch und trendig zu sein und sie wollen es damit nicht den anderen New Yorkerinnen und New Yorkern gleichtun. Vielmehr versuchen sie, die Aufmerksamkeit auf sich und auf die ÖRK-Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ zu lenken.

Der sichtbarste Ausdruck der Kampagne sind die Menschen auf der ganzen Welt, die jede Woche jeweils am Donnerstag schwarze Kleidung tragen. Dies ist eine Methode, sich selbst und andere regelmäßig auf die Tragödie der geschlechtsbezogenen Gewalt aufmerksam zu machen. Wer die Kampagne unterstützt, trägt schwarze Kleidung oder einen Anstecker, um zu zeigen, dass er oder sie Teil der globalen Bewegung ist, die sich gegen Haltungen und Handlungen auflehnt, die Vergewaltigung und Gewalt dulden.

Die Sichtbarkeit der Kampagne mit der Farbe Schwarz soll geschlechtsbezogene Gewalt aus den dunklen Schatten herausholen. Die Opfer von Gewalt befürchten Stigmatisierung und weitere Gewalt, was sie oft zum Stillschweigen zwingt. Die Kampagne ermutigt die Menschen, sich gegen Gewalt auszusprechen und sicherzustellen, dass Frauen und Männer, Jungen und Mädchen Zuhause, in der Schule, auf der Arbeit und in den Straßen vor Vergewaltigung und Gewalt in Sicherheit sind.

Das Büro, in dem Bollinger und Smith arbeiten, liegt gegenüber dem Hauptsitz der Vereinten Nationen im UN-Kirchenzentrum. Das Gebäude umfasst zahlreiche Advocacy-Büros der Vereinten Nationen, von amerikanischen Konfessionen und globalen Religionen sowie mehrere Nichtregierungsorganisationen. Einige Büros gehören den ÖRK-Mitgliedskirchen in den USA, beispielsweise der Evangelisch-Methodistischen Kirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund) und den Amerikanischen Baptistenkirchen in den USA.

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Donna Bollinger and Ryan Smith, staff members of the World Council of Churches Ecumenical Office to the United Nations, Photo: Ivars Kupcis/WCC

Donna Bollinger und Ryan Smith, Stabsmitglieder des Ökumenischen Rates der Kirchen im Ökumenischen Büro der Vereinten Nationen. Foto: Ivars Kupcis/ÖRK

Die Arbeit von Bollinger und Smith trägt dazu bei, die Sichtbarkeit von „Donnerstags in Schwarz“ unter den Mieterinnen und Mietern des Kirchenzentrums und den Organen der Vereinten Nationen zu verbessern.

An einem Donnerstag im September, während gegenüber die UN-Generalversammlung tagte, sagte Bollinger im ÖRK-Büro, geschlechtsbezogene Probleme seien einer der beiden Hauptbereiche, für die sie und Smith arbeiteten, also sei „Donnerstags in Schwarz“ selbstverständlich ein wichtiges Element. Die Kampagne genieße eine gut sichtbare und weit verbreitete Unterstützung, was ihr und Smith die Grundlage biete, in ihrer Advocacy-Arbeit mit zwischenstaatlichen UN-Organen, Einrichtungen der Zivilgesellschaft und anderen im Glauben verankerten Organisationen auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam zu machen.

Auch andere Mieterinnen und Mieter im gleichen Gebäude haben die Kampagne übernommen, sodass zahlreiche Mitarbeitende donnerstags ebenfalls Schwarz tragen. Daneben bindet die Kaplanin des Kirchenzentrums, Pastorin Dionne Boissiere, die Kampagne in ihren wöchentlichen Gottesdiensten ein, die sie für die Menschen feiert, die dort ein und aus gehen.

Indem Bollinger und Smith die Kampagne „Donnerstags in Schwarz“ hochhalten, wollen Sie erreichen, dass andere Organisationen und Bereiche der Vereinten Nationen die Kampagne ebenfalls unterstützen, „und wir arbeiten mit ihnen zusammen, damit auch sie sich für die Kampagne engagieren“, sagte Bollinger.

Smith erklärte, dass sich während gewisser Zeiten, wie beispielsweise der UN-Generalversammlung, zahlreiche hochrangige Regierungsmitglieder in New York träfen, und die ÖRK-Mitarbeitenden des Ökumenischen Büros dann jeweils eine Stimme des Glaubens in diese Sitzungen einbringen könnten.

Das Kirchenzentrum sei jedoch das ganze Jahr hindurch aktiv: „Die Kampagne bietet der kirchlichen Gemeinschaft die Gelegenheit, jeden Donnerstag gemeinsam zu handeln und für diejenigen Werte einzustehen, die wir seit Langem unterstützen“, so Smith.

 

 Donnerstags in Schwarz