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Mission / Book launch / panel

Photo: ÖRK

In seiner Rede vom 24. März dankte Pillay allen an der Veröffentlichung des Buches beteiligten Personen. „Es ist unser Wunsch, in einer durch Krieg und Kolonialismus verwundeten Welt ein gemeinsames und erlösendes Zeugnis abzulegen“, sagte er. „Das Handeln des ÖRK in Krisen, die sich aufgrund von Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Götzendienst ausbreiten und unter uns Krieg und Kolonialismus hervorbringen und unterhalten, ist von dieser Berufung geprägt.“

Dieser Text lade uns ein, den Geist der Einheit zu feiern, sagte Pillay. „Ich bin dankbar für das Buch und für die Gemeinschaften, die dahinterstehen“, sagte er. „Uns alle in der ökumenischen Bewegung fordere ich auf, die aufgezeigte Richtung einzuschlagen und noch viel weiter zu gehen.“

Pastor Dr. Peter Cruchley, Direktor der Kommission für Weltmission und Evangelisation des ÖRK, leitete eine Podiumsdiskussion. Auch er dankte den Mitwirkenden. „Ich bin dankbar, dass Sie beim Namen nennen, was so viele Menschen konkret erleben – dass Europa seine kolonialistischen Methoden nicht aufgegeben hat“, sagte er. „Ich begrüße dies, denn für uns ist es wichtig, diese Gegebenheiten auszusprechen.“

 

Die Diskussion erinnere uns daran, dass ein Imperium nie akzeptiert werde, überlegte Cruchley. „Viele von Ihnen sind ein Zeichen dafür und die Frucht davon“, meinte er.

Pastor Dr. Risto Jukko, Direktor des Weltmissionsdienstes der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands, der den Text editiert hat, stellte die Methodologie des Buches sowie die abgedeckten Themen vor. Er führte aus, der erste Teil antworte anhand von neun regionalen Berichten auf zwei Fragen. „Was versteht man, mit Blick auf die heutige Welt und ihre Krisen, unter Christinnen und Christen in der Mission im Globalen Süden, und welche Bedeutung wird der Begriff in den kommenden Jahren haben? Welche Hoffnung kann die frohe Botschaft von Jesus Christus denjenigen vermitteln, die am verletzlichsten sind und oft unter existenzbedrohenden Umständen leiden?“

Jukko erklärte, der zweite Teil umfasse fünf Studien zu transnationalen Missionsnetzwerken.

Dr. Marina Ngursangzeli Behera des Oxford Centre for Mission Studies bekräftigte, Kolonialismus und Rassismus seien nach wie vor vorhanden. „Es gibt Gesetze, Regeln und Verordnungen – doch schützen sie die verletzlichen und diskriminierten Menschen nicht wirklich“, sagte sie. „Deren Stimme wird im Grunde immer noch ,ausgegrenzt‘.“

Pastorin Dr. Winelle Kirton-Roberts, Kirchenhistorikerin und Pastorin der Brüder-Unität, sprach über ihre Perspektive als Leserin und Pastorin: „Allen, die sich für die Zukunft der christlichen Mission interessieren, kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen“, sagte sie. „Es stimmt grundsätzlich schon, dass sich eine erneute Kolonialisierung breitmacht.“ Doch sie fügte hinzu, sie beobachte auch gewisse positive Entwicklungen in Richtung Versöhnung. „Manche Gemeinschaften befassen sich heute mit vergangenen Ereignissen. Doch der Weg, der vor uns liegt, ist noch lang, und leider kommen die Diskussionen und Gespräche tendenziell von außen.“

Pastor Dr. Michael Biehl des Evangelischen Missionswerks in Deutschland (EMW) dankte den Teilnehmenden der Buchpräsentation. Er hoffe, die Publikation könne zur Zusammenarbeit und zum Nachdenken anregen. „Ich glaube, dass wir manchmal zu stark in den europäischen Kirchen feststecken“, sagt er. „Für diesen Studienprozess bin ich sehr dankbar“.

Ken Ross, Missionswissenschaftler der Kirche von Schottland, sagte, er mache sich große Sorgen, weil die Kolonialisierung in der heutigen Welt nicht ab-, sondern zunehme. Er betonte, es gebe „eine Verbindung zwischen den Ereignissen in der Gesellschaft und in der Kirche.“

„Die Botschaft, die aus dem Buch hervorgeht, könnte zu einem Modell für den weiteren ökumenischen Weg und einer Agenda für die Entkolonialisierung werden.“

Pastorin Dr. Kuzipa Nalwamba, ÖRK-Direktorin für Mission, Einheit und ökumenische Ausbildung, dankte den Mitwirkenden und den Rednerinnen und Rednern, dass sie sich die Zeit genommen haben, ihre Meinung zu äußern und Fragen zum weiteren Vorgehen zu stellen. „Im letzten Kapitel wird die Frage zur Zukunft gestellt: Welche globale Diskussion über Mission kommt als Nächstes? Wo wird sie stattfinden? Welches Thema aus den vorgestellten Präsentationen wird im Mittelpunkt stehen? Welche Inhalte werden diskutiert werden?“

In den kommenden Jahren werde sich die theologische Bildung und Ausbildung vermehrt mit diesen Themen befassen und danach streben, die sehr komplexen Fragen zu beantworten, schloss Nalwamba.

 

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