Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2013 in Busan, Südkorea, hat die weltweite ökumenische Bewegung auf die anhaltende Suche nach Frieden, Versöhnung und Wiedervereinigung des geteilten koreanischen Volkes aufmerksam gemacht und eine Erklärung über Friede und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel verabschiedet. Der ÖRK hat seither sein Engagement intensiviert und in der Zwischenzeit zahlreiche bedeutende Initiativen und Aktionen durchgeführt. 

Seit der Teilung der Halbinsel sind 77 Jahre vergangen. Seitdem lebt das koreanische Volk in der Logik des Kalten Krieges. Trotz der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens am 27. Juli 1953 wurde der Koreakrieg offiziell immer noch nicht beendet. In den vergangenen 40 Jahren hat der ÖRK gemeinsam mit dem Nationalen Kirchenrat von [Süd]Korea (NCCK) und dem Koreanischen Christenbund in Nordkorea (KCF) einen Dialog und eine Zusammenarbeit für den Frieden begonnen und weitergeführt und eine globale ökumenische Solidarität für Frieden auf der koreanischen Halbinsel und für die Wiedervereinigung des koreanischen Volkes unterstützt.

Nach der Vollversammlung in Busan gab es trotz einer Phase steigender Spannungen doch Momente großer Hoffnungen für einen Frieden in der Region. Inzwischen bestimmen aber neue Spannungen und das erhöhte Risiko eines potenziell katastrophalen Konflikts erneut das Geschehen.

Im Sinne des Vermächtnisses der Vollversammlung von Busan in dieser Zeit einer neuen Bedrohung des Friedens in dieser Region und in Anerkennung der wichtigen Beiträge des ÖRK für diese Suche nach Frieden, Versöhnung und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel während der Jahre zwischen diesen beiden Vollversammlungen ist sich die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen während ihrer Zusammenkunft in Karlsruhe, Deutschland deshalb darin einig,

die ÖRK-Mitgliedskirchen und ihre Partner nachdrücklich aufzufordern, ihre Solidarität erneut zu bekräftigen und die koreanischen Kirchen und ihre Advocacy-Arbeit im Rahmen des Gebetssonntags für die friedliche Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel, des Ökumenischen Forums für Frieden, Wiedervereinigung und Zusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel (EFK) und der Korea Peace Appeal-Kampagne zu unterstützen, die den Krieg beenden und das Waffenstillstandsabkommen von 1953 durch einen Friedensvertrag ersetzen und bis zum 70. Jahrestag des Waffenstillstandsabkommens 2023 rund 100 Millionen Unterschriften von Menschen aus aller Welt sammeln.

für unsere christlichen Schwestern und Brüder auf der Koreanischen Halbinsel zu beten, dass die politischen Gründe für ihre Teilung und Abgrenzung voneinander überwunden werden und dass eine friedliche Wiedervereinigung erreicht wird.