Nachhaltigkeit und Ökonomie des Lebens

Advocacyarbeit für nachhaltige Gemeinschaften und Begleitung von Gemeinschaften, die von wirtschaftlicher und ökologischer Ungerechtigkeit betroffen sind, in ihrem Ringen

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Das Leben als Teil der Schöpfung wird heute durch wirtschaftliche und ökologische Ungerechtigkeit gefährdet. Menschen leiden unter den Folgen eines sich erwärmenden Klimas und eines bedrohten Ökosystems, die aus nicht-nachhaltigen Produktionsweisen und rücksichtslosem Verbrauch herrühren. Während der globale Wohlstand wächst, klafft die Lücke zwischen Armen und Reichen immer weiter auf.

Aufbauend auf dem Engagement des ÖRK für nachhaltige Gemeinschaften in der Vergangenheit begleitet dieses Projekt die Arbeit von Mitgliedskirchen und das Ringen von Ortsgemeinden, die unter ungerechten Handels- und Finanzstrukturen und von Umweltzerstörung leiden. Dabei werden Beispiele für eine ökologisch gerechte Vorgehensweise herausgestellt und gefeiert. Wir setzen uns darüber hinaus auch für einen dringenden Wandel in der Wirtschaftspolitik, eine Umgestaltung von Wirtschaftsunternehmen und -systemen sowie für die Umsetzung einer klimagerechten Übereinkunft ein. 

In der heutigen Welt hat sich ein Wirtschaftssystem durchgesetzt, das auf übermäßigem Konsum und Habgier beruht, und es ist höchste Zeit, dieses Paradigma zu verändern, indem wir uns für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur einsetzen. 

Aufbauend auf der  Erklärung von Sao Paulo: Umwandlung des internationalen Finanzsystems zu einer Wirtschaft im Dienst des Lebens („Sao Paulo Statement: International Financial Transformation for an Economy of Life“) befürworten diese Initiativen ein weltweites Finanz- und Wirtschaftssystem, bei dem die Finanzwirtschaft mit der Realwirtschaft verknüpft ist, das auf den Grundsätzen wirtschaftlicher, sozialer und Klimagerechtigkeit beruht, für soziale und ökologische Aufgaben verantwortlich ist und der Habgier klare Grenzen setzt.

Das Dokument „Ökonomie des Lebens für alle Jetzt: Ein ökumenischer Handlungsplan für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur“ enthält wichtige politische Forderungen und zeigt auf, was Kirchen tun können, um Lösungen für die PRobleme im Zusammenhang mit öffentlichen Finanzen und Schulden, die Regulierung des Finanzsektors und der weltweiten Lenkung der Wirtschaft zu finden.

Die neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur ist eine gemeinsame Initiative von ÖRK und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, dem Rat für Weltmission und dem Lutherischen Weltbund. 

Resources
Ökumenisches Seminar für Leitung, Wirtschaft und Management für eine Ökonomie des Lebens

Um die Stimme der Kirchen im Hinblick auf das Thema Weltwirtschaft zu stärken, werden 20 heutige und zukünftige kirchliche Führungspersonen am ökumenischen Seminar für Leitung, Wirtschaft und Management für eine Ökonomie des Lebens vom 19. bis 30. August 2019 in Jakarta, Indonesien teilnehmen.

Zurzeit haben die ethischen, moralischen und theologischen Ansichten der Kirchen zu den Mechanismen der Weltwirtschaft nur geringen Einfluss auf die Finanz- und Wirtschaftspolitik, auf Geschäftspraktiken und unternehmerische Denkweisen. Um dem entgegenzuwirken will das Seminar die Wirtschaftskompetenz in den Kirchen aufbauen, in dem es die Teilnehmenden die Instrumenten und Sprache an die Hand gibt, mit denen sie sich wirksam für dringend erforderliche Veränderungen in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftswelt einsetzen können.

Lernziele

Der Lehrplan für das 10-tägige Seminar verfolgt folgende Ziele:

  • Herausarbeiten von theologischen Ausgangspunkten für wirtschaftliche Gerechtigkeit (z. B. warum und wie Theologie und Ethik eng verknüpft sind mit dem Thema Wirtschaft)
  • Für ein grundsätzliches Verständnis der Hauptströmungen ökonomischen Denkens sorgen
  • Methodologien und normative Grundsätze der Wirtschaft herausarbeiten, relativieren und kontextualisieren
  • Den wirtschaftswissenschaftlichen Horizont durch Einbindung ökologischer, feministischer und anderer pluralistischer Ansätze erweitern
  • Entwicklung interdisziplinärer Strukturen, um Brücken zu schlagen zwischen den Disziplinen Theologie und Wirtschaft
  • Betrachtung der politischen und strategischen Auswirkungen für Kirchen und ihre Advocacy-Arbeit für eine Ökonomie des Lebens im Kontext des Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens

Nominierungskriterien

  • Master- oder Bachelor-Abschluss, vorzugsweise in Theologie, Wirtschaft/Finanzwesen/BWL oder in einer anderen Sozialwissenschaft; oder ein anderer Nachweis über Kompetenzen in den genannten Fachgebieten
  • Fünf Jahre Leitungserfahrung (ausgenommen junge Menschen unter 30)
  • Fundiertes Verständnis der Funktionsweise der öffentlichen Ordnung und Leidenschaft für Gerechtigkeit (Beurteilung anhand eines Aufsatzes)
  • Empfehlung durch eine Kirche oder ökumenische Organisation

Aus den Kandidatinnen und Kandidaten, die die Nominierungskriterien erfüllen, werden Teilnehmende so ausgewählt, dass eine möglichst ausgewogene Vertretung der verschiedenen Regionen, der Geschlechter und Konfessionen gewährleistet ist.

Bewerbungsformular und Richtlinien (in englischer Sprache)

Zum Herunterladen anklicken:

Bewerbungsformular

Richtlinien

Vorläufiges Programm

Das vollständig ausgefüllte Bewerbungsformular schicken Sie bitte zusammen mit allen notwendigen Nachweisen und weiteren Unterlagen an [email protected]

Schauen Sie sich ein Video über das GEM-Seminar 2018 an, das mit Hilfe der WGRK produziert wurde

Rückfragen sind zu richten an 

[email protected]

[email protected]

[email protected]

 

 

Leitplan für eine Ökonomie des Lebens und für Umweltgerechtigkeit – Ein Instrument für Kirchengemeinden, kirchliche Gemeinschaften und Kirchen

„Die Art und Weise, wie wir mit der Wirtschaft und der Schöpfung interagieren – nicht nur als Einzelpersonen, sondern auch als Ortsgemeinden, Gemeinwesen und Kirchen insgesamt – steht in enger Verbindung mit unseren Glaubensüberzeugungen.“

Der Leitplan ist eine Einladung an Kirchengemeinden, kirchliche Gemeinschaften und Kirchen, über ein Programm mit fünf Schritten zu diskutieren, das helfen soll, den Umgang mit der Wirtschaft und unserer ökologischen Umgebung in folgenden Bereichen zu ändern: Leben im Einklang mit dem Bund mit Gott und der Schöpfung, erneuerbare Energien und Klimaschutz, gerechter und nachhaltiger Konsum, Ökonomien des Lebens und Netzwerkarbeit.

Zum Herunterladen des Leitplans

Zachäus-Kampagne für Steuergerechtigkeit und Reparationszahlungen

Worum es geht

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) unterstützt eine neue ökumenische Kampagne mit dem Namen „Zachäus-Projekt“ (#ZacTAX), die sich für Steuergerechtigkeit einsetzt. Sie wurde im Juli 2019 bei den Vereinten Nationen in New York City offiziell gestartet.

Das Projekt ist Teil der „New International Financial and Economic Architecture Initiative“ (NIFEA – Initiative für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur), einer gemeinsamen Initiative des ÖRK, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, des Lutherischen Weltbundes und dem Rat für Weltmission.

Weitere Details werden in Kürze zur Verfügung stehen.

Link zur entsprechenden Pressemitteilung des ÖRK (in englischer Sprache) vom 12. Juli 2019: 

WCC supports Zacchaeus campaign for tax justice (WCC news release 12 July 2019)