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Young people hold signs during the morning prayer service

September 2022, Karlsruhe, Deutschland: Junge Erwachsene halten während der Morgenandacht der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland, Plakate auf. Das Vollversammlungsthema lautet „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“.

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Die Erklärung beginnt mit der Anerkennung des großen Schmerzes und der Betroffenheit, „dass Gewalt und Konflikt weiterhin vulnerable Gemeinschaften beeinträchtigen, insbesondere ältere Menschen, Frauen, Kinder und junge Menschen.“

Die Arbeit des ÖRK seit der 10. Vollversammlung in Busan wurde von einem „Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens“ umrahmt, der vier Dimensionen umfasst: gerechter Friede in der Gemeinschaft, gerechter Friede mit der Erde, gerechter Friede in der Wirtschaft und gerechter Friede unter den Völkern.

Die Erklärung mit dem Titel „Was zum Frieden dient: Die Welt zu Versöhnung und Einheit bewegen“ erkennt an, dass wir in einer Zeit von erneuter und eskalierender globaler Polarisierung, in einer Zeit, in der die Regierungsführung neu konfiguriert und die Geopolitik neu ausgerichtet wird, in einer Zeit von Spaltung und Militarisierung und weiterer Probleme leben. Sie alle tragen zu einer Instrumentalisierung von religiöser Sprache, Autoritäten und Leitungsgremien bei, um „die Unterstützung oder ,Segnung‘ von bewaffneten Aggressionen oder irgendeiner Art von Gewalt und Unterdrückung zu rechtfertigen.“

Für die Anstrengungen gegen Spaltungen, Polarisierung und Ungerechtigkeit wurden die Friedensstiftung durch interreligiösen Dialog, das Anstreben von gegenseitiger Übereinstimmung und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen als essenzielle Beiträge erkannt. Der ÖRK und die gesamte ökumenische Gemeinschaft werden dringend aufgerufen, „dieses Engagement weiterzuführen und zu vertiefen.“

Die Erklärung ruft zu einem Waffenstillstand in allen bewaffneten Konflikten auf der Welt und für alle Konfliktparteien auf, diese „sollen sich für den Dialog und Verhandlungen einsetzen und auf diesen beharren, bis ein gerechter und nachhaltiger Friede erreicht wird, und sie sollen von Kriegshandlungen absehen.“

Die ÖRK-Mitgliedskirchen sind zu Reflexion und Diskussion eingeladen über „christliche Grundsätze und Perspektiven[...], mit Blick auf die Doktrin der nuklearen Abschreckung.“ Ein globales präemptives Verbot von autonomen Waffensystemen wird nachdrücklich anempfohlen, sowie eine „umfassende Rechenschaftspflicht für alle, die Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie andere ernste Verletzungen des humanitären Völkerrechts und der Menschenrechte verschulden.“

Dringende Maßnahmen zur Erreichung von Klimagerechtigkeit und die Beschäftigung mit der Bedrohung durch den katastrophalen Klimawandel werden als grundlegend erachtet für die Sicherheit der Menschen und der Welt. Die Erklärung ruft Regierungen auf, ihre Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien und der nachhaltigen Entwicklung aufzustocken und Maßnahmen zur Überwachung von schleichender Ungerechtigkeit zu treffen. „All dies sind Probleme, die Konflikte hervorrufen können, wenn sie nicht vorher bekämpft werden.“

Um die „Leistungsfähigkeit der Kirchen auf der ganzen Welt“ zu stärken und insbesondere in von Konflikten betroffenen Gebieten Unterstützung zu bieten, empfiehlt die Erklärung Partnerschaften und Zusammenarbeit zwischen dem ÖRK, ACT Alliance und weiteren ökumenischen Partnern und den Vereinten Nationen.

Erklärung der 11. ÖRK-Vollversammlung „Was zum Frieden dient: Die Welt zu Versöhnung und Einheit bewegen“

Livestream der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Fotos der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland