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Mariela Alejandra Pereyra speaks on behalf of the Latin America region

24. Juni 2023, Genf, Schweiz: Mariela Alejandra Pereyra von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche berichtet aus der Region Lateinamerika an der Tagung des ÖRK-Zentralausschusses, der vom 21. bis 27. Juni 2023 anlässlich seiner ersten vollen Tagung nach der 11. ÖRK-Vollversammlung 2022 in Karlsruhe in Genf zusammentrat.

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Der Bericht der Gruppe aus Lateinamerika betonte drei kritische Punkte und verlangte eine sofortige Befassung mit diesen sowie kollektive Handlung diesbezüglich: die Verpflichtung, sich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft einzusetzen, indem man sich mit der Klimakrise befasse und sich für indigene Rechte einsetze, der Kampf gegen geschlechtsspezifischer Gewalt und die Stärkung der institutionellen Kapazitäten und der theologischen Reflexion der Kirchen.

„Unser geliebtes Abya Yala ist mit einer Vielfalt natürlicher Ressourcen gesegnet, die seit jeher von unseren indigenen Völkern bewahrt werden“, heißt es in der Mitteilung der regionalen Gruppe im Plenum des ÖRK-Zentralausschusses.

Abya Yala (das lebendige Land oder das blühende Land) ist einer der Namen, mit denen die ursprüngliche Bevölkerung das Land bezeichneten, das später von den Kolonisatoren „Amerika“ benannt wurde.

Wie jede andere Region der Welt leidet auch Lateinamerika unter den Folgen der Umweltzerstörung durch mutwillige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, was die Bevölkerung gefährdet und zu Vertreibung, endemischen Krankheiten und Armut führt. Außerdem bringt die Enteignung von angestammten Land indigener Gemeinschaften deren Lebensgrundlage und ihr kulturelles Erbe in Gefahr.

„Unsere Kirchen engagieren sich für eine generationsübergreifende Zusammenarbeit durch Dialoge, Bibelstudien und christliche Lehrmaterialien, um nachhaltige Lösungen für den Schutz von Gottes Schöpfung und der Rechte indigener Gemeinschaften zu finden und zu fördern“, sagte Pastorin Mariela Pereyra von der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (Argentinien) und Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses.

Ein weiteres Thema für die lateinamerikanische Region ist die Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischer Gewalt und Diskriminierung.

„Wir müssen unsere prophetische Stimme gegen die strukturelle Sünde der Gewalt erheben. In Anbetracht des religiösen und gesellschaftlichen Fundamentalismus, der Hassreden, Frauenmorde und jegliche Gewalt gegen Frauen, Mädchen, Teenager und die LGBTQ+-Gemeinschaft ausübt, und des Verlusts von erworbenen Rechten gibt es einen dringenden Bedarf, neue Werkzeuge für Dialog und Hermeneutik bereitzustellen“, heißt es in der Mitteilung der Gruppe.

Sie unterstrichen auch die Notwendigkeit, die institutionellen Strukturen und die theologische Reflexion zu festigen, um ihre Basis für die Förderung zuverlässiger Zeugnisse der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit durch Worte und Aktionen zu stärken.

„Einheit, Mission und ökumenische Weiterbildung sind grundlegende Aspekte, die Aufmerksamkeit und Einsatz benötigen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Gruppe stellte auch fest, dass die digitale Kluft und der begrenzte Zugang zu virtuellen Plattformen ein großes Hindernis für den Lernfortschritt darstellen, besonders für Kinder und Teenager. „Es ist unabdingbar, diese Kluft zu überwinden, um gleiche Chancen für alle zu schaffen und eine inklusivere Gesellschaft zu gewährleisten.“

Fotogalerie der ÖRK-Zentralausschusstagung

ÖRK-Zentralausschusstagung, Juni 2023