Gemischte Gefühle angesichts erneut virtueller Gebete an Pfingsten für die Einheit der Christen

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die im Januar oder zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gefeiert wird, ist ein Zeichen des Engagements für unsere anhaltende Arbeit an der sichtbaren Einheit der Christinnen und Christen. Die Gebetswoche bringt auf der ganzen Welt unterschiedliche christliche Traditionen zusammen, öffnet die Augen, stärkt den Glauben und versichert uns der Überzeugung unserer gemeinsamen christlichen Wurzeln in einer gespaltenen Welt.

„Es ist ein ambivalentes Gefühl, diese Feiern erneut in einem virtuellen Rahmen veranstalten zu müssen“, sagt Pastorin Romi Bencke, Generalsekretärin des Nationalen Rates der christlichen Kirchen in Brasilien (CONIC). Sie ist dankbar für das, was sie in ihren Worten das „Zeugnis der Liebe“ der Kirchen nennt – die Tatsache, dass „sie Menschenansammlungen vermeiden und uns lehren, dass nicht der physische Ort die Kirche ist, sondern die Gemeinschaft, die sich überall dort zum Gebet versammelt, wo die Menschen gerade sind.“ 

„Auf der anderen Seite verspüren wir auch ein Gefühl der Traurigkeit, denn in Brasilien gibt es zurzeit keine Aussicht auf die Wiederaufnahme unserer Aktivitäten. Der Umgang der Bundesregierung mit der COVID-19-Pandemie kann nur als ungenügend bezeichnet werden. Es ist in keiner Weise abzusehen, wann wir uns wieder mit Freude und Zuneigung persönlich begegnen können.“

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird seit 1968 gemeinsam vom ÖRK und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen organisiert.

Das diesjährige Thema „Bleibt in meiner Liebe, und ihr werdet reiche Frucht bringen“ wurde von der Kommunität von Grandchamp in der Schweiz gewählt. Sie besteht aus 50 Schwestern, die aus unterschiedlichen Kirchen und verschiedenen Ländern kommen und die den internationalen Rahmen der Woche mitbestimmt haben, indem sie aus ihrem kontemplativen Leben in der beständigen Liebe zu Gott schöpfen. 

Der Amazonasrat der christlichen Kirchen hat das internationale Material an den eigenen nationalen Kontext angepasst. In Brasilien wird in den Gebeten für die Einheit deshalb die Vielfalt der Schöpfung und der im Amazonasgebiet lebenden Menschen deutlich.

Siehe auch www.oikoumene.org/gebetswoche

CONIC-Website

Vom CONIC veröffentlichtes Gebet für die Gebetswoche für die Einheit der Christen

Internationale Broschüre zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, verfügbar auf Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Deutsch.

Pfingstbotschaft der Präsidenten und Präsidentinnen des ÖRK