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Photo: Paul Jeffrey/Life on Earth pictures

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In den Reflexionen für die Gebetswoche geht es darum, wie wir durch das Erfahren der Liebe Gottes die uns verbindende Identität finden können. Die spezifische Situation in Burkina Faso ist ein Beispiel für die dringende Notwendigkeit, die Liebe bei unserem Streben nach Frieden und Versöhnung in den Mittelpunkt zu stellen.

Diese Suche würde oft durch den Verlust von Werten und des Gefühls, dass wir alle Menschen sind, sowie durch eine verminderte Sorge um das Gemeinwohl, um Redlichkeit, Integrität und Identität untergraben, heißt es in der Einführung der Materialsammlung. „Die Suche nach Versöhnung wurde auch durch geistliche Verarmung und das Streben nach leicht zu erzielenden Vorteilen geschwächt“, so die Einführung wörtlich. „Angesichts dieser Realitäten gilt der Imperativ, die Liebe Gottes zu bezeugen, umso nachdrücklicher.“

Der lokale Entwurf für die Materialsammlung wurde von einer Gruppe christlicher Gläubiger aus Burkina Faso erarbeitet. Wie auch in der Vergangenheit wurde dieser Entwurf dann von einer internationalen Arbeitsgruppe abschließend bearbeitet, die aus Vertreterinnen und Vertretern des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen der Römisch-katholischen Kirche und der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung besteht. Die Materialsammlung umfasst einen ökumenischen Eröffnungsgottesdienst, biblische Meditationen und Gebete sowie weitere Elemente für Gottesdienstfeiern.

Jedes Jahr werden ökumenische Partner aus einer anderen Weltregionen gebeten, Material für die Gebetswoche zu erarbeiten.

Die Ursprünge der Gebetswoche für die Einheit der Christen reichen mehr als 100 Jahre zurück. Die besonderen Gebete für die acht Tage werden seit 1966, also seit dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils gemeinschaftlich von der Römisch-katholischen Kirche und dem ÖRK in Auftrag gegeben und erarbeitet.

Mindestens einmal im Jahr werden christliche Gläubige so an Jesu Gebet für seine Jünger erinnert, „dass sie alle eins seien, [...] auf dass die Welt glaube“ (vgl. Joh 17,21). Herzen werden berührt und christliche Gläubige kommen zusammen, um für die eigene Einheit zu beten. Kirchen und Ortsgemeinden überall auf der Welt organisieren einen Austausch ihrer Pfarrpersonen oder besondere ökumenische Feiern und Gottesdienste. Startschuss für diese besonderen Erfahrungen und Veranstaltungen ist immer die Gebetswoche für die Einheit von Christen.

Sie wird traditionell zwischen dem Fest zur Erinnerung an die Berufung des Petrus und dem Fest der Bekehrung des heiligen Paulus gefeiert. Auf der Südhalbkugel, wo im Januar Hauptferienzeit ist, begehen die Kirchen die Gebetswoche oftmals zu einer anderen Zeit, zum Beispiel um Pfingsten, einem Datum, das ebenfalls für Einheit steht.

Die Materialsammlung für die Gebetswoche wird gemeinschaftlich veröffentlicht vom päpstlichen Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen und dem ÖRK durch dessen Kommission für Glauben und Kirchenverfassung, die auch den gesamten Erarbeitungsprozess begleitet. Die fertige Materialsammlung wird an die ÖRK-Mitgliedskirchen und die römisch-katholischen Bischofskonferenzen geschickt, und diese sind eingeladen, die Texte für die Nutzung im jeweils eigenen Kontext zu übersetzen und zu kontextualisieren bzw. anzupassen.

Das Material für 2024 steht bereits in verschiedenen Sprachen zur Verfügung: Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Arabisch.

Die Gebetswoche für die Einheit von Christen

Materialsammlung für die Gebetswoche für die Einheit von Christen 2024