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A failed crop of corn that died from lack of water, near Nacaome, southern Honduras.
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Das Seminar mit dem Titel „Bewahrung der Erde,Veränderung des Lebens: Glaube und natürliche Regenerierung gemeinsam denken“ findet sowohl als Präsenzveranstaltung im Ökumenischen Zentrum in Genf als auch im Online-Format statt.

Die Teilnehmenden befassen sich mit dem Thema, wie die bemerkenswerten regenerativen Selbstheilungskräfte der Natur zu erklären sind. Danach geht es um wichtige Fragen: Wie können wir unsere Gesellschaften dazu bringen, nicht gegen, sondern mit der Natur zu arbeiten? Von welchen Beispielen aus der Praxis können wir lernen, wie können wir sie unterstützen und ihre Wirkung verstärken? 

Der Workshop beginnt mit Reflexionen und Andachten aus unterschiedlichen Glaubenstraditionen. Danach kommen Initiativen zu Wort, die die natürliche Regenerierung in ihren unterschiedlichsten Formen unterstützen – nachhaltige Ernährungssysteme, Wiederaufforstung und andere Maßnahmen im Zusammenhang mit der Landbewirtschaftung zur Verbesserung der Existenzgrundlagen, zur Förderung der Klimaschutz- und Klimaanpassungsmassnahmen, zur Verhinderung von Bodenerosion, zum Erhalt der Landwirtschaft und zur Rettung der Biodiversität.

Zu den Referenten und Referentinnen gehören der australische Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo, der 2018 den alternativen Nobelpreis „ Right Livelihood Award“ für die Entwicklung einer Technik erhielt, mit der aus unter Wüstensand verborgenen Wurzelsystemen neue Bäume herangezogen werden können. Mit dieser als Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) bezeichneten Pioniertechnik lassen sich zu geringen Kosten Land renaturieren und dabei gleichzeitig Armut und Hunger der Menschen bekämpfen, die Subsistenzlandwirtschaft betreiben, indem die Nahrungsmittel- und Holzproduktion gesteigert und die Bewältigung von Klimaextremen verbessert werden. Rinaudo hat Landwirtschaftsbetriebe inspiriert, seine Arbeit fortzusetzen, und seine Methode wurde in zahlreichen Ländern weltweit übernommen und angepasst, darunter auch in Westafrika, wo Rinaudo fast zwei Jahrzehnte lang als Missionar gearbeitet hat. Heute sind 18 Millionen Hektar trockenen Bodens mit Rinaudos Methode oder einem vergleichbaren Verfahren renaturiert worden.

Pastor Dr. Kenneth Mtata, ÖRK-Programmdirektor für öffentliches Zeugnis und Diakonie, erklärte, dass die ÖRK-Mitgliedskirchen durch die Teilnahme an dem Seminar bahnbrechende Erkenntnisse und kreative Einsichten gewinnen können.

„Diese auf Zusammenarbeit abzielenden Diskussionen verbinden das Wissen über modernste Regenerationstechniken mit tiefergehenden theologischen Reflexionen und könnten positive Auswirkungen auf lokale Kirchen und Gemeinschaften haben“, sagte er. „Wir freuen uns darauf, unsere Herzen und unsere Vernunft der Wissenschaft, den Zeugnissen und den Gebeten derjenigen zu öffnen, die die Erde auf so vielfältige Weise wieder zum Leben erwecken, sei es durch Landwirtschaft, Ernährungssysteme oder Biodiversität."

Das Seminar wird gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen, Right Livelihood, Global EverGreening Alliance, Earth Trusteeship Working Group, Health of Mother Earth Foundation, World Vision International und Oiko Diplomatique durchgeführt.

Es wird ins Spanische, Portugiesische und Französische gedolmetscht.

Link zur Anmeldung