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Rev. François Phiaatae

6. September 2022, Karlsruhe, Deutschland: Pastor François Pihaatae,  auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) neu gewählter ÖRK-Präsident für die Region Pazifik. Die Vollversammlung fand in Karlsruhe, Deutschland vom 31. August bis zum 8. September mit dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ statt.

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Was inspiriert Sie am stärksten, da Sie jetzt diese wichtige Funktion innerhalb des ÖRK übernehmen?

Pastor Pihaatae: Ich bin seit 1995 auf einer ökumenischen Reise des Glaubens, und ich war auch von 2013–2018 als Generalsekretär der Pazifischen Konferenz der Kirchen tätig. Ich glaube, Gottes Wille ist es, dass ich jetzt auf internationaler Ebene zum Einsatz komme. Durch meine Mitarbeit in einem internationalen Forum wie ÖRK habe ich nach meiner Überzeugung den richtigen Platz gefunden, um die Region Pazifik betreffende Themen in einem globalen Rahmen zur Sprache bringen zu können.

Was sind die wichtigsten Sorgen in der Region?

Pastor Pihaatae: Zu den Themen, die für die Menschen im Pazifik am wichtigsten sind, gehören Selbstbestimmung und Menschenwürde in Westpapua, Maohi und Kanaky. Wir befassen uns ebenfalls intensiv mit Klimagerechtigkeit und den Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels auf die tiefliegenden Atolle. Wir fordern vom französischen Staat eine Entschädigung für die Opfer von 193 Atomwaffentests, die auf den Pazifikatollen Moruroa und Fagataufa stattgefunden haben. Wir sind zudem tief besorgt über ein Projekt großer internationaler Konzerne, die im Pazifik Tiefseebergbau betreiben wollen. Das wird unsere wichtigste Lebensgrundlage zerstören.

Welchen Beitrag wird die 11. ÖRK Vollversammlung für Ihren weiteren Weg der Versöhnung und des Friedens in der Region Pazifik leisten?  

Pastor Pihaatae: Der ÖRK hat bereits viel für die Kirchen in der Region Pazifik getan, und auf der Grundlage der zahlreichen Erkenntnisse, Ressourcen und Materialien, die wir während der thematischen Plenarsitzungen gewonnen und erhalten haben, und durch die Bibelarbeit, die Morgen- und Abendandachten, die täglichen Tischgespräche, die Workshops und die „Home Groups“ fühlen wir uns bestens gerüstet, um unsere Mission direkt nach der Vollversammlung zu beginnen. Der einzige Wunsch, den wir gegenüber dem ÖRK äußern, ist die pastorale Begleitung unserer Mitgliedskirchen durch personelle Ressourcen und wenn möglich auch die Fortführung unserer Mission in unserer Region auf dem Weg zu Versöhnung und Frieden.

Ich Danke Gott für diesen wunderbaren und einzigartigen Moment in unserem Leben. Die Welt hat durch die ÖRK-Vollversammlung zusammengefunden und wurde durch den Geist Gottes inspiriert, indem wir unsere Freude, unseren Schmerz und unseren Zorn teilen und gleichzeitig Gemeinsamkeiten finden, damit wir uns gegenseitig in unserer Mission in unserem eigenen Kontexten helfen.

Mein aufrichtiger Dank gilt der Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden, dem geschäftsführenden Generalsekretär und allen ÖRK-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit vollem Einsatz dafür gearbeitet haben, dass so viele Menschen nach Karlsruhe kommen konnten. Ich danke vor allem den gastgebenden Kirchen in Europa für ihre herzliche Gastfreundschaft, die uns das Gefühl gegeben hat, zu Hause zu sein.

Und nicht zuletzt bin ich davon überzeugt, dass angesichts all der schwierigen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, allein der Glaube uns dazu befähigt, sie zu überwinden. Mauruuru und Gott segne Sie.

Livestream der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Fotos von der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland