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Frank-Walter Steinmeier, German president

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hält auf der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe, Deutschland, eine Ansprache. Die Vollversammlung findet vom 31. August bis zum 8. September unter der Überschrift „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ statt.

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„Wir sind herzlich dankbar dafür, dass Sie die Einladung hierher angenommen haben, und wir hoffen, dass wir gute Gastgeber sein werden“, sagte er. „Es soll ein Fest des Glaubens, der Begegnung, des Austausches werden.“

Er erinnerte mit Dankbarkeit daran, dass die deutschen Kirchen schon 1948 bei der ersten Vollversammlung in Amsterdam dabei sein konnten und als gleichberechtigte Mitglieder begrüßt wurden. „Dafür sind wir bis heute dankbar“, sagte Steinmeier.

Anschließend ging er auf die Bedeutung der verschiedenen Symbole des Vollversammlungslogos ein: den Kreis, den Weg, das Kreuz und die Taube.

„Der Kreis steht klassisch für die ganze Erde, eben den Erdkreis“, sagte er.

Der Weg, so Steinmeier, zeige, dass wir alle „als Einzelne unseren Weg zu gehen haben, aber auch unsere Gemeinschaften, unsere Kirchen sind immer unterwegs.“

Das Kreuz, sagte er, bleibe das entscheidende Kennzeichen christlicher Identität. „Es kann, auch wenn es oft in der Geschichte so pervertiert worden ist, niemals ein weltliches Herrschaftszeichen sein“, sagte er. „Das Kreuz bleibt das entscheidende Kennzeichen christlicher Identität in der ganzen Ökumene.“

Das vierte Symbol schließlich, die Taube, so der Bundespräsident, sei von hoher symbolischer Bedeutung. „Sie ist einmal Symbol des Friedens, der so vielen Menschen fehlt und auf den wir so sehnsüchtig hoffen“, sagte er. „In vielen Traditionen ist sie auch das Symbol des Heiligen Geistes.“

„Sie ist aber“, so fügte er hinzu, „vor allem die Botin, die im Alten Testament von Noah ausgeschickt wird, um zu sehen, ob die Sintflut zurückgegangen ist, ob die totale Katastrophe sich dem Ende neigt.“

Uns sollte diese Taube heute ein Zeichen der Warnung und ein Zeichen der Hoffnung sein, sagte Steinmeier.  „Die Warnung: alles zu tun, damit es nicht zu der von uns Menschen gemachten Katastrophe kommt, die der nicht gebremste Klimawandel bringen wird“, sagte er. „Hier sind wir Christen auf eine ganz besondere Weise gefragt, denn die Schöpfung ist zur Bewahrung auch in unsere Hände, auch in unsere Verantwortung gelegt.“

Abschließend wünschte er allen eine „gute, eine gelingende“ Vollversammlung, „geprägt von Gespräch, aber auch von Gebet, von Dialog, aber auch von Klarheit und Entschiedenheit, von kluger Analyse, aber auch von Bereitschaft zum Handeln, von Einsicht in das Notwendige, aber auch von Hoffnung.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen

Fotos vom Besuch des deutschen Bundespräsidenten auf der 11. ÖRK-Vollversammlung

Mehr Informationen über die 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland