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Mama Shamsa
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„Man wird nie müde, Gottes Werk zu tun“, sagte die kenianische Friedensstifterin und Gemeindeaktivistin Shamsa Abubakar Fadhil, besser bekannt als Mama Shamsa, eine Frau muslimischen Glaubens, die als Kind römisch-katholische Schulen besucht hat. Bekannt ist sie, weil sie für Tausende von jungen Menschen in Kenia die Mutterrolle übernommen hat.

„Wir müssen miteinander sprechen. Ich muss wissen, was Sie fühlen, und Sie müssen wissen, was ich fühle“, sagte die Kenianerin, die zu den wichtigsten vortragenden Personen auf dem Emerging Peacemakers Forum vom 5.–14. Juli gehörte. „Wir brauchen Kapazitäten, damit wie die jungen Menschen aufbauen und ihnen ein Ziel geben können.“

Mama Shamsa sprach zu 52 jungen Menschen aus Afrika, Asien, den Amerikas und Europa. Die jüngsten Teilnehmenden des Forums, das im Château de Bossey vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), dem Muslimischen Ältestenrat und der Rose Castle Foundation in der Nähe von Genf ausgerichtet worden ist, waren 20 Jahre alt.

Den Weg weisen

Das Forum fand im Ökumenischen Institut von Bossey vor der Kulisse der Schweizer Alpen am Genfer See statt, weit entfernt von den Landesteilen in Kenia, in denen die Kriminalität hoch ist und in denen Mama Shamsa arbeitet.

Sie gehörte zu den Personen, die 2023 mit dem Scheich-Zayed-Preis für die Brüderlichkeit aller Menschen ausgezeichnet wurden, eine Anerkennung der Arbeit von einzelnen Menschen oder auch Organisationen weltweit, die mit gutem Beispiel vorangehen, um Spaltungen zu überwinden und echte zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, oft unter großen persönlichen Opfern.

Mama Shamsa erzählte, dass es in ihrer Kultur üblich sei, dass ein junges Mädchen mit Beginn ihrer Periode von der Schule genommen wurde. Sie hatte jedoch das Glück, dass sie nach geheimer Absprache mit ihren Eltern von römisch-katholischen Priestern unterrichtet wurde, die sie in ihrem muslimischen Glauben bestärkten.

Zwei junge kenianische Männer aus ihrem Viertel, die den Ausstieg aus ihrer kriminellen Karriere geschafft haben und sich heute für den Aufbau ihrer Gemeinschaft einsetzen, erzählten, wie Mama Shamsa sie aufgenommen und ihnen geholfen habe, auf ihrem bisherigen Weg umzukehren, nachdem sie sich fast der Terrormiliz Al Shabab in Somalia angeschlossen hätten.

„Wenn ich eine Gesellschaft sehe, die ihren Zusammenhalt verloren hat, in der die Jugend keinen Respekt zeigt und die wir an Drogen verloren haben ... dann ist es als Eltern unsere Pflicht, ihnen den Weg zu weisen“, sagte Mama Shamsa.

„Ich komme aus einem Dorf in Kenia, in dem die Menschen sehr feindselig sind. Es gibt zahlreiche kriminelle Machenschaften dort, und viele Menschen nehmen Drogen. In der Tat gibt es hier den härtesten Drogenkonsum in der Gegend.“

In einem Interview nach ihrer Rede sagte Mama Shamsa: „Wenn man ein guter Mensch sein will, braucht man geistige Wegzehrung. Dies wird nicht durch die Religion bestimmt, der man angehört. Alle Religionen sprechen über den Frieden. Die geistige Wegzehrung kommt von unserer Existenz als menschliche Wesen. Zuerst muss man Menschlichkeit praktizieren.“

Fotogalerie vom Emerging Peacemakers Forum 2023

Erfahren Sie mehr über das anstehende Emerging Peacemakers Forum (in englischer Sprache)

„Junge Menschen christlichen, jüdischen und muslimischen Glaubens machen sich auf den Weg zum Frieden" - ÖRK-Pressemitteilung vom 6. Juli 2023

„Kenianische Friedensaktivistin erhält  den Scheich-Zayed-Preis für die Brüderlichkeit aller Menschen" - ÖRK-Featureartikel vom 14 Februar 2023 (in englischer Sprache)

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Mama Shamsa with the participants of the Emerging Peacemakers Forum

Freitag, 7. Juli 2023: Mama Shamsa mit Teilnehmenden des Emerging Peacemakers Forums.

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