Kerzenzeremonie verleiht dem Globalen Flüchtlingsforum eine spirituelle Note

Seine Allheiligkeit, der ökumenische Patriarch Bartholomäus, sprach über das Gebot der Nächstenliebe, das alle Christinnen und Christen befolgen sollen.

„Wir möchten mit unserer bescheidenen Ansprache heute auf den anhaltenden und sinnlosen Verlust unserer Brüder und Schwestern hinweisen, unserer Mitmenschen, der Anderen, der Geflüchteten“, sagte er. „Wir müssen unsere Aufmerksamkeit nicht auf das Symptom der Vertreibung von Menschen lenken, sondern auf die eigentlichen Ursachen, und davon gibt es viele.“

Der Patriarch forderte die Anwesenden auf, hinter die Begrifflichkeiten zu schauen. „...lasst uns über die Farbe ihrer Haut und ihren Glauben oder ihre Religion hinaussehen, in die Augen von Gottes Menschenschöpfung blicken und diese Krisen in eine Möglichkeit verwandeln, Brücken zu bauen, Solidarität zu üben und Herzen zu verändern“, sagte er.

Filippo Grandi, Hochkommissar des UN-Flüchtlingshilfswerks, erklärte, dass die aus dem Glauben handelnden Gemeinschaften eine sehr wichtige Rolle bei der Bewältigung der Krise übernehmen müssten, die sich aufgrund der ständig steigenden Zahl von Geflüchteten, Vertriebenen und Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, weiter verschärfe. „Sie helfen uns dabei, die negative Art, wie wir über dieses Problem sprechen, zu überwinden und die positiven Aspekte hervorzuheben; nicht mehr über diese Menschen im besten Fall als Zahlen und im schlimmsten Fall als Feinde und Feindinnen zu reden, sondern sie stattdessen als Menschen zu betrachten, die ihre Gaben in die Gemeinschaften einbringen können, welche ihre Tore für alle diese Menschen öffnen“, sagte er. „Ich würde sogar noch weitergehen und sagen – wir schauen in ihre Augen“, sagte er.

„Sie müssen uns allen helfen, der ganzen Menschheit, Sie müssen in die Augen dieser Menschen schauen, sie als menschliche Wesen erkennen und dafür sorgen, dass sie wissen, dass die Menschen, von denen sie empfangen werden, ihnen nicht nur mit Barmherzigkeit, sondern mit Liebe in die Augen schauen“, sagte Grandi.

Die multireligiöse Gemeinschaft, so Grandi, sende auf diese Weise eine kraftvolle Botschaft. „Ich danke Ihnen, dass Sie ihre eigenen Gemeinschaften zu dieser Aufgabe verpflichten, die heute so schwierig ist in einer Welt voll von Hass, Gewalt, Hassreden und ähnlichen furchtbaren Dingen“, sagte er. „Sie sind der mächtigste und wirksamste Schutz gegen diese negativen Trends.“

Erklärung: Religiöse Führungskräfte setzen sich gemeinsam für Klimafrieden in Solidarität mit Geflüchteten ein (in englischer Sprache)

Ansprache Seiner Allheiligkeit, des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus, auf dem Globalen Flüchtlingsforum (in englischer Sprache)

Religiöse Führungspersönlichkeiten setzen sich gemeinsam und in Solidarität mit Geflüchteten für Klimafrieden ein und geben der UN-Konferenz neue Impulse (ÖRK-Featureartikel über die Veranstaltung, 14. Dezember 2023)

Ökumenischer Patriarch Bartholomäus sieht Klimawandel als spirituelle und ethische Frage (ÖRK-Pressemitteilung, 14. Dezember 2023)

Erklärung von religiösen Leitenden am Globalen Flüchtlingsforum: „Asylsuche ist ein grundlegendes Menschenrecht” (ÖRK-Pressemitteilung zur Erklärung, 12. Dezember 2023) (in englischer Sprache)

„Gott gibt Flüchtlingen und Vertriebenen Kraft“ (ÖRK-Pressemitteilung zur interreligiösen Zeremonie, 12. Dezember 2023)

Videoaufzeichnung: Interreligiöse Zeremonie für Frieden in Solidarität mit Geflüchteten (in englischer Sprache)

Videoaufzeichnung: Religiöse Führungskräfte setzen sich gemeinsam für Klimafrieden in Solidarität mit Geflüchteten ein (in englischer Sprache)

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