Das Webinar hat den Grundstein für den Aufbau des Ökumenischen Aktionsbündnisses junger Erwachsener des ÖRK von und für Menschen mit Behinderungen gelegt. Gemeinsam haben die Teilnehmenden über das Vermächtnis des Netzwerks gesprochen, biblische und theologische Perspektiven erörtert und Wege aufgezeigt, wie junge Menschen mit Behinderungen noch besser in die ökumenische Bewegung eingebunden werden können.
Anjeline Okola, Programmkoordinatorin für das Ökumenische Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen des ÖRK, gab einen Überblick über die Geschichte des Netzwerks. „Welchen Weg beschreiten wir weiter vor dem Hintergrund der Erfolge, die wir gemeinsam in den vergangenen 25 Jahren erreicht haben?“, fragte sie. „Einige von Ihnen fragen vielleicht: Zu welchem Zeitpunkt hat der Ökumenische Rat der Kirchen damit begonnen, über das Thema Behinderung zu sprechen?“
Die Auseinandersetzung mit diesem Thema gehe auf das Jahr 1968 zurück, erklärte sie, „während der 4. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen haben sich die Kirchen mit der Aufgabe auseinandergesetzt, eine inklusivere Gesellschaft zu sein.“
Fabian Corralles Gutierrez von der Baptistenkirche in Costa Rica, Sonderschullehrer, Direktor von Oiz-cualitek und Jugendkoordinator des Ökumenischen Aktionsbündnisses von und für Menschen mit Behinderungen für Mittelamerika, hat anhand von neun Beispielen beschrieben, wie Kirchen besser mit jungen Menschen mit Behinderungen umgehen können.
Er schlug vor, dass die Kirchen ein stärkeres Augenmerk auf den steigenden Anteil junger Menschen mit Behinderungen in der Gemeinde haben sollten.
„Manchmal entscheiden sich junge Menschen eingedenk ihrer Behinderung dazu, sich aufgrund der kulturellen Stigmatisierung nicht in die Kirche einzubringen“, sagte Gutierrrez. „Junge Menschen mit Behinderungen sind manchmal nur widerstrebend bereit, ihre Probleme zu offenbaren.“
Abigayle Bolado, ÖRK-Programmreferentin für das Engagement junger Erwachsener in der ökumenischen Bewegung, sprach über eine effektive Mitwirkung junger Erwachsener im Ökumenischen Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen.
„Wenn ich mir die ökumenische Bewegung bildhaft vorstellen soll, dann sehe ich einen Leib mit vielen Gliedern“, sagte sie. „Jedes Glied hat seine eigene Funktion und ist wichtig innerhalb der Bewegung. Wir alle verfügen über einzigartige Gaben.“
Gertrude Fefoame, Mitglied der Presbyterianischen Kirche von Ghana, sprach über die stärkere Einbindung junger Erwachsener mit Behinderungen in den kommenden 25 Jahren.
„Jeder Mensch wurde so von Gott geschaffen, dass er die Fähigkeit hat, einen Beitrag zu leisten“, sagte sie. „Das Studium der Bibel ist wichtig, denn sie gibt uns Aufschluss darüber zu erfahren, wer wir sind und mit welchen Fähigkeiten Gott uns ausgestattet hat – und auf diese Weise wächst du und kannst für dich selbst, deinesgleichen und die Gesellschaft Gutes bewirken.“
Es ist ebenfalls wichtig, von jenen zu lernen, die neue Wege beschritten haben“, sagte Fefoame.
„Ermächtigt euch selbst“, sagte sie. „Ich will nicht verhehlen, dass es viele Ältere gibt, die junge Menschen allenfalls als zukünftige Führungskräfte sehen und ihnen jetzt noch keine Führungskompetenz zutrauen. Das ist nicht richtig, und wir müssen das nicht einfach hinnehmen. Junge Erwachsene, ja sogar Kinder, haben bereits Führungsqualitäten.“
Informationen über das Ökumenische Aktionsbündnis von und für Menschen mit Behinderungen (EDAN)