Während des Besuchs fand auch ein Treffen mit den Vorstandmitgliedern des Internationalen Zentrums für interreligiösen Frieden und Eintracht, das 2012 durch den ÖRK, örtliche Kirchen und Prinz Ghazi bin Muhammad von Jordanien gegründet wurde, statt.
Das Zentrum führte Bildungsinitiativen zum friedlichen Zusammenleben durch, ermöglichte den Informationsaustausch zu interreligiösen Angelegenheiten zwischen religiösen Führungspersonen und dokumentierte die Erzählungen von Opfern von Konflikten. Das Zentrum hat außerdem 500 Friedensbotschafterinnen und -botschafter mit christlichen und muslimischen Hintergrund rekrutiert und trainiert sowie 2 000 von ethnisch-religiösen Konflikten betroffene Frauen mit Ausrüstungsgegenständen für den Lebensunterhalt, wie etwa Näh- oder Mahlmaschinen, ausgestattet.
„Unser Besuch in der nigerianischen Zentralmoschee und beim Sultan von Sokoto Sa’ad Abubakar waren der Höhepunkt der interreligiösen Dimension unseres Besuchsprogramms im Rahmenprogramm der Tagung des Exekutivausschusses“, sagte der ÖRK-Vorsitzende Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm. „Der Sultan ist die zentrale religiöse Autorität in Nigeria und genießt auch unter Christinnen und Christen vollsten Respekt.“
Bedford-Strohm fügte hinzu, dass ihn das freundliche interreligiöse Klima in Nigeria wirklich beeindruckte. „Gerade weil einige mörderische Gangs, die besonders im Norden des Landes nicht nur unter Christinnen und Christen, sondern auch unter Musliminnen und Muslimen Angst und Schrecken verbreiten, sich auf den Islam beziehen, ist es so wichtig, dass die christlichen und muslimischen Autoritäten diese Gewalt klar und deutlich verurteilen“, sagte er. „Hier werden eigentlich politische oder ethnische Kämpfe unter dem Vorwand religiöser Rhetorik ausgetragen.“
Bedford-Strohm bemerkte auch, wie sich der Sultan zusammen mit dem christlichen Klerus für ein friedliches Zusammenleben mit gegenseitigem Respekt für den anderen religiösen Glauben einsetzt.
„Die Gastfreundschaft, die Wärme, mit der wir empfangen wurde, und die Freundlichkeit, die an unserem Treffen spürbar waren, gibt Hoffnung, dass die Gewalt eines Tages gemeinsam überwunden werden kann“, sagte er.
Der ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay drückte seine Freude über das Treffen mit dem Vorstand des Internationalen Zentrums für interreligiösen Frieden und Eintracht aus. „Wir waren den Co-Vorsitzenden sehr dankbar für ihre Erkenntnisse zum Kaduna-Friedensprojekt, das vom ÖRK in die Wege geleitet wurde“, sagte er. „Es ist im Kontext religiöser Konflikte in der Tat wichtig, dass sich religiöse Führungspersonen gemeinsam für Frieden und Eintracht einsetzen. Die Gastfreundschaft des Sultans war ein großer Segen.“