ÖRK lädt ein zu gemeinsamer Erkundung des Nizänischen Glaubensbekenntnisses

Um was für einen Kurs handelt es sich hier?

Van Der Westhuizen: Der Kurs lädt die Teilnehmenden zu einer Exkursion ein, bei der sie einen der ältesten Texte des christlichen Glaubens näher kennenlernen können, der gleichzeitig auch einer der verbindendsten ist: das Nizänische Glaubensbekenntnis. Wir veranstalten den Kurs anlässlich des 1.700-jährigen Jubiläums des ersten ökumenischen Konzils von Nizäa (325) und in Vorbereitung auf die Sechste Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung in Wadi El Natrun (2025). Es wird theologische, historische und ökumenische Einordnungen der Bedeutung des Glaubensbekenntnisses, seines Vermächtnisses und der anhaltenden Bedeutung des Glaubensbekenntnisses für die weltweite Kirche heute geben.

Was sind die Schwerpunkte?

Van Der Westhuizen: Das Nizänische Glaubensbekenntnis ist alles andere als eine statische Formel, sondern ein lebendiges Zeugnis für unseren Glauben – eine Art gemeinsames theologisches Regelwerk, das die Kirchen zu engerer Gemeinschaft und treuem Glaubenszeugnis aufruft. Wir werden viele verschiedene Texte lesen, spannende Vorträge hören und uns gemeinsam unter Anleitung Gedanken machen und die Teilnehmenden damit nicht nur zurüsten, das Glaubensbekenntnis zu verstehen, sondern es auch aktiv in die Zukunft zu tragen.

Beschreiben Sie bitte kurz die sechs Module.

Van Der Westhuizen: In den sechs Modulen des Kurses werden sich die Teilnehmenden mit ganz unterschiedlichen Themen beschäftigen:

• dem historischen Kontext und theologischen Konflikt, aus dem heraus das Konzil von Nizäa einberufen wurde und aus dem heraus das Glaubensbekenntnis entstanden ist
• mit zentralen Begriffen, Konzepten und Diskussionen der nizänischen Theologie, einschließlich homooúsios, Dreifaltigkeit und Christologie
• der Rezeption des Glaubensbekenntnisses, dem Kampf gegen das Glaubensbekenntnis und der Ausarbeitung des Glaubensbekenntnisses – insbesondere in Konstantinopel (381) und in späteren Konzilen
• der Bedeutung des Nizänischen Glaubensbekenntnisses in ökumenischen Dialogen und dem Streben nach sichtbarer Einheit der Kirche
• zeitgenössischen Auslegungen des Glaubensbekenntnisses im Kontext gesellschaftlicher, ethischer und ökologischer Themen
• der Frage, wie das Glaubensbekenntnis der Kirche heute helfen kann – im Gottesdienst, als Grundlage für religiöse Bildung und als Aufruf zur Gemeinschaft.

Wer kann teilnehmen?

Van Der Westhuizen: Der Kurs steht allen offen, die sich für die Kirche interessieren. Besonders interessant wird er sein für ökumenische Führungspersonen und Theologie-Fachleute, die sich eingehender mit dem Glaubensbekenntnis und dessen Aufruf zur Einheit beschäftigen wollen, Studierende der Fächer Theologie, Kirchengeschichte und Ökumene, die ihr Studium um eine internationale Perspektive bereichern wollen, alle, die sich auf eine Teilnahme an der Sechsten Weltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung in Wadi EL Natrun vorbereiten, und wirklich alle, die sich für die Bedeutung des christlichen Glaubens in der heutigen Welt interessieren und für die Frage, wie das Glaubensbekenntnis uns als Kirchen näher zusammenbringen kann.

Wo kann man sich anmelden?

Van Der Westhuizen: Senden Sie Ihre Kontaktdaten (E-Mail, Vor- und Nachname) einfach an: [email protected]