„Sollen wir als Propheten oder Pastoren handeln?“, fragte er. „Und was meinen wir, wenn wir davon sprechen, den Mächtigen der Welt prophetisch die Wahrheit zu sagen?“
Er erörterte die Macht prophetischer Sprache, auch hinsichtlich Prophezeiung und Klugheit. Dabei umriss er sieben Dimensionen, den Mächtigen die Wahrheit zu sagen, und unterstrich auch Aspekte des Pilgerwegs der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit.
„Wie können die Kirchen politische Prozesse kritisch begleiten?“, fragte er. „Wann sollen sie den Mächtigen offensiv statt tröstlich und unterstützend gegenübertreten?“
Er räumte ein, dass die Antwort auf diese Fragen vom Kontext abhängt. „Doch es ist hilfreich, diese Fragen unabhängig von den jeweiligen Umständen zu stellen“, sagte er. „Die Art und Weise, wie wir als Kirchen mit den Mächtigen sprechen, muss die verschiedenen Gegebenheiten berücksichtigen.“
Er beschrieb prophetisches Reden als Ausdruck, der von einer Leidenschaft für die Gerechtigkeit geprägt ist. „Sie muss die Verbesserung der Situation jener, die unter der größten Benachteiligung leiden, zum Ziel haben“, sagte er. „Wenn wir uns überlegen, was wir den Mächtigen sagen, sollten wir uns an erster Stelle vom Gedanken an die Armen leiten lassen.“
Außerdem sollte prophetisches Reden immer von Klugheit geprägt sein, meinte Bedford-Strohm.
„Daher müssen wir uns stets die Frage stellen: Sprechen wir wirklich im Dienste von Gottes Ruf, etwas zu bewirken?“, sagte er. „Oder ist es nur ein Ausdruck unserer eigenen Wut?“
Er deutete auch darauf hin, dass Kirchen mit einer besonderen Funktion in der Zivilgesellschaft agieren. „Sie kennen die unbestrittenen moralischen Wahrheiten, von denen eine Gesellschaft abhängt, wie etwa die Würde jedes Menschen und die Vorzugsstellung der Armen, für die biblische Propheten einstehen“, sagte er.
„Gleichzeitig sehen sie die Welt auch als Ganzes, das durch Gott in Jesus Christus vereint wird, und stehen daher für die Einbeziehung jedes Gesellschaftsmitglieds in das Allgemeinwohl, das auf diesen moralischen Wahrheiten gegründet ist.“
Der ÖRK-Exekutivausschuss versammelt sich vom 21. bis 26. November in Paralimni, Zypern, um die Planung für 2025 in Angriff zu nehmen, einschließlich des Budgets und der Umsetzung von ÖRK-Strategien. Im Zentrum der Versammlung steht die Friedenskonsolidierung im Kontext von Besatzung, Krieg und Konflikten.
Vollständiger Wortlaut (in englischer Sprache)
Friedenskonsolidierung thematischer Schwerpunkt der ÖRK-Exekutivausschusstagung in Zypern