Zunächst beschreibt Blair, wie es der Kommission in seinen Augen schon seit 1910, als erstmals über eine solche Kommission gesprochen wurde, gelungen ist, Fachleute für Theologie und Missionswissenschaft, Praktikerinnen und Praktiker, Missionsgesellschaften und Kirchenleitungen an einen Tisch zu bringen.
Eine Reihe von Missionskonferenzen hätten sich über die Jahre mit verschiedenen Themen beschäftigt.
Seine eigene Rolle in Bezug auf die Arbeit der Kommission sieht er darin, dass er sicherstellen müsse, dass die Kommission engagiert arbeite und in Bezug auf die eigene Vision und ihren Beitrag zur ökumenischen Bewegung Kurs halte.
„Ich betrachte mich selbst als Ergebnis von Missionsbemühungen“, sagt er. „Ich bin in Jamaika aufgewachsen und bin stark geprägt worden von den Missionarinnen und Missionaren dort.“
Dadurch, sagt er weiterhin, sei auch sein Verständnis vom Evangelium als ein Aufruf an das Volk Gottes geprägt worden.
„Weil ich afrikanischer Abstammung bin, ist mir aber auch bewusst, dass die Missionsbemühungen und die Verstrickungen mit dem Kolonialismus zur Folge hatten, dass meine eigenen Erfahrungen und die Erfahrungen aller Menschen afrikanischer Abstammung stark beeinflusst wurden“, sagt er. „Vor einigen Jahren hatte ich das Glück, für eine Organisation tätig zu sein, die in einem unglaublich stark von Armut geprägten Viertel mit erwachsenen Menschen gearbeitet hat, die Erfahrungen auf der Straße gemacht haben, und das hat mein Missionsverständnis stark verändert und neu geprägt.“
Weiterhin spricht Blair in dem Interview darüber, dass sein Engagement für die Pflege der Beziehungen zwischen der Vereinigten Kirche von Kanada und der breiteren weltweiten Kirchengemeinschaft große Auswirkungen auf seine Rolle als Vorsitzender der ÖRK-Kommission gehabt habe.
„Zum Ende der Amtszeit der letzten Kommission herrschte Einigkeit, dass noch viel wichtige Arbeit zum Thema ‚Mission von den Rändern der Gesellschaft‘ anstünde – und zum Verständnis dieser“, erklärt er.
Am Ende des Interviews erläutert er, wie die Kommission die Themen Wandel bewirkende Nachfolge, Entkolonialisierung und „Mission von den Rändern der Gesellschaft“ verbinden will, um in der aktuellen schwierigen Zeit Wege in die Zukunft zu finden.
„Es geht nicht um den Status quo, sondern darum, unsere Arbeit weiterhin zu vertiefen“, erklärt er.
Die ÖRK-Kommission für Weltmission und Evangelisation
Fotos von der Tagung der Kommission für Weltmission und Evangelisation