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Der Besuch der Delegation unter Leitung von Seiner Seligkeit Patriarch Theophilos III, dem Patriarchen der Heiligen Stadt Jerusalem und ganz Palästina und Vorsitzenden des Jerusalemer Kirchenrats, war von tiefempfundener Solidarität und Gebet geprägt.

Der Patriarch und die Delegation trafen mit dem ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay zusammen, der die wiederholten Forderungen des ÖRK nach einem gerechten Frieden und unverzüglichen Maßnahmen zur Bewältigung der humanitären Krise im Gazastreifen bekräftigte.

In den Gesprächen des ÖRK mit der Delegation wurde zudem thematisiert, warum die internationale Staatengemeinschaft entschlossen handeln muss, um einen sofortigen Zugang für humanitäre Hilfslieferungen beispielsweise in Form von Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischen Versorgungsgütern und Unterkünften sicherzustellen.

Patriarch Theophilos sagte nach dem Treffen: „Wir sind zutiefst dankbar für das Engagement des Ökumenischen Rats der Kirchen und der Kirchengemeinschaft in dieser schwierigen Zeit. Die christlichen Gläubigen sind heute mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert.“

Und weiter sagte er: „Zu diesen Herausforderungen zählen die systematischen Versuche radikaler israelischer Gruppen, sich der hier historisch verwurzelten christlichen Gemeinschaft zu entledigen, andere Herausforderungen sind das Ergebnis politischer Initiativen und wieder andere beispielsweise Folgen des Kriegs im Gazastreifen.“

„Die Patriarchen und Kirchenleitungen hören nicht auf, unseren Ruf nach einem dauerhaften und wirksamen Waffenstillstand, wirtschaftlicher Unterstützung für den Wiederaufbau der kirchlichen Krankenhäuser, Schulen und gemeinnützigen Einrichtungen und einen ungehinderten Zugang der Kirchenoberhäupter zum Gazastreifen zu wiederholen.“

Abschließend erklärte der Patriarch: „Jerusalem und das Heilige Land sind eine Region, in der jüdische, christliche und muslimische Gläubige friedlich zusammenleben können und können sollten. Es gibt genug Platz für alle, die das Heilige Land ihre Heimat nennen, und genau das ist ja auch das Wunderbare an der Heiligen Stadt. Diese multiethnische, multikulturelle und multireligiöse Stadt ist die religiöse Hauptstadt der Welt und das spirituelle Zuhause der monotheistischen Glaubensfamilie.“

Dr. Ramzi Khoury, Mitglied im Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation und Vorsitzender des Hohen Präsidialausschusses für kirchliche Angelegenheiten, betonte: „Wir sind sehr dankbar für Ihre unerschütterliche Unterstützung in unserem Ringen um Gerechtigkeit für unser Volk in dieser schwierigen Zeit. Die Einheit der Kirchen ist derzeit so wichtig wie nie. Es ist unbedingt erforderlich, dass wir eindeutig Stellung beziehen gegen die vorsätzliche Vertreibung des palästinensischen Volkes. Die Stimme der Kirchen wird dringend gebraucht, um für eine Rückkehr zum Völkerrecht als Mittel für die Beendigung von Kriegen und die Herstellung von Gerechtigkeit einzutreten.“

„Wir lehnen jeglichen Einsatz von Überheblichkeit und Gewalt gegen unser Volk ab. Diese harsche Realität zu akzeptieren, würde eine Gefahr nicht nur für das palästinensische Volk, sondern die Menschheit insgesamt bedeuten.“

In den Gesprächen mit der palästinensischen Delegation wurde auch das Bekenntnis des ÖRK bekräftigt, die Heiligkeit von Jerusalem, Bethlehem und allen religiösen Stätten verteidigen und sicherstellen zu wollen, dass sie Orte für die Verehrung Gottes und sichere Zufluchtsorte bleiben und keine Kriegsziele werden.

Pillay bekräftigte die kategorische Ablehnung des ÖRK aller Plänen, das palästinensische Volk mit Gewalt oder dauerhaft von seinem Land zu vertreiben.

Eine Verwirklichung von Frieden sei nicht möglich, so Pillay, wenn nicht auch die Grundursachen des Konflikts bekämpft würden – die illegale Besatzung, systemische Diskriminierung und die Verweigerung einer palästinensischen Selbstbestimmung.

Zentrale Punkte des Besuchs waren Gebete um Kraft und Mut für alle palästinensischen Christinnen und Christen und die ungebrochene Unterstützung des ÖRK für die Kirchen, Gemeinwesen und Menschen in Palästina.

Mit einer Vorpremiere des englischsprachigen Dokumentarfilms „Via Dolorosa: The Path of Sorrows“ (Die Via Dolorosa: Weg der Schmerzen) sollte ein Zeichen der Hoffnung für die christliche Präsenz und das christliche Zeugnis im Heiligen Land gesetzt werden.

Die Mitglieder der palästinensischen Delegation waren:

Seine Seligkeit Patriarch Theophilos III, Patriarch der Heiligen Stadt Jerusalem und ganz Palästina und Vorsitzender des Jerusalemer Kirchenrats

S.E. Dr. Ramzi Khoury, Mitglied im Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation und Vorsitzender des Hohen Präsidialausschusses für kirchliche Angelegenheiten als Vertreter des palästinensischen Präsidenten

S.E. Wasef Kilany als Vertreter des Haschemitischen Königreichs Jordanien

I.E. Amira Hanania, Mitglied im palästinensischen Hohen Präsidialausschuss für kirchliche Angelegenheiten & Vertreterin in Europa sowie Mitglied im Palästinensischen Nationalrat der Palästinensischen Befreiungsorganisation

Pastor Prof. Mitri Raheb, Präsident und Gründer der Dar Al-Kalima-Universität

Pater Ibrahim Faltas, Vikar der Kustodie des Heiligen Landes

Fotos

Dokumentarfilm „Via Dolorosa: The Path of Sorrows“ erzählt Geschichte der christlichen Gläubigen in Palästina (ÖRK-Feature-Artikel vom 19. Februar 2025)

Videointerview: S.S. Patriarch Theophilos III (in englischer Sprache)

Videointerview: I.E. Amira Hanania über ihren Dokumentarfilm „Via Dolorosa: The Path of Sorrows“ (in englischer Sprache)