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Acropolis view from the city

Blick auf die Akropolis, eine antike Zitadelle auf einem Felsenhügel über der Stadt Athen, Griechenland.

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„Während wir dieser Tage in Athen zusammenkamen, erreichten uns immer verzweifeltere Nachrichten über die entsetzliche Gewalt und das Leid, die den Menschen im Gazastreifen von der israelischen Regierung und dem israelischen Militär unter eklatanter Verletzung des Völkerrechts und der Moral zugefügt werden. Hinzu kamen Meldungen von Angriffen auf den Südlibanon unter Verletzung seiner nationalen Souveränität und der Androhung einer umfassenden ethnischen Säuberung der palästinensischen Bevölkerung des Gazastreifens“, heißt es in der Botschaft.

„Wir erinnerten auch an die anhaltende illegale russische Invasion in der Ukraine, den schrecklichen unkontrollierten Bürgerkrieg im Sudan, die brutale Militärdiktatur in Myanmar, die andauernde Besetzung Nordzyperns sowie der palästinensischen Gebiete, die Räumung von Artsakh/Bergkarabach von seinen indigenen ethnischen armenischen Bewohnerinnen und Bewohnern, die Ausbreitung von Konflikten und Konfliktrisiken anderswo und die gehäufte Militarisierung in vielen Kontexten sowie die globale Vertreibungskrise, die zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit und die sich beschleunigende Klimakrise.“

In der Botschaft wird auch darauf hingewiesen, dass die Teilnehmenden in den Straßen von Athen Demonstrationen sahen zum Gedenken an die Völkermorde von 1915 an Griechinnen und Griechen, Syrerinnen und Syrern sowie Armenierinnen und Armeniern. Diese Demonstrationen hätten sie daran erinnert, dass menschliche Grausamkeit, Gewalt und Gier fortbestehen.

Die Botschaft dieser Konferenz würdigt die Stockholm-Konferenz für Praktisches Christentum als Grundstein, auf dem die ökumenische Bewegung für Praktisches Christentum – und die Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten des Ökumenischen Rates der Kirchen selbst – gegründet wurde. „Dieser hundertste Jahrestag ist eine heilsame Gelegenheit, über diese zentrale Bewegung in der ökumenischen Geschichte und über das reiche Erbe der ökumenischen Sozialethik und des ökumenischen Handelns nachzudenken“, heißt es in der Botschaft. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz von Stockholm sahen Hoffnung in der Entwicklung des Völkerrechts und internationaler Institutionen, um solche Herausforderungen zu entschärfen und zu bewältigen.“

Die Konferenzteilnehmenden wiesen jedoch darauf hin, dass die Vereinten Nationen – und das Engagement für internationale Zusammenarbeit, die Achtung des Völkerrechts und das Vertrauen zwischen Nationen und Gemeinschaften – heute mit einer schweren Krise konfrontiert seien.

„In einem solchen Kontext schlagen wir vor, das Konzept des ,Wohlfahrtsstaates‘, das in seinen Ursprüngen ein theologisches Konzept ist, zurückzufordern, zu rehabilitieren und zu bekräftigen, um die Art der Verantwortung des Staates gegenüber allen seinen Bürgerinnen und Bürgern zu definieren“, so die Botschaft. „Einmal mehr ist das Zeugnis der ökumenischen Bewegung für die Einheit inmitten von Spaltungen ein dringender Aufruf in einer Welt, die sich hundert Jahre nach der Stockholmer Konferenz immer schneller in Richtung Zersplitterung, Konfrontation und Konflikt sowie weg von Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden bewegt.“

Lesen Sie die Botschaft der CCIA-Konferenz zum 100-jährigen Jubiläum der Weltkonferenz für Praktisches Christentum in Athen (in englischer Sprache)

Zusammenfassung der Kirchengeschichte: von Nizäa über Stockholm bis zu den Herausforderungen der heutigen Zeit (ÖRK-Pressemitteilung, 21. Mai 2025, in englischer Sprache)

Tagung der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten: „Die Zeit für Gottes Frieden ist jetzt“ (ÖRK-Pressemitteilung, 20. Mai 2025)

Die Weltkonferenz für Praktisches Christentum beginnt mit Aufruf zu „keiner Diskriminierung in der Liebe unter Menschen“ (ÖRK-Pressemitteilung, 19. Mai 2025)

Fotogalerie: CCIA-Konferenz zum 100-jährigen Jubiläum der Weltkonferenz für Praktisches Christentum

Videoaufzeichnungen der CCIA-Konferenz für Praktisches Christentum in Athen