In dieser Woche finden im Ökumenischen Institut des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Bossey in der Schweiz ein reger Gedankenaustausch über die Schrift, gemeinsame Forschungsprojekte und ein lebendiger Dialog statt, der unterschiedliche Perspektiven und Ansätze aus Christentum, Judentum und Islam zusammenführt und als dessen Abschluss die Studierenden ein Certificate of Advanced Studies (CAS) im Fach interreligiöse Studien erwerben.
Das Studienprogramm besteht aus zwei Komponenten – einmal einem Fernlehrgangsprogramm vom 2. bis zum 22. Juli und danach einem Residenzkurs vom 23. Juli bis zum 10. August.
In Bossey befindet sich das Ökumenische Institut des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), und die Sommerkurse werden ebenfalls von der Universität Genf akkreditiert. Der diesjährige Kurs wird vom ÖRK in Zusammenarbeit mit der Fondation de l’Entre-connaissance in Genf und der Fondation Racines et Sources in Genf veranstaltet.
Die Studierenden kommen aus Afrika, Asien, Europa, der Karibik, dem Nahen Osten, und Nordamerika.
Pastor Dr. Benjamin Simon, Professor für ökumenische Missiologie am Ökumenischen Institut in Bossey, begrüßte die Studierenden im Institut. „Jedes Jahr wollen wir etwas über andere Religionen und den Glauben unserer Nachbarn lernen, und das geht am besten in der gemeinsamen Begegnung der Studierenden und mit den Menschen, die die Religionen mitgestalten, über die wir sprechen“, sagte Simon. „Nur durch Begegnungen und voneinander Lernen können wir Brücken zwischen uns bauen.“
Dr. Sophie Huber Kodbaye, Direktorin des Zentrums für Fortbildung und Fernstudien der Universität Genf, erklärte, dass das CAS im Fach interreligiöse Studien für einen Trend an der Universität stehe, immer innovativere und relevantere Fortbildungsprogramme anzubieten. „Die Universität Genf vollzieht damit den Schulterschluss zu der internationalen Stadt Genf und zur ganzen Welt“, sagte sie.
Pater Lawrence Iwuamadi, Dekan des Ökumenischen Instituts in Bossey, erklärte, dass das Institut immer versucht habe, die Leitideen des ÖRK kongenial zu interpretieren. „Wir müssen mit Menschen guten Willens und anderer Glaubensrichtungen zusammenarbeiten“, sagte er. „Unsere Hoffnung besteht darin, dass diese jungen Frauen und Männer uns verlassen, ohne dass sie Zweifel an ihrer Identität bekommen haben, sondern dass sie Sichtweisen kennengelernt haben, die sich von ihren eigenen Ansichten unterscheiden.“
Dieses Jahr befasst sich der CAS im Fach interreligiöse Studien in erster Linie mit der Rolle der Religionen bei der Umsetzung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs). Dabei handelt es sich um einen Katalog mit 17 globalen Zielen, die von den Vereinten Nationen festgelegt wurden.
Erst vor wenigen Jahren seien sich die Vereinten Nationen, Staats- und Regierungschefs und Nichtregierungsorganisationen der Vorteile und des Nutzens einer Zusammenarbeit mit Glaubensgemeinschaften bewusst geworden, um die SDGs zu erreichen, so Simon. „Religionen sind ein elementarer Teil der Lebenswirklichkeit des Menschen. Sie sprechen seine Sprache und befassen sich mit existenziellen Fragen, die ihn bewegen“.
Stärkung von Vertrauen und Respekt zwischen den Religionen
Ökumenisches Institut des ÖRK in Bossey (nur auf EN und FR)