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A woman in a blue shirt stands amidst a field of litter and garbage, highlighting environmental pollution.

Eine Frau sucht in einer schwelenden öffentlichen Mülldeponie nach wiederverwertbaren Gegenständen. Chennai, Indien.

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Im Kommuniqué heißt es: „Wir, das Ökumenische Expertengremium für eine NIFEA, das gemeinsam vom Ökumenischen Rat der Kirchen, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, dem Lutherischen Weltbund, dem Weltrat Methodistischer Kirchen und dem Rat für Weltmission einberufen wurde, äußern unsere große Besorgnis über die beispiellose Konzentration von Kapital, Technologie und politischer Macht, die heute das bereits unfassbare Ausmaß an Ungleichheit weiter verschärft, die demokratische Regierungsführung untergräbt, Kriege und Invasionen um die Kontrolle von Ressourcen schürt und bereits fragile Ökosysteme weiter aus dem Gleichgewicht bringt.“

Das NIFEA-Expertengremium traf sich vom 26. bis 27. März, um sich mit der globalen wirtschaftlichen und ökologischen Situation auseinanderzusetzen, die sich weiter verschlechtert.

„In unserer Sitzung hörten wir Berichte und Weisheiten von unseren indigenen Geschwistern, von Frauen und von jungen Menschen, die als Expertinnen und Experten unserem Gremium angehören“, sagte ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay. „Als Glaubensgemeinschaften sind wir dazu verpflichtet, uns an die Seite der Geringsten zu stellen und uns um die Schwächsten zu kümmern, indem wir ihren Stimmen Gehör verschaffen.“

Im Kommuniqué steht weiter: „Es ist unmoralisch, dass über eine Milliarde Menschen – die Hälfte davon Kinder – in Armut leben, während Milliardäre ihren Reichtum im Jahr 2024 um über 15 % auf 15 Billionen US-Dollar steigern konnten. Und es ist empörend, dass die reichsten 10 % der Weltbevölkerung mehr als die Hälfte des weltweiten Einkommens erhalten, während die ärmste Hälfte nur 8,5 % davon verdient.“

Die Erklärung drückt auch tiefe Besorgnis über „eine schnell eskalierende Klima- und Biodiversitätskrise aus, die Lebensgrundlagen gefährdet und eine existenzielle Bedrohung für alles Leben darstellt.“ Weiter wird bemerkt, dass „mehrere Kipppunkte kurz davor stehen, überschritten zu werden oder wir bereits darüber hinaus gegangen sind, was uns zur Erkenntnis führt, dass wir möglicherweise einen Punkt übertreten haben, von dem es kein Zurück mehr gibt.“

Athena Peralta, Direktorin der ÖRK-Kommission für Klimagerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung, betonte: „Von der wachsenden Ungleichheit über den Klimawandel bis hin zum zunehmenden Autoritarismus: Die Mehrfachkrisen, denen wir begegnen, sind nicht nur wirtschaftlich oder politisch. Sie sind zutiefst spirituell und moralisch; es geht um Fragen des Glaubens.“

Das Kommuniqué skizziert sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen und fordert „eine dringende Erneuerung der globalen Solidarität sowie ein erneutes Bekenntnis zu demokratischen Werten, internationalen Menschenrechtsrahmen und multilateralen Prozessen, die sich mit globaler wirtschaftlicher und ökologischer Regierungsführung befassen.“

Aufgerufen wird auch zu „praktischen Maßnahmen, um die übermäßige Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen einiger weniger Einzelpersonen und ihrer Unternehmen zu beenden, unter anderem durch eine Reihe progressiver steuerpolitischer Maßnahmen“ sowie zu „vielfältigen Aktionen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit unserer Gemeinschaften durch Fürsprache, Solidarität und diakonische Unterstützung an der Basis.“

Das Kommuniqué betont auch, die Hoffnung sei eine zentrale christliche Tugend. „Wir müssen die Hoffnung aus der Perspektive einer von Gott versprochenen Zukunft und aus dem indigenen Verständnis des Wohlergehens aller Menschen neu definieren“, schloss Peralta.

Lesen Sie hier das Kommuniqué des Gremiums (in englischer Sprache)

Hier finden Sie den Hirtenbrief (in englischer Sprache)

Religiöse Führungspersonen rufen zu wirtschaftlichen Reformen auf, um die Klimakrise und Ungleichheiten zu bekämpfen (Featureartikel vom 3. April 2025, in englischer Sprache)