Die ökumenische Delegation wurde vom Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay geleitet. Während des Solidaritätsbesuchs wurden sie von ökumenischen Partnern des Rates der Kirchen im Nahen Osten, der ACT Alliance und Caritas Internationalis begleitet.
Pillay verwies auf die seit langer Zeit bestehende Verpflichtung des ÖRK, das palästinensische Volk in seinem Kampf für einen gerechten Frieden zu begleiten, und auf das unlängst vom Internationalen Gerichtshof veröffentlichte Rechtsgutachten zu Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten. Weitere Themen waren die Bedeutung eines Zugangs zu humanitärer Hilfe im Gaza, Unterstützung für Personen, die ohne Anklage inhaftiert sind, sowie mögliche politische Lösungen. Pillay sah ebenfalls die Ausarbeitung einer Roadmap für den Wiederaufbau von Gaza nach dem Ende des Krieges als wichtige Aufgabe an.
„Als Menschen christlichen Glaubens sehen wir uns immer in einer starken moralischen Verpflichtung, und es muss uns bei unserem Zeugnis in dieser Welt in erster Linie um Gerechtigkeit gehen. Seien Sie gewiss, dass wir nicht schweigen werden angesichts von Ungerechtigkeiten, und wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um Kriege und Gewalt in dieser Welt zu beenden“, sagte Pillay.
S. E. Botschafter Omar Awadallah und I. E. Botschafterin Amira Hanania gaben eine Übersicht über die aktuelle Lage in Palästina und Israel aus der Sicht des Präsidialausschusses.
„Wir möchten, dass das Völkerrecht respektiert wird“, sagte I. E. Botschafterin Amira Hanania, die Generaldirektorin des Ausschusses ist. „Unsere Sorge gilt allen Menschen in Palästina und ihrem Leid in diesem Krieg. Dieser Konflikt ist eine existenzielle Bedrohung des palästinensischen Volkes, aber auch der Menschen christlichen Glaubens im Heiligen Land einschließlich derjenigen, die Opfer von Zwangsvertreibungen in Gaza wurden und derjenigen, die in Jerusalem und im Westjordanland in die Armut getrieben werden. Wir wollen nicht, dass Orte wie die Geburtskirche oder die Grabeskirche zu Museen werden.“
S. E. Botschafter Omar Awadalla wies darauf hin, wie wichtig die Beachtung des Rechtsgutachtens des Internationalen Gerichtshofs sei, und erklärte, dass die derzeitige Normalisierung der Angriffe auf Krankenhäuser, Schulen, Unterkünfte oder Orte, an denen sich unschuldige Zivilisten und Zivilistinnen aufhielten, aufhören müsse. „Hierzu müssen die internationale Gemeinschaft und alle diejenigen, die einen moralischen Standpunkt haben wie der ÖRK, eindeutig Stellung beziehen“, sagte er.
Der ÖRK-Vorsitzende Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm wies darauf hin, dass das endgültige Ziel für das palästinensische und israelische Volk darin bestehen müsse, gemeinsam in Frieden in der Region und unter Einhaltung des Völkerrechts zu leben.
Bedford-Strohm bedankte sich bei all denjenigen, die sich selbst inmitten des immensen Leids der Menschen für Gerechtigkeit und Frieden einsetzten, und hob in seinem Gebet hervor, „dass sich letztendlich die Türen für einen gerechten Frieden für alle Menschen im Heiligen Land öffnen werden.“
Der seelsorgerische Solidaritätsbesuch in Heiligen Land findet online am 7. und 8. August 2024 statt. Zu der Delegation gehören der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen, Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Pillay, Dr. Audeh B. Quawas, Mitglied des ÖRK-Zentralausschusses und des Exekutivausschusses, der Generalsekretär des Rates der Kirchen im Nahen Osten, Dr. Michel Abs, der Vorsitzende der ACT Alliance Erik Lysén, Rudelmar Bueno de Faria als Generalsekretär der ACT Alliance und Caritas Internationalis-Generalsekretär Alistair Dutton.
ÖRK auf digitalem Solidaritätsbesuch im Heiligen Land (ÖRK-Pressemitteilung vom 6. August 2024)