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Foto: Albin Hillert/LWB, 2019

Foto: Albin Hillert/LWB, 2019

*Von Fredrick Nzwili

Während die UN darauf aufmerksam macht, dass die Coronavirus-Pandemie zu einer „großflächigen Hungersnot biblischen Ausmaßes“ führen wird, durch die Millionen von Menschen vom Hungertod bedroht sind, betonte ein hochrangiges Oberhaupt der Christen in Afrika, dass es möglich sei, den Hunger, der so viele Menschen auf dem afrikanischen Kontinent unterjoche, zu besiegen.

Pastor Nicta Lubaale, der Generalsekretär der Organization of African Instituted Churches (OAIC) (Organisation in Afrika entstandener Kirchen) sagte, angesichts der jüngsten Zahlen zu weltweit an Hunger leidenden Menschen und des nicht erreichten Ziels für nachhaltige Entwicklung „Hunger beenden“, sei Hunger zu einem wichtigen Thema geworden.

„Die Anzahl hungernder Menschen auf der Welt ist erneut gestiegen. Afrika, vor allem die Länder unterhalb der Sahara, leidet am meisten Hunger ... weil über 20 Prozent der Bevölkerung unterernährt ist. Jede eintretende Krise würde die Hungersnot verschlimmern“, sagte Lubaale.

Die Äußerungen des Oberhaupts spiegeln die Worte von David Beasley, dem Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, wider, der am 21. April vor dem UN-Sicherheitsrat sagte, dass wir, während wir weltweit von einer COVID-19-Pandemie betroffen sind, gleichzeitig am Rande einer Hungerpandemie stünden.

„Millionen von Zivilisten, die in von Konflikten zerrütteten Nationen leben, darunter viele Frauen und Kinder, werden an den Rand des Hungertodes gedrängt. Das Schreckgespenst Hungersnot ist zu einer sehr realen und gefährlichen Möglichkeit geworden“, sagte Beasley.

Lubaale meinte jedoch, eine Kehrtwendung sei möglich, sofern die Oberhäupter aufhören würden, Hunger als Schande der Armen zu behandeln.

„Wir als Oberhäupter sollten uns schämen. Außerdem müssen wir uns weigern, mit der Schmach von Armut inmitten des Überflusses zu leben“, sagte das Oberhaupt und fügte hinzu, dass COVID-19 aufgetreten sei, gerade als einige afrikanische Nationen versucht hätten, die bestehenden Herausforderungen in Bezug auf die Ernährungssicherheit, wie etwa Klimawandel, Heuschrecken und Heerwürmer, umfassend anzugehen.

Laut Lubaale dränge die Organization of African Instituted Churches auf die Einbindung der Landwirtschaft in die Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus.

Gleichzeitig befürchtete er, dass die Welt beim Reagieren auf COVID-19 die Fehler wiederholen würde, die bei der anfänglichen Reaktion auf HIV gemacht wurden.

„Wir haben den Aspekt der Ernährung außer Acht gelassen, nur um später zu erkennen, dass dieser extrem wichtig ist - Menschen, die mit HIV und AIDS leben, brauchen Ernährungssicherheit, um sorgenfrei zu leben und Behandlungspläne befolgen zu können“, sagte das Oberhaupt.

„Wir möchten sicherstellen, dass die Landwirtschaft nicht vergessen wird. Die Kirchen sollen sich auch weiterhin dafür engagieren, dass diese in die Maßnahmen eingebunden wird.“

Bei einer Herangehensweise auf Gemeindeebene arbeitet die Organisation mit Bauern in den Kirchen vor Ort daran, die landwirtschaftlichen Erträge zu verbessern, Saatgut zu verwalten und Investitionen in die Landwirtschaft zu erhöhen.

In einem Hauptprojekt der Organisation geht es um gemeinschaftliche Saatbanken, die gewährleisten, dass Landwirte während der Aussaatzeiten ständig Zugang zu Saatgut haben. Damit diese Saatbanken zukunftsfähig bleiben, geben die Bauern nach jeder Ernte eine bestimmte Menge an Saatgut an die Bank zurück.

Die Organisation unterrichtet die Bauern auch über die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Ernährung und lehrt sie, wie man mit Verlusten nach der Ernte fertig wird und effektiv an Märkten teilnimmt.

„Unseren Pastoren vor Ort begleiten die Menschen in ländlichen Gebieten, damit diese die Landwirtschaft nicht aufgeben“, sagte Lubaale.

All Africa Conference of Churches

Weitere Informationen über die Organization of African Instituted Churches (OAIC)

*Fredrick Nzwili ist ein in Nairobi, Kenia ansässiger unabhängiger Journalist.