„Wir sind davon überzeugt, dass solch ein weltweites Gebet des Ökumenischen Rates der Kirchen die christlichen Gemeinschaften, diplomatische Missionen, Medienvertreter und -vertreterinnen und alle relevanten internationalen Organisationen dazu ermutigen wird, sich für unsere Sache zu engagieren“, sagte Seine Heiligkeit Katholikos Karekin II. „Es ist unsere aufrichtige Hoffnung, dass diese geistliche Initiative die Weltgemeinschaft auf diese anhaltende humanitäre Krise aufmerksam macht und einen Beitrag zu einer friedensstiftenden Lösung auf der Grundlage von Wahrheit und Gerechtigkeit leistet.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) folgt diesem Aufruf und bittet alle Menschen guten Willens, an einem Gebetstag für Armenien teilzunehmen und am 10. November, am Vortag des COP29-Klimagipfels in Aserbaidschan, für Frieden, für die Unterstützung von Geflüchteten und für die Freilassung von Kriegsgeiseln zu beten.
Die militärische Aggression gegen die Republik Bergkarabach/Arzach im September-Oktober 2020 mit der anschließenden zehn Monate dauernden Blockade des Latschin-Korridors und der Zwangsvertreibung von ca. 120.000 Armeniern und Armenierinnen aus ihrem angestammten Land im September 2023 gibt weiterhin Anlass zu großer Sorge.
Die COP29 bietet eine einmalige Gelegenheit, sich für die bedingungslose Freilassung der 23 armenischen Geiseln sowie der in aserbaidschanischen Gefängnissen festgehaltenen politischen Gefangenen und Journalisten und Journalistinnen einzusetzen.
Der ÖRK-Vorsitzende Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sprach darüber, dass Armenien unsere Gebete brauche. „Der christliche Glaube begleitet das armenische Volk seit den Anfängen der Armenischen Apostolischen Kirche im Jahre 301 n. Chr.“, sagte er. „Die Zukunft ist ungewiss.“
Bedford-Strohm führte aus, dass Gott an der Seite des armenischen Volkes stehe und dass wir die Menschen in Armenien gemeinsam mit Gott durch unsere Gebete begleiten können. „Unsere Gebete werden ihre Herzen und Seelen erreichen und sie stärken“, sagte er.
ÖRK-Generalsekretär Pastor Prof. Dr. Jerry Pillay forderte alle Kirchen auf, dem Aufruf zum Gebet zu folgen, und rief ebenfalls die internationale Gemeinschaft dringend auf, weiterhin Unterstützung zu leisten.
„Wir stehen weiterhin solidarisch und im Gebet an der Seite der Armenischen Apostolischen Kirche und unserer ökumenischen Partner in Armenien“, sagte er. „Wir wiederholen unsere Forderung nach einem gerechten und nachhaltigen Frieden in vollständiger Übereinstimmung mit dem internationalen humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten.“
Der ÖRK wird am 10. November um 17:00 Uhr MEZ (Genf) gemeinsam mit der armenischen Gemeinschaft eine örtliche Andacht in der Kathedrale St. Peter feiern.
Gnädiger Gott,
wir bringen heute vor Dich das armenische Volk.
Wir loben Dich für alle die Gaben, mit denen Du diese Menschen gesegnet hast: die Stärke ihres Glaubens, die Schönheit ihrer Kirchen, die Inspiration ihrer Liturgien, die außerordentlichen Talente, die sich in ihren Kunstwerken und ihrer Kultur zeigen, und die Widerstandskraft, mit der sie die Herausforderungen ihrer Geschichte bewältigt haben.
Wir bringen vor Dich die Geschehnisse, die ihr Leben in diesen Zeiten verdunkeln: Die Tränen derjenigen, die ihre Liebsten als Opfer der militärischen Aggression verloren haben. Die unsichere Existenz derjenigen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und nun in Angst um ihre Zukunft leben. Die Zerstörung unschätzbar wertvoller heiliger Kirchen im Krieg.
Du bist das Licht der Welt. Sende Dein Licht in die Herzen aller Betroffenen und erfülle sie immer wieder mit Deinem Geist des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung.
Andacht für Frieden in Armenien, Kathedrale St. Peter (in englischer Sprache)