31 August 2022, Karlsruhe, Germany: The opening prayer service of the 11th Assembly of the World Council of Churches, held in Karlsruhe, Germany.

The Assembly's theme is "Christ's Love Moves the World to Reconciliation and Unity."

Photo: Paul Jeffrey/WCC

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Vollversammlung

Die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen wird vom 31. August bis 8. September 2022 in Karlsruhe, Deutschland, stattfinden und unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ stehen.

 

Report of the WCC 11th Assembly

Christ’s Love Moves the World to Reconciliation and Unity: Report of the WCC 11th Assembly

 

Report on the Ecumenical Conversations

Report on the Ecumenical Conversations at the WCC 11th Assembly

Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und tritt in der Regel alle acht Jahre zusammen. Sie ist die einzige Gelegenheit, bei der die  Gemeinschaft der Mitgliedskirchen an einem Ort zusammenkommt, um gemeinsam zu beten, zu beraten und zu feiern.

Eine Vollversammlung ist ein besonderes Ereignis im Leben der Mitgliedskirchen, der ökumenischen Partner und anderer Kirchen, denn sie bringt mehr als 4.000 Teilnehmende aus allen Ecken der Welt an einem Ort zusammen. Sie ist eine einzigartige Möglichkeit für die Kirchen, ihr Engagement für die sichtbare Einheit und das  gemeinsame Zeugnis auszudrücken. Eine ÖRK-Vollversammlung ist  die umfassendste  Zusammenkunft von Christinnen und Christen  weltweit.

Die 11. Vollversammlung des ÖRK wird auf gemeinsame Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen (UEPAL) und der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz in Karlsruhe (Deutschland) stattfinden.

Eine ÖRK-Vollversammlung in Deutschland

Der ÖRK hat die Einladung von Mitgliedskirchen in Deutschland angenommen, die 11. Vollversammlung in Karlsruhe,Deutschland auszurichten. Ausgesprochen hatten diese Einladung die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Evangelische Landeskirche in Baden und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zusammen mit Kirchen in Frankreich (Union der Protestantischen Kirchen von Elsass und Lothringen, UEPAL) und der Schweiz (Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz). Die letzte ÖRK-Vollversammlung in Europa war die Vollversammlung in Uppsala, Schweden 1968.

Karlsruhe liegt  im Südwesten Deutschlands, einer Grenzregion in historischer und kultureller Hinsicht, und ist die zweitgrößte Stadt im Bundesland Baden-Württemberg. Der Hauptveranstaltungsort für die Vollversammlung wird die im Zentrum der Stadt liegende Messe Karlsruhe sein.

Eine ÖRK-Vollversammlung in Europa

Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit den durch die Entkolonialisierung herbeigeführten Veränderungen in der geopolitischen Lage entwickelte sich eine neue Realität einer europäischen – in erster Linie westeuropäischen – Einheit. Gleichzeitig führte die Feindschaft zwischen der Sowjetunion und den Westmächten zu einer Teilung des Kontinents in Ost und West, die bis zum Fall der Berliner Mauer 1989 Bestand hatte. Die europäischen Kirchen in der ökumenischen Bewegung und im ÖRK waren immer bemüht, trotz dieser Teilung im Kalten Krieg ein Gefühl von Gemeinschaft zu bewahren und zu fördern. Und genau das war eine der Hauptaufgaben der regionalen ökumenischen Organisation, die die Kirchen in Europa 1959 gründeten, der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK).

Die geografische Ausbreitung der Region Europa im ÖRK und in der ökumenischen Bewegung entsprechen zu großen Teilen dem politischen Verständnis, dass sich Europa vom Ural bis zum Atlantik erstreckt. An der südlichen Grenze gehören zwar die Länder im Kaukasus noch zu Europa, nicht aber Zypern, dass dem Nahen Osten zugerechnet wird. Innerhalb der Region Europa sind die subregionalen Verbindungen und das subregionale Zusammengehörigkeitsgefühl insbesondere ausgeprägt zwischen den nordischen Ländern (die Länder Skandinaviens, Finnland und die baltischen Staaten), in Mitteleuropa, Osteuropa, den Balkanstaaten und Südeuropa.

Die protestantischen Kirchen in West- und Südeuropa haben sich zu einer subregionalen Konferenz zusammengeschlossen. Bis zu einem gewissen Grad gibt es zudem auch ein subregionales konfessionsgebundenes Muster: Die großen Kirchen der Reformation (protestantische und anglikanische Kirchen) finden sich überwiegend in West- und Nordeuropa, die römisch-katholische Kirche zählt im Süden (und in Polen) die Mehrheit der Bevölkerung zu ihren Mitgliedern und die orthodoxen Kirchen bilden in Mittel- und Osteuropa die Mehrheitskirche. Die Kirchen der protestantischen Reformation (lutherische, reformierte, methodistische Kirchen) sind durch die Leuenberger Konkordie in voller Kirchengemeinschaft und haben die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gegründet. Auch die anglikanischen und die (episkopalen) lutherischen Kirchen in Großbritannien und den nordischen Ländern (mit Ausnahme Dänemarks) haben eine Vereinbarung über volle Kirchengemeinschaft unterzeichnet (Provoo). Die Anzahl der ÖRK-Mitgliedskirchen in Europa beläuft sich auf 81.

ÖRK-Mitgliedskirchen in Europa

Die Konferenz Europäischer Kirchen

ÖRK-Mitgliedskirchen in Deutschland

CHRISTLICHES ZEUGNIS UND HANDELN FÜR MENSCHENWÜRDE UND MENSCHENRECHTE (Erklärung)

Der Geist des Herrn ist auf mir,

weil er mich gesalbt hat

und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen,

zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen,

und den Blinden, dass sie sehen sollen,

und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit

und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.

(Lukas 4;18-19)

Der derzeitige globale Kontext ist geprägt von eskalierenden Konflikten, Spaltungen, Ungleichbehandlungen, wiedererstarkendem Rassismus, fremdenfeindlichen Angriffen auf Migrierende, Antisemitismus, Verletzungen der Frauenrechte und anderen Formen der Diskriminierung, Bedrohungen von Menschenrechtsverfechtern, autoritären Regierungssystemen, populistischem Nationalismus sowie religiösem und anderweitigem Extremismus, die eine massive Gefahr für die körperliche Sicherheit sowie die Menschenwürde und die Rechte diverser Gemeinschaften und Einzelpersonen rund um die Welt darstellen.

Executive committee

WELTWEITE GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN (Erklärung)

Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge. (Johannes 10;10)

Bei der Betrachtung der Themen Gesundheit und Wohlergehen bekräftigen wir als Menschen und Kirchen christlichen Glaubens, dass der Lebensspender und -bewahrer unser Herr Jesus Christus ist, das heilende Element für unsere Körper und Seelen, der uns von unseren Gebrechen heilt, unser Leben vom Verderben erlöst und uns mit Gnade und Barmherzigkeit krönt (Psalm 103;3-4).

Executive committee

NEUE UND AUFKOMMENDE TECHNOLOGIEN, ETHISCHE HERAUSFORDERUNGEN (Erklärung)

Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN. (Psalm 33,5)

Neue Technologien verändern unsere Welt und die zahlreichen Räume, in denen wir leben, arbeiten und Zeugnis ablegen. Diese Technologien bieten uns neue Möglichkeiten zu schaffen, zu heilen, zu kommunizieren und uns in der Welt zu bewegen. Viele dieser Technologien bieten zwar zweifellos tatsächliche oder potenzielle Vorteile für das menschliche Wohlergehen, haben aber auch Bedenken hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Auswirkungen sowie ethischen Folgen geweckt, insbesondere angesichts der Schnelligkeit ihrer Entwicklung und Anwendung.

Executive committee
Speeches
Greetings
Zur Nutzung während der Vollversammlung

Material zur Nutzung während der 11. ÖRK-Vollversammlung

Material im Zusammenhang mit der Vollversammlung

Material im Zusammenhang mit der 11. ÖRK-Vollversammlung

Bibelarbeiten

Bibelarbeiten für die 11. ÖRK-Vollversammlung

Alle Dokumente rund um die Vollversammlung

Vollständige Liste aller Dokumente rund um die 11. ÖRK-Vollversammlung

Zur Nutzung während der Vollversammlung

Textbuch

Ökumenischer Rat der Kirchen 11. Vollversammlung Karlsruhe, Deutschland 2022

This assembly Resource Book, a documentary collection published in four separate language editions, is meant to orient assembly delegates and participants to the assembly process, convey documents and reports upon which the assembly will act, and also link participants to a variety of important background documents about the many substantive matters that will engage the gathered fellowship there.

To that end, the Resource Book will function as a ready documentary reference and resource for assembly delegates as well as other participants.

Translations to follow.

Oase des Friedens

Gottesdienstbuch

Oase des Friedens: Gottesdienstbuch

Oasis de paix: Ressources pour la vie spirituelle

Oasis de Paz: Recursos para la vida espiritual

This multilingual volume of spiritual life resources is meant to inspire the collective prayer and praise of participants at the WCC’s 11th Assembly, taking place in Karlsruhe, Germany, from 31 August to 8 September 2022, where Christians from around the world, the whole oikoumene, are uniting to rejoice in the love of God in Christ.

Und da er das Volk sah - Bibelstudien

When He Saw the Crowds - Bible Studies 

Und da er das Volk sah - Bibelstudien 

Voyant les foules - Études bibliques 

Al ver las multitudes - Estudios bíblicos

The plenary Bible studies are an important aspect of the work of the assembly. They give participants an opportunity to meet daily around a Bible passage to reflect on the theme and the experience of the assembly. Participants can discern together God’s purposes for themselves and the ecumenical movement. They meet in groups which are small enough to allow everyone to contribute and large enough to give a range of perspectives. The Bible study sessions provide an opportunity for participants to explore the assembly theme together in the light of the biblical texts, knowledge, and experience. To be involved in group Bible study is to be open to one another, to the Bible passage and to the Holy Spirit. It is not to win an argument or to persuade others to a particular point of view. These sessions should be a place where the participants can integrate all they have heard and done in the assembly and discover together the possibilities of transformation that God offers us.

Dokumente

Friedensstifter für das Leben

Predigt von Bischöfin Mary Ann Swenson, von der Evangelisch-Methodistischen Kirche in den USA, stellvertretende Vorsitzende des ÖRK-Zentralausschusses, für den gemeinsamen anglikanisch-katholischen Friedensgottesdienstes in der katholischen Friedenskirche in Hiroshima am 5. August

Central Committee
Assembly news
Assembly features
Report on the Ecumenical Conversations

Report on the Ecumenical Conversations at the WCC 11th Assembly

Die ökumenischen Gespräche sollen inhaltlich in die Tiefe gehen und in Verbindung stehen mit der potenziellen Arbeit der ÖRK-Kommissionen und anderen Programme. Sie sollen inhaltlich aus den Erkenntnissen und dem Wissen der ÖRK-Netzwerke, der Mitgliedskirchen und Partner des ÖRK schöpfen und/oder im Zusammenhang mit neu auftauchenden ökumenischen Fragen stehen. 

Die ökumenischen Gespräche sollen ergebnisorientiert sein. Die Ergebnisse werden an die Vollversammlungsausschüsse weitergegeben und in detaillierten Berichten später den künftigen Leitungsgremien vorgelegt. Die Zusammensetzung der Gruppen für die ökumenischen Gespräche bleibt für die vier Tage immer die gleiche. So kann ein sicherer Raum geschaffen werden und eine Gruppendynamik entstehen und die Teilnehmenden können sich detailliert und eingehend mit einem Thema auseinandersetzen. Die Teilnahme an den ökumenischen Gesprächen steht allen Vollversammlungsteilnehmenden offen, die ein Rederecht haben. 

EC 1: Mission neu denken – Verwandelnde Nachfolge stellt Verständnis vom Reich Gottes in Frage

Die Kirche ist von Natur aus missionarisch und hat teil am Wirken der Liebe Christi in der Welt, die Versöhnung und Einheit schafft. Bestenfalls kommt das Zeugnis, das die Kirche für Christus ablegt, in interkulturellen Gemeinschaften des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zum Ausdruck: Gemeinschaften der Erlösung und der Erneuerung auf individueller und kollektiver sowie auf lokaler und globaler Ebene. Dieses ökumenische Gespräch fordert die Teilnehmenden heraus, ihren jeweils eigenen Weg als Jüngerinnen und Jünger Christi, die Verwandlung herbeiführen, neu zu betrachten und zu denken und über die prophetischen Worte Christi für ihre jeweils eigene Lebenssituation nachzudenken. Das ökumenische Gespräch lädt die Teilnehmenden zudem ein, die Herausforderungen zu benennen, mit denen wir in der heutigen Welt konfrontiert sind, wie zum Beispiel Ungerechtigkeit, Spaltungen aufgrund ethnischer Zugehörigkeit, polarisierten Identitäten und sozioökonomischem Ungleichgewicht, und ermutigt den ÖRK und seine Vollversammlung, eine führende Rolle zu übernehmen bei der Verwandlung der Welt, und nach einer Vision von Verwandlung zu streben, die dem Einfallsreichtum einer vielgestaltigen und bunten Kirche und Welt in der nächsten Generation gerecht wird.

EC 2: Eine neue Zukunft erträumen – Ein Aufruf von den Rändern der Gesellschaft

Der Aufruf von Arusha zu verwandelnder Nachfolge ist eine Antwort „auf Jesu Aufruf, ihm von den Rändern unserer Welt her nachzufolgen (Lukas 4,16-19)“. Die systemische Marginalisierung von Bevölkerungsgruppen weltweit hat in den letzten Jahren durch Kapitalismus, Militarisierung, autoritäre Politik, strukturelle Ungerechtigkeit, Rassismus, empfundene kulturelle Überlegenheit und gesellschaftspolitische Viktimisierung rasant zugenommen. Darüber hinaus haben globale Megatrends wie der Klimanotstand und die COVID-19-Pandemie die Marginalisierung vorangetrieben und bestehende Ungerechtigkeiten verschlimmert. Die vierte Forderung des Aufrufs von Arusha ruft uns auf, „uns freudig im Sinne des Heiligen Geistes zu engagieren, der Menschen an den Rändern der Gesellschaft als seine Stellvertreterinnen und Stellvertreter im Streben nach Gerechtigkeit und Würde ermächtigt“ (Apostelgeschichte 1,8; 4,31). Der Aufruf von den Rändern der Gesellschaft ist eine Herausforderung an die verschiedenen Zentren unserer Welt, herauszufinden, wie der Heilige Geist in den marginalisierten Bevölkerungsgruppen wirkt, und genau hinzuhören, was diese Menschen am Rande der Gesellschaft sagen, und sich dazu zu bekennen. Der Aufruf von den gesellschaftlichen Rändern unserer Welt ist ein Aufruf, eine neue Zukunft zu erträumen. Gedrängt von dem beschriebenen Aufruf ist dieses ökumenische Gespräch eine Einladung, zu träumen und aus dem Blickwinkel der Menschen an den Rändern der Gesellschaft und mit Hilfe einer Linse der Kontextualität und Intersektionalität gemeinsam eine neue Vision von einer neuen Zukunft zu erkunden.

EC 3: Hand in Hand gemeinsam unterwegs sein: Evangelisation und Gerechtigkeit – eine Erkundung von Theologie und Praxis der Mission und Evangelisation in einer ungerechten Welt

Weil sie zu verwandelnder Nachfolge aufgerufen sind, haben die Kirche auch die Verantwortung, sich für die Wiederherstellung von Gerechtigkeit einzusetzen. Solidarisch an der Seite der Unterdrückten, Marginalisierten, den „Geringsten“ einer jeden Gesellschaft zu stehen, die praktischer Weise von unserer Wohlfühlzone ferngehalten werden. Das aber macht eine ehrliche, unbequeme selbstkritische Betrachtung unserer Selbst, eine Selbstevaluierung unserer derzeitigen Theologien und Praktiken in der Mission notwendig. Dieses ökumenische Gespräch strebt an, die Kirchen zu animieren und zu motivieren, ihr Engagement in der Mission zu überdenken und schließlich neu zu gestalten. Zu betonen, wie wichtig und dringend eine Art Jüngerschaft ist, die nach einer Verwandlung der ungerechten Welt strebt, in der wir leben! Eine Verwandlung, die durch die Liebe Christi herbeigeführt wurde, rüttelt die Welt wach und bewegt die Welt! Eine Verwandlung, die von innen heraus kommt/innen beginnt; beim einzelnen Jünger oder der einzelnen Jüngerin von innen heraus beginnt, bei unseren Missionstheologien von innen heraus beginnt; bei unseren Evangelisationspraktiken von innen heraus beginnt und von den Herausforderungen herrührt, mit denen wir in unserem Zeugnis für die Gerechtigkeit Christi in einer zerbrochenen Welt konfrontiert sind, weil wir selbst zerbrochen sind.

EC 4: Das Geschenk zu sein: Eine Kirche von allen und für alle – Inklusion und vollumfängliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Dienst und in der Mission der Kirche

Das Thema dieses ökumenischen Gesprächs ist angelehnt an eine theologische Reflexion zum Thema Behinderungen, die der ÖRK-Zentralausschuss 2016 unter dem englischen Titel „The Gift of Being: Called to Be a Church of All and for All“ entgegengenommen und gebilligt hat. Das ökumenische Gespräch wird sich durch einen Prozess der kritischen theologischen Reflexion über die Praktiken unserer Kirchen mit den verschiedenen Stufen von Marginalisierung aufgrund einer Behinderung beschäftigen und die Kirchen darin bestärken, fruchtbringende Inklusion in den Religionsgemeinschaften umzusetzen. In Gesprächen über die Vulnerabilität der Menschen, die uns allen gemein ist, wollen wir insbesondere vor dem Hintergrund des Vollversammlungsthemas, der COVID-19-Pandemie und den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen das Geschenk des Lebens als eine Gabe, die wir in so vielerlei Hinsicht von anderen im Laufe unseres Lebens erhalten, untersuchen und uns darüber austauschen. Aus diesem Gespräch werden die Teilnehmenden ein größeres Verständnis mitnehmen, was es bedeutet, Gott im Licht der Erfahrungen von Menschen, die mit einer Behinderung leben, neu zu begegnen, und sie werden ein neues Verständnis davon erlangen, was es bedeutet, nach dem Bilde eines solchen Gottes zu leben.

EC 5: Die Schöpfung und das gemeinsame Gebet

Eines der Dinge, die das Ökumenische Gespräche 05 bei der 10. Vollversammlung des ÖRK in Busan bekräftigt hat, war, dass „Beten etwas ist, das wir bereits gemeinsam tun können. Wir sollten so oft es geht, gemeinsam beten.“ Wenn wir uns auf unserem laufenden Pilgerweg hin zu Einheit und Versöhnung weiter mit dem Thema des gemeinsamen Betens in der ökumenischen Bewegung beschäftigen, müssen wir auch weiterhin bekräftigen, dass unser gemeinsames Beten eine spirituelle Gabe ist. Dieses ökumenische Gespräche wird: a) untersuchen, wie die Schöpfung als ein Geschenk, das uns allen gegeben ist, sowohl den Inhalt als auch die Form unseres gemeinsamen Betens mitgestalten kann; b) darüber nachdenken, inwiefern verschiedene Elemente der Schöpfung im Laufe der Jahrhunderte in den verschiedenen Glaubenstraditionen schon dazu beigetragen haben, die christliche Spiritualität und Theologie zu prägen, und c) untersuchen, wie unterschiedliche Gestaltungsarten des gemeinsamen Gebets, die alle auf dem gemeinsamen Geschenk der Schöpfung aufbauen, neue Perspektiven für das ökumenische Gebet eröffnen können, so dass dieses eine offene Tür sein kann, um Einheit und Versöhnung näher zu kommen, wenn wir alle, die an den dreieinigen Gott glauben, zum gemeinsamen Gebet willkommen heißen.

EC 6: Dialog über die Kirche ausweiten

In welchem ökumenischen Verhältnis stehen auf der einen Seite die neuen Arten, Kirche zu sein, die in Verbindung mit der Globalisierung des Christentums entstanden sind, und andererseits das Streben nach einem gemeinsamen Verständnis von Kirche, das in dem 2012 erschienenen Dokument des ÖRK, „Die Kirche: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision“, formuliert wird? Die Landschaft des Christentums hat sich im Laufe des 20. Jahr bedeutend verändert. Während es ursprünglich vor allem in der nördlichen Hemisphäre beheimatet war, hat sich das Christentum in der ganzen Welt ausgebreitet und hat auf den verschiedenen Kontinenten neue kontextspezifische Formen angenommen. Gleichzeitig sind auch neue Konfessionen entstanden, die oftmals auch neue Arten des Kirche-Seins angeregt haben. Im Ergebnis ist das Streben nach einer sichtbaren Einheit der Kirchen, das im Zentrum der ökumenischen Bewegung steht, mit der Herausforderung konfrontiert, auch auf jene Gemeinschaften und Konfessionen zugehen zu müssen, die bisher keine Partner im ökumenischen Dialog über die Kirche gewesen sind. Dieses ökumenische Gespräch wird zunächst kurz vorstellen, was die ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung in den letzten Jahren zum gemeinsamen Verständnis von der Kirche und dem Dialog mit neuen Ausdrucksformen des weltweiten Christentums erarbeitet hat. Es wird dann im Folgenden eine theologische Diskussion über die künftigen Schritte auf dem Weg hin zur Manifestierung der Einheit von Christinnen und Christen angesichts einer wachsenden Vielfalt in den Ausdrucksformen des Kirche-Seins anstoßen.

EC 7: Schöpfungsgerechtigkeit jetzt! Aktiver Klimaschutz und Wasser zum Leben

Das aktuelle Modell der weltweiten Entwicklung, das auf Wirtschaftswachstum durch Rohstoffgewinnung basiert, ist nicht nachhaltig und verursacht einen Klimawandel. Die Hauptlast der Auswirkungen dieses Klimawandels tragen die armen und marginalisierten Bevölkerungsgruppen der Welt, wie zum Beispiel indigene Menschen, Frauen und Kinder. Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich deutlich beim Thema Wasser – wenn Wasser fehlt (Dürre) oder in viel zu großer Menge vorhanden (Überschwemmungen). Rund 1/3 der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und rund 2/3 haben keinen Zugang zu sicheren Abwassereinrichtungen. COVID-19 hat uns eine Momentaufnahme einer „neuen Normalität“ gezeigt, die möglich ist für einen zukunftsfähigen Planeten, wenn der Schwerpunkt auf einer Ökonomie des Lebens liegt. Ziel dieses ökumenischen Gesprächs ist es, ein theologisches und ethisches Nachdenken darüber zu fördern, wie dringend die Bewältigung des Klimawandels und der Wasserkrise geworden ist, und einen Strategieplan für die Versöhnung mit der Natur zu entwickeln.

EC 8: Wer darf leben, wer muss sterben, wer kümmert sich? Die Rolle der Kirchen bei Gesundheit und Heilen in der heutigen Welt

Die aktuelle Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Gesundheit Auswirkungen auf alle Aspekte des Lebens hat und dass die Kirchen bei der Förderung eines ganzheitlichen Verständnisses von Gesundheit und Wohlbefinden eine proaktivere Rolle spielen können und sollten. Während sich die Welt in hoher Geschwindigkeit auf das Ende des für die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele gesetzten zeitlichen Rahmens, das Jahr 2030, zubewegt und man weltweit versucht, den Wiederaufbau nach COVID-19 besser zu gestalten als vorher, wird sich dieses ökumenische Gespräch mit den einzigartigen Beiträgen beschäftigen, die die Kirchen in diesem kritischen Augenblick leisten können – auf lokaler bis hin zur globalen Ebene. Dieses ökumenische Gespräch wird: a) über das theologische Fundament für medizinische Mission und die Auswirkungen in unserer heutigen Welt nachdenken; b) das Verständnis von Gesundheit und Heilen vertiefen und dabei den Schwerpunkt auf Kirchen als heilende Gemeinschaften legen; c) die theologischen und ethischen Auswirkungen neuer Gesundheitsprobleme erörtern; d) erkunden, welche ökumenischen Partnerschaften und Ressourcen zur Verfügung stehen, um den Gesundheitsdienst der Kirchen weltweit zu stärken.

EC 9: Eine Ökonomie des Lebens in Zeiten von Ungerechtigkeit, Klimawandel und der vierten industriellen Revolution

Zunehmende Ungerechtigkeit, der anhaltende Hunger in der Welt, struktureller Rassismus, der galoppierende Klimawandel und destruktive Pandemien sind auf die derzeit geltende kaputte Weltwirtschaftsordnung zurückzuführen, bringen diese deutlich ans Licht und zeigen auf, wie dringend notwendig es ist, eine Ökonomie des Lebens für alle anzustreben. In der derzeitigen Situation, die von eng miteinander verwobenen Krisen geprägt ist, werden künstliche Intelligenz, gentechnische Veränderungen und andere Innovationen zwar als die großen Lösungen angepriesen, werfen jedoch auch grundlegende sozialethische Fragen auf. Religion und Wissenschaft gemeinsam können den Weg weisen weg von der Zerstörung des Planeten und hin zu einer florierenden Zukunft, die tiefgreifende Veränderungen dabei verlangt, wie unsere Gesellschaften produzieren und konsumieren. Dieses ökumenische Gespräch wird sich mit folgenden Fragen beschäftigen: Was können wir aus dem Engagement der Kirchen für lebensbejahenden Wirtschaftssysteme als bewährte Praktiken mitnehmen? Wie können wir in Zeiten und einem Umfeld, die nur von der Bedeutung von Finanzkapital geprägt sind, unseren Glauben leben und eine verwandelnde Nachfolge praktizieren? Was können wir für ein Streben nach Wirtschaftsmodellen, die kaputt gegangenes reparieren und wiederherstellen, von den Weltanschauungen von Bevölkerungsgruppen lernen, die am Rande der Gesellschaft leben? Welche neuen Herausforderungen zeichnen sich ab und wie können Kirchen darauf reagieren?

EC 10: ÖRK und ACT-Bündnis: Ökumenische Diakonie– Brücken bauen: Gemeinsames Engagement von Kirchen vor Ort

Akteure, die aus dem Glauben heraus handeln, sind eine wichtige treibende Kraft für Wandel und Veränderungen. Die Mitglieder des ÖRK und des ACT-Bündnisses werden gemeinsam wahrgenommen und gewürdigt für die Wirkung, die ihr Tun auf lokaler, nationaler und globaler Ebene hat – nicht zuletzt ihre vielfältigen und innovativen Antworten auf die COVID-19-Pandemie. Wie können wir das noch verstärken? Dieses ökumenische Gespräch will das gemeinschaftliche Engagement von christlichen Gläubigen für eine bessere und gerechtere Zukunft auf drei Arten befeuern: (1) Es will über konkrete Beispiele des sozialen Engagements von Christinnen und Christen (diakonisches Engagement) in Bezug auf Themen wie COVID-19, HIV & Aids, Gendergerechtigkeit, Klimawandel und andere aktuelle Herausforderungen berichten. Welche bewährten Praktiken gibt es? Wie können wir Kapazitäten aufbauen und diese finanzieren? Wie können wir uns für die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen engagieren? (2) Es will unser theologisches und konzeptionelles Verständnis verbessern, indem es mit dem in Kürze zur Verfügung stehenden Dokument des ÖRK und des ACT-Bündnisses „Zu transformativem Handeln aufgerufen – Ökumenische Diakonie“ arbeitet. (3) Es will mit allen Mitgliedern des ÖRK und des ACT-Bündnisses gemeinsam neu über Kompetenzen im Bereich Diakonie, den Aufbau von Kapazitäten und Bildung nachdenken und hier auch das kürzlich erschienene internationale Handbuch zu ökumenischer Diakonie, „International Handbook on Ecumenical Diakonia“ verwenden.

EC 11: Gespräche auf dem Pilgerweg: Eine Einladung zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Thema menschliche Sexualität

Im Rahmen der Zehnten Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Busan hat die Vollversammlung durch ihren Ausschusses für Programmrichtlinien als Antwort auf Themen, die im Rahmen der ökumenischen Gespräche, in verschiedene Geschäftssitzungen und in anderen Präsentationen zu den Herausforderungen, vor die das Thema menschliche Sexualität die ÖRK-Mitgliedskirchen und ihre Mitglieder stellt, aufgeworfen wurden, die folgende Empfehlung ausgesprochen: „Weil wir uns der kontroversen und Spaltung unter den Mitgliedskirchen befördernden Themen bewusst sind, kann der ÖRK als ein geschützter Raum fungieren, in dem die Kirchen in Bezug auf problematische Themen in Dialog treten und zu einem ethisch-moralischen Urteil finden können. Beispiele für solche Themen, die im Rahmen dieser Vollversammlung immer wieder genannt wurden, sind unter anderem Fragen zum Thema Gender und menschliche Sexualität. In geschützten Räumen gehören auch solche umstrittenen Themen auf die gemeinsame Tagesordnung, aber es muss der Grundsatz gelten, dass Toleranz allein nicht ausreicht, sondern Liebe und gegenseitiger Respekt Ausgangspunkt für alle Gespräche sein müssen.“ Als Antwort auf diese Empfehlung hat der ÖRK-Generalsekretär sowohl eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitenden als auch eine Referenzgruppe für menschliche Sexualität eingesetzt, um ein Referenzdokument zu erarbeiten, das dem Exekutivausschuss im November 2019 vorgelegt worden ist. Der Exekutivausschuss hat das Dokument entgegengenommen und empfohlen, „den Bericht zur Information an den Zentralausschuss weiterzuleiten und gleichzeitig vorzuschlagen, dass es während der 11. ÖRK-Vollversammlung ein ökumenisches Gespräch zu diesem Thema geben könnte“. Das Ziel dieses ökumenischen Gesprächs ist es, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Dialoge und ein Austausch zum Thema menschliche Sexualität, wie sie in den unterschiedlichen Lebenskontexten der ÖRK-Gemeinschaft gelebt wird, und darüber, wie die Gespräche zu diesem Thema in Zukunft mit besonderer Betonung von Liebe und Versöhnung geführt werden können, möglich ist.

EC 12: Trends und neu auftretende Probleme in einer sich schnell verändernden Welt

Dieses ökumenische Gespräch wird über Entwicklungen in einer sich schnell verändernden Welt nachdenken und diskutieren, die das Leben und die Arbeit der Kirchen in 20 Jahre beeinflussen werden; es wird eine ethisch-moralische Urteilsbildung unterstützen und zur Überwachung und Kontrolle bei der Entwicklung und Nutzung dieser Technologien beitragen. Es wird einen Schwerpunkt legen auf neue Arten, Kirche zu sein und als Gemeinschaft zu leben, auf den demografischen Wandel, auf künstliche Intelligenz (KI) und gentechnische Veränderungen. Die Teilnehmenden werden die Bedeutung und Konsequenzen dieser wichtigen Themen im Leben der Kirche erörtern und Empfehlungen aussprechen, wie Glaubensgemeinschaften Raum für ethisch-moralische Urteilsbildung sein und zu der Überwachung und Kontrolle dieser Technologien beitragen können. Die Diskussionsleitenden werden profundes Fachwissen beisteuern und Gruppengespräche initiieren. Die Teilnehmenden werden im Voraus kurz und bündig formuliertes, aber umfassendes Informationsmaterial zu den Themen erhalten und sollten sich zur Vorbereitung auf das ökumenische Gespräche bereits im Vorfeld Gedanken über die zu behandelnden Themen aus ihrem jeweiligen Kontext machen und sich damit auseinandersetzen.

EC 13: Der Weg zu gerechtem Frieden im Nahen Osten

Die Frage eines gerechten Friedens im Nahen Osten steht weiterhin im Zentrum des Engagements der ökumenischen Bewegung. Ein seit Langem anhaltender Kreislauf von Gewalt, politischer Instabilität, der Zerstörung der geltenden Systeme des sozialen Zusammenhalts und soziale Ungerechtigkeit ist leider eine Gefahr für alle Menschen in der Region, insbesondere aber für die vulnerabelsten der verschiedenen religiösen, ethnischen und kulturellen Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel Christinnen und Christen. Das wichtige Thema der historischen Präsenz und des historischen Zeugnisses von Christinnen und Christen im Nahen Osten wird zu einem Narrativ des Terrorismus, des Extremismus und der Bedrohung von Christinnen und Christen im Nahen Osten. Die ökumenische Bewegung muss bei der Gestaltung der zukünftigen Narrative für Frieden und sozialen Zusammenhalt eine wichtige Rolle spielen und gleichzeitig die Rolle und Daseinsberechtigung von Christinnen und Christen als gleichberechtigte Akteure und gesellschaftliche Partner im Nahen Osten sicherstellen und stärken.

EC 14: Der ökumenische Aufruf zum gerechten Frieden: ganzheitliche Ansätze für die Friedenskonsolidierung

Die Zeit zwischen der 10. Vollversammlung in Busan und der 11. Vollversammlung in Karlsruhe war geprägt von dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens, der eine ganzheitliche Vision von einem gerechten Frieden verfolgt, wie sie in der Erklärung der 10. Vollversammlung über den Weg des gerechten Friedens formuliert ist. Dieses ökumenische Gespräch wird untersuchen, wie die Kirchen in wichtigen nationalen Kontexten – insbesondere in Ländern, die für diesen Zeitraum als Schwerpunktland eingestuft wurden – mit diesem Aufruf umgegangen sind, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert waren und wie die ökumenische Bewegung versucht hat, die Kirchen und Menschen in diesen Kontexten zu unterstützen und zu begleiten, und welche Wirkung diese Bemühungen gezeigt haben. (Ein anderes ökumenisches Gespräch – EC 13 – wird sich mit dem Thema eines gerechten Friedens im Nahen Osten beschäftigen.) Die Teilnehmenden werden in diesem ökumenischen Gespräch nicht nur etwas über die Bemühungen der Kirchen um eine Förderung von gerechtem Frieden in ihrem jeweils eigenen Kontext lernen, sondern das ökumenische Gespräch verfolgt auch das Ziel, bewährte Praktiken und aus den gemachten Erfahrungen gewonnene Erkenntnisse zu ermitteln und den ökumenischen Ansatz für eine ganzheitliche Friedenskonsolidierung weiterzuentwickeln.

EC 15: Religions- und Weltanschauungsfreiheit: Die Kirche und Andere angesichts von religiös motivierter Diskriminierung und Unterdrückung

Dieses ökumenische Gespräch wird sich mit den Sorgen hinsichtlich des Leids, der Verfolgung und der Marginalisierung von christlichen Gläubigen auseinandersetzen und sich dafür einsetzen, dass der Grundsatz der Religions- und Weltanschauungsfreiheit als grundlegendes Recht für alle Menschen unabhängig von ihrer Religion oder Weltanschauung verstanden und akzeptiert wird. Auch das Problem, dass Forderungen in Bezug auf Religions- und Weltanschauungsfreiheit zuweilen benutzt werden, um die Rechte von anderen zu unterdrücken, muss thematisiert werden. Die Menschen in verschiedenen Weltregionen und verschiedene Bevölkerungsgruppen – wie Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und Migrantinnen und Migranten – erleben die Missachtung ihrer Religions- und Weltanschauungsfreiheit unterschiedlich. Erwägungen über die verschiedenen Auswirkungen einer solchen Missachtung ebenso wie das theologische Fundament für den Grundsatz der Religions- und Weltanschauungsfreiheit werden in diesem ökumenischen Gespräch insgesamt immer wieder eingebunden. Das Gespräch wird in vier Phasen unterteilt: eine Einführung in das Thema, die verschiedenen Kontexte und das Berichten über eigene Erfahrungen, die Rolle der Kirche und Hilfsmittel und Instrumente für Advocacy-Arbeit. Das Gespräch will die Teilnehmenden informieren und Geisteshaltungen zu den verschiedenen Aspekten der Religions- und Weltanschauungsfreiheit jenseits der üblichen geographischen Kontexte und eigenen Glaubensüberzeugungen der Teilnehmenden hinterfragen und sich dabei auf das Thema der Vollversammlung „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ stützen.

EC 16: Gemeinsames Engagement für Rassengerechtigkeit: Sich dem bleibenden Erbe der Sklaverei und des Kolonialismus in Zeiten zunehmenden Populismus und wachsender Fremdenfeindlichkeit stellen und es demontieren

Das Erbe der Sklaverei und des Kolonialismus hat immer noch Auswirkungen auf das Leben von Millionen Menschen und nimmt verschiedene Formen an: die Vorstellung einer Überlegenheit der Weißen („white supremacy“), die Diskriminierung von Schwarzen und dunkelhäutigen Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Afrophobie, fremdenfeindliche Gewalt, Rassismus und die privilegierte Stellung von Menschen mit weißer Hautfarbe, Rassismus im Verhältnis zu Gendergerechtigkeit, Hassrede gegen Minderheiten, Diskriminierung und Ausbeutung aufgrund von Religion und Kastenzugehörigkeit. Das Ziel dieses ökumenischen Gesprächs ist es, die Teilnehmenden für den komplexen und alle Lebensbereiche übergreifenden Charakter von Rassismus und seine verschiedenen Ausdrucksformen zu sensibilisieren, das Bewusstsein für die Mittäterschaft der Kirchen in der Vergangenheit und Gegenwart und die Art und Weise, wie sie Rassismus gerechtfertigt und validiert haben, zu vertiefen und vorhandene Kennzeichen für antirassistisches und antidiskriminierendes Verhalten zu benennen und hochzuhalten. Über die wichtigsten dieser Kennzeichen und neue lebensbejahende Möglichkeiten werden die Kirchen im Nachgang informiert. Im Laufe der vier Sitzungen werden die Teilnehmenden an diesem ökumenischen Gespräch persönliche Erfahrungsberichte und Geschichten hören, sich in Kleingruppen austauschen und Podiumsdiskussionen und Vorträgen lauschen.

EC 17: Exil, Abwanderung und Gastfreundschaft: Die Mobilität von Menschen, Vertreibung und die öffentliche Rolle und das öffentliche Zeugnis der Kirche

Migration und/oder die Mobilität von Menschen in ihren ganz unterschiedlichen Formen bedeuten nicht nur ganz konkrete Probleme in Bezug auf die Menschenrechte der Betroffenen. Sie stellen auch die derzeitige Mission und die prophetische Rolle der Kirche in Frage. Dieses ökumenische Gespräch wird die Spannungen und Überschneidungen zwischen den Menschenrechten und dem christlichen Glauben sowie die seelsorgerische, prophetische und öffentliche Rolle der Kirche untersuchen. Die Teilnehmenden werden sich mit den sich ständig verändernden und äußerst unterschiedlichen Profilen von Menschen auf der Flucht beschäftigen und die Probleme, die Migration mit sich bringt, sowie die vielen verschiedenen Arten und Weisen, wie Migrantinnen und Migranten das Leben, die Mission und die Praxis von Kirchen verändern, anschauen. Weil Migration in den kommenden Jahren voraussichtlich zunehmend komplex und kompliziert werden wird, wird sich dieses ökumenische Gespräch fragen, inwiefern und warum es notwendig ist, dass die Kirchen weiterhin ein kraftvolles Zeugnis in der Öffentlichkeit ablegen und sich für Migrierende stark machen, aber sich auch den derzeitigen, den neu entstehenden und zukünftigen Problemen im Zusammenhang mit Migration stellen.

EC 18: Interreligiöse Solidarität als interreligiöses Engagement

Dieses ökumenische Gespräch will versuchen, die theologische und praktische Dimension des interreligiösen Dialogs zusammenzuführen und wird sich daher mit dem Thema interreligiöse Solidarität als tragfähiges Modell für interreligiöses Engagement in einer Welt beschäftigen, die hart getroffen ist von der COVID-19-Pandemie und vielen weiteren Pandemien. Unter Zuhilfenahme des Dokuments „Interreligiöse Solidarität im Dienst einer verwundeten Welt“ des ÖRK und des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog als Grundlage für die Diskussion werden die Teilnehmenden dieses ökumenischen Gesprächs Strategien entwickeln, wir interreligiöse Solidarität in einer multireligiösen Welt ganz praktisch gefördert werden kann. Zunächst werden die Teilnehmenden die spirituellen/theologischen Motivationsgründe für interreligiöse Solidarität innerhalb der verschiedenen religiösen Traditionen erkunden und versuchen zu verstehen, inwiefern Solidarität integraler Bestandteil des Selbstverständnisses der Religionsgemeinschaften ist. Danach werden die Teilnehmenden konkrete Erfahrungen von interreligiöser Solidarität als Prisma nutzen und analysieren: (a) Welche Konzepte und Ansätze für Solidaritätsbekundungen bisher gut funktioniert haben, und (b) welche Themen hinderlich sind für interreligiöse Solidarität. Sie werden versuchen, diese Analyse dann in konkrete Handlungsvorschläge zu übersetzen, indem sie über Strategien nachdenken, wie interreligiöses Engagement in einer Welt nach dem Ende der COVID-19-Pandemie in interreligiöse Solidarität umgewandelt werden kann.

EC 19: Theologische Ausbildung – warum Ökumenizität wichtig ist

Die theologische Ausbildung ist ein wichtiges Anliegen in der ökumenischen Bewegung. Sie stellt einen wichtigen Raum dar, um inmitten sich wandelnder kirchlicher und religiöser Landschaften konstruktive theologische Reflexion zu entwickeln und zu kultivieren. In Anbetracht der Tendenzen, nur auf die eigene Konfession und nach innen zu schauen, ruft die ökumenische theologische Ausbildung die Kirchen auf, gemeinsam und tiefschürfend über das Wesen und die Mission der Kirche in der Welt nachzudenken. Dieses ökumenische Gespräch wird die vielfältigen Chancen und Herausforderungen erörtern und dabei einen besonderen Schwerpunkt darauf legen, wie pädagogische Neuerungen, Methodologien, Epistemologien, Lehrplanentwicklung und institutionelle Rahmenbedingungen die Ökumenizität der theologischen Ausbildung von heute stärken können. Es wird versuchen, die ökumenische theologische Ausbildung als einen profunden Ausdruck der gelebten Gegenseitigkeit und Einheit zu untersuchen, und es wird versuchen, die ökumenische theologische Ausbildung (mit theologischer Begründung und historischer Präzedenz) als ein Projekt für mehr Widerstand und Wandel in der heutigen Zeit zu sehen.

EC 20: Die Kluft schließen: Gendergerechtigkeit in Einheit und Versöhnung bewahren

Die derzeitigen Lebensrealitäten – einschließlich der COVID-19-Pandemie, des Klimawandels und der gewalttätigen Konflikte in der Welt – haben zu mehr sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt geführt und das soziale und wirtschaftliche Gefälle zwischen Männern und Frauen vergrößert. Diese Gefälle sind ein unverkennbares Hindernis für die Einheit innerhalb der Kirche und die Versöhnung unter allen Menschen, die wir anstreben. Neuere Initiativen des Ökumenischen Rates der Kirchen – darunter die vorgeschlagenen Grundsätze für Geschlechtergerechtigkeit, die Strategien der internationalen Konsultation anlässlich des 20. Jahrestags des Endes der Dekade der Kirchen in Solidarität mit den Frauen und die verschiedenen Besuche von Frauen-Pilgerteams – bieten den Kirchen eine Grundlage für eine programmatische Arbeit und den Einsatz für ein Ende von Ungleichheit und Gewalt (aufbauend auf dem langjährigen Engagement des ÖRK für Geschlechtergerechtigkeit). Dieses ökumenische Gespräch lädt den ÖRK und seine Mitgliedskirchen ein, Einheit und Versöhnung in Bezug auf Gerechtigkeit zwischen Männern und Frauen durch seine Programme und Leitungsstrukturen in der Zeit nach der Vollversammlung zu fördern. Dadurch werden Inklusion und eine ganzheitliche Entwicklung in Kirche und Gesellschaft unterstützt.

EC 21: Christliche Ethik und Menschenrechte

Die Geschichte des ÖRK ist eng verbunden mit der Geschichte der internationalen Menschenrechtsnormen, die mit der Formulierung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948 ihren Anfang nahm. In vielen Teilen der Welt aber wird die Rechtmäßigkeit dieser Grundsätze und Verpflichtungen, die in den internationalen Menschenrechtsnormen zum Ausdruck kommen, wie nie zuvor untergraben und angegriffen. Zudem gibt es auch innerhalb der ökumenischen Bewegung eine zunehmend offenkundige Vielfalt an Meinungen zu dem Verhältnis zwischen den christlichen Glaubensgrundlagen und den internationalen Menschenrechtsnormen. Die Teilnehmenden dieses ökumenischen Gesprächs werden auf die Ergebnisse früherer Reflexionsprozesse, Konsultationen und Publikationen (2020-2022) zurückgreifen und sich aus unterschiedlichen theologischen und regionalen/kulturellen Perspektiven mit diesem Thema auseinandersetzen und es aus dem Blickwinkel der Opfer von Menschenrechtsverletzungen betrachten. Ziel dieses ökumenischen Gesprächs ist es, in Bezug auf das Engagement der Kirchen für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte unter Anwendung der verschiedenen Instrumente für die Durchsetzung der internationalen Menschenrechtsnormen einen ökumenischen Konsens wiederherzustellen oder zu erreichen.

EC 22: Kirchen und die ethisch-moralische Urteilsbildung. Dialog fördern, um koinonia zu schaffen

Wie können Kirchen in einen konstruktiven Dialog über Meinungsverschiedenheiten bei ethisch-moralischen Fragen treten? Das neue Studiendokument der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung mit dem englischsprachigen Titel „Churches and Moral Discernment. Facilitating Dialogue to Build Koinonia“ lädt Kirchen ein, gemeinsam die verschiedenen Dimensionen ethisch-moralischer Urteilsbildung zu erkunden. Das einzigartige an diesem Studiendokument ist, dass es auf die Selbstbeschreibungen der verschiedenen kirchlichen Traditionen und die genaue Untersuchung historischer Beispiele aufbauend ein Hilfsmittel vorschlägt, das helfen soll, durch die Landschaft der ethisch-moralischen Urteilsbildung in den Kirchen zu navigieren. Es enthält eine genaue Untersuchung des Verhältnisses von Kontinuität und Wandel. Als ein zentrales Element schlägt das Dokument das Konzept eines „Gewissens der Kirche“ vor, das eine lebendige Auseinandersetzung der Kirche mit neuen Herausforderungen ausdrückt. Dieses ökumenische Gespräch im Rahmen der ÖRK-Vollversammlung wird Erkenntnisse aus dieser Studie erörtern und von derzeitigen Prozessen in den lokalen Kirchen, regionalen ökumenischen Gremien und Dialogen innerhalb und unter den verschiedenen weltweiten christlichen Gemeinschaften berichten.

EC 23: Vom Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens inspiriert – Durch die Liebe Christi gemeinsam unterwegs

Die Teilnehmenden an diesem Ökumenischen Gespräch werden sich gegenseitig über inspirierende Geschichten vom Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens berichten und gemeinsam über den spirituellen Unterbau des Pilgerwegs sowie vier für die menschliche Existenz wesentliche Themen nachdenken, die aufzeigen, wie Menschen die Auswirkungen von Gewalt, struktureller Ungerechtigkeit und der Klimakrise als Bedrohung für ihre Gemeinwesen und die materielle Grundlage ihres Lebens erleben: Wahrheit und Trauma, Land und Vertreibung, Gendergerechtigkeit sowie Ungerechtigkeit aufgrund ethnischer Zugehörigkeit. Verwurzelt sind diese vier Themen in der authentischen und transformierenden Spiritualität der lokalen Gemeinschaften. Wenn man sie als Eckpfeiler einer Theologie der Gemeinschaft versteht, können sie für die kommende Jahre eine Quelle der Inspiration für die ökumenische Bewegung werden.

Vorbereitende Tagung der kirchlichen Dienste und Werke

Vorbereitende Tagung der kirchlichen Dienste und Werke: 9.-10. März 2022

Vorbereitende Tagung der kirchlichen Dienste und Werke

Vorbereitende Tagung der kirchlichen Dienste und Werke: 9.-10. März 2022

Vorbereitende Tagung zu gerechten Gemeinschaften für Frauen und Männer

Vorbereitende Tagung zu gerechten Gemeinschaften für Frauen und Männer: 29.-30. August 2022

Vorbereitende Tagung zu gerechten Gemeinschaften für Frauen und Männer

Vorbereitende Tagung zu gerechten Gemeinschaften für Frauen und Männer: 29.-30. August 2022

Vorbereitende Tagung der indigenen Völker

Vorbereitende Tagung der indigenen Völker: Karlsruhe, 28.-30. August 2022

Vorbereitende Tagung der indigenen Völker

Vorbereitende Tagung der indigenen Völker: Karlsruhe, 28.-30. August 2022

Ökumenisches Treffen junger Erwachsener

Ökumenisches Treffen junger Erwachsener und Vorbereitende Tagung junger Menschen zur ÖRK-Vollversammlung: 27.-30. August, 2022

Ökumenisches Treffen junger Erwachsener

Ökumenisches Treffen junger Erwachsener und Vorbereitende Tagung junger Menschen zur ÖRK-Vollversammlung: 27.-30. August, 2022

Vorbereitende Tagung der orthodoxen Kirchen

Vorbereitende Tagung der orthodoxen Kirchen: Zypern, 9. - 16. Mai 2022

Vorbereitende Tagung der orthodoxen Kirchen

Vorbereitende Tagung der orthodoxen Kirchen: Zypern, 9. - 16. Mai 2022

Vorbereitende Tagung des Ökumenischen Aktionsbündnisses von und für Menschen mit Behinderungen

Vorbereitende Tagung des Ökumenischen Aktionsbündnisses von und für Menschen mit Behinderungen

Vorbereitende Tagung des Ökumenischen Aktionsbündnisses von und für Menschen mit Behinderungen

Vorbereitende Tagung des Ökumenischen Aktionsbündnisses von und für Menschen mit Behinderungen

Video series: Assemblies of the WCC

Walk through the WCC assemblies of the past in a series of short videos, beginning with the first in 1948 up to the WCC 11th Assembly in 2022.

10. Vollversammlung, Busan 2013
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Ort: Busan, Republik Korea

Termine: 30. Oktober - 8. November 2013

Thema: Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden

Mitgliedskirchen: 345



In der Botschaft der 10. ÖRK-Versammlung gaben die Teilnehmer folgende Bestätigung ab: „Wir teilen unsere Erfahrungen mit der Suche nach Einheit in Korea als Zeichen der Hoffnung in der Welt. Dies ist nicht das einzige Land, in dem die Menschen geteilt leben, in Armut und Reichtum, Glück und Gewalt, Wohlfahrt und Krieg. Wir dürfen unsere Augen nicht vor harten Realitäten verschließen oder unsere Hände von Gottes verwandelndem Werk ausruhen. Als Gemeinschaft steht der Ökumenische Rat der Kirchen in Solidarität mit den Menschen und Kirchen auf der koreanischen Halbinsel und mit allen, die nach Gerechtigkeit und Frieden streben. “

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Besuchen Sie die Website der 10. Vollversammlung

9. Vollversammlung, Porto Alegre 2006
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porto alegre cover

Ort: Porto Alegre, Brasilien

Datum: 14.-23. Februar 2006

Thema: In deiner Gnade, Gott, verwandle die Welt 

Mitgliedskirchen: 348 



Die Vollversammlung 2006 war eine der repräsentativsten christlichen Versammlungen, die jemals stattgefunden haben - mit mehr als 4000 Teilnehmenden aus ökumenischen Organisationen und Gruppen, Delegierten aus 348 Mitgliedskirchen, Beobachtern/innen und Besucher/innen aus aller Welt.

Die Vollversammlung beschäftigte sich mit den Schlüsselfragen christlicher Einheit und nahm ein neues Dokument mit dem Titel "Berufen, die eine Kirche zu sein" an. Sie forderte den ÖRK und seine Mitgliedskirchen nachdrücklich auf, den Fragen der Einheit, Katholizität, Taufe und des Gebets Priorität einzuräumen. Zu den zentralen Anliegen, die in den Plenarsitzungen diskutiert wurden, gehörten auch wirtschaftliche Gerechtigkeit, christliche Identität und religiöse Pluralität und "Junge Menschen überwinden Gewalt".

Außerdem nahmen die Delegierten eine in wesentlichen Punkten abgeänderte Verfassung und Satzung an, durch die das Konsensverfahren in die Entscheidungsfindung des ÖRK eingeführt und die Kriterien für die Mitgliedschaft geändert wurden. Ferner wurden Schritte unternommen, um die aktive Mitwirkung der Jugend (junge Menschen bis 30 Jahre) in Leben und Arbeit des Rates zu stärken.

Website der 9. Vollversammlung

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8. Vollversammlung, Harare 1998
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Harare report

Ort: Harare, Simbabwe 

Datum: 3.-14. Dezember 1998 

Thema: Kehrt um zu Gott - seid fröhlich in Hoffnung 

Mitgliedskirchen: 339 



Ein halbes Jahrhundert nach der offiziellen Gründung des ÖRK erneuerten die Mitgliedskirchen ihre Verpflichtung, beieinander zu bleiben, und die Delegierten gelobten, ihre Solidarität mit den afrikanischen Gastgebern fortzusetzen.

Die Vollversammlung beschloss, eine Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im ÖRKeinzusetzen. Sie befürwortete die Schaffung eines "Forums christlicher Kirchen und ökumenischer Organisationen", das den ökumenischen Aktionsradius weit über die Mitgliedskirchen des ÖRK ausdehnen würde.

Die Delegierten und Besucher/innen der Vollversammlung nutzten die mehr als 600 Programmangebote des dreitägigen "Padare", die die unterschiedlichsten Themen vom evangelisch-orthodoxen Dialog bis hin zu menschlicher Sexualität behandelten. Im Vorfeld der Vollversammlung fand ein Dekade-Festival "Kirchen in Solidarität mit den Frauen" statt.

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7. Vollversammlung, Canberra 1991
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Harare report cover

Ort: Canberra, Australien

Datum: 7.-20. Februar 1991

Thema: Komm, Heiliger Geist - erneuere die ganze Schöpfung

Mitgliedskirchen: 317 



Zum ersten Mal sprach 1991 ein Vollversammlungsthema explizit die dritte Person der Trinität an, und zwar im Kontext des physischen Universums. Die Sektionen bearbeiteten vier Unterthemen:

  • "Spender des Lebens - erhalte deine Schöpfung"
  • "Geist der Wahrheit - mach uns frei"
  • "Geist der Einheit - versöhne dein Volk"
  • "Heiliger Geist - verwandle und heilige uns"

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6. Vollversammlung, Vancouver 1983
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Ort: Vancouver, British Columbia, Kanada

Datum: 24. Juli - 10. August 1983

Thema: Jesus Christus, das Leben der Welt

Mitgliedskirchen: 301 



In Vancouver, in British Columbia an der Westküste Kanadas, fand 1983 die sechste Vollversammlung des ÖRK statt. In dem groβen gelb-weiβen Zelt unter dem Sommerhimmel erhielten die gemeinsamen Gottesdienste eine neue Bedeutung. Aus dem Dialog über das Dokument "Taufe, Eucharistie und Amt" wie aus den Erfahrungen mit der Lima-Liturgie entstanden neue Hoffnungen auf eine engere Gemeinschaft. Gleichzeitig hingen die nukleare Bedrohung und der Neo-Kolonialismus wie dunkle Wolken über dem Horizont. Die Vollversammlung verkündigte ihr Thema "Jesus Christus, das Leben der Welt", zu dem folgende Fachgruppen arbeiteten:

  • Zeugnis in einer gespaltenen Welt
  • Schritte auf dem Weg zur Einheit
  • In Richtung auf mehr Partizipation
  • Das Leben in Gemeinschaft teilen und heil machen
  • Den Bedrohungen des Friedens und Überlebens begegnen
  • Für Gerechtigkeit und Menschenwürde kämpfen
  • Lernen in Gemeinschaft
  • Glaubwürdige Kommunikation

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5. Vollversammlung, Nairobi 1975
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Ort: Nairobi, Kenia

Zeit: 23. November - 10. Dezember 1975

Thema: Jesus Christus befreit und eint

Mitgliedskirchen: 285 



"Jesus Christus befreit und eint" sangen die Delegierten der fünften Vollversammlung in Nairobi 1975. In den Sektionstiteln spiegeln sich die Anliegen jenes turbulenten Jahrzehnts wider:

  • Bekenntnis zu Christus heute
  • Die Einheit der Kirche - Voraussetzungen und Forderungen
  • Auf der Suche nach Gemeinschaft
  • Erziehung zur Befreiung und Gemeinschaft
  • Strukturen der Ungerechtigkeit und der Kampf um Befreiung
  • Menschliche Entwicklung.

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4. Vollversammlung, Uppsala 1968
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Uppsala report cover

Ort: Uppsala, Schweden

Datum: 4.-20. Juli 1968

Thema: Siehe, ich mache alles neu

Mitgliedskirchen: 235 



Die vierte Vollversammlung erlebte eine weitere Vergröβerung der ÖRK-Gemeinschaft und war Zeugin der neuen Zeichen, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil ausgingen: katholische Beobachter nahmen an der Vollversammlung teil, und es fanden Gespräche über weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit statt. Das Vollversammlungsthema wurde in den folgenden Sektionen behandelt:

  • Der Heilige Geist und die Katholizität der Kirche
  • Erneuerung in der Mission
  • Wirtschaftliche und soziale Weltentwicklung
  • Auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Frieden in internationalen Angelegenheiten
  • Gottesdienst
  • Auf der Suche nach neuen Lebensstilen.

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3. Vollversammlung, Neu-Delhi 1961
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New Delhi report

Ort: Neu-Delhi, Indien

Datum: 19. November - 5. Dezember 1961

Thema: Jesus Christus, das Licht der Welt

Mitgliedskirchen: 197 



Auf der dritten Vollversammlung erfolgten der Zusammenschluss mit dem Internationalen Missionsrat und die Aufnahme von 23 neuen Mitgliedskirchen, darunter zahlreiche östlich-orthodoxe Kirchen und Kirchen aus gerade unabhängig gewordenen Nationen. Die Vollversammlung konzentrierte sich auf das Thema "Jesus Christus, das Licht der Welt" und arbeitete in drei Sektionen: Zeugnis, Dienst und Einheit.e "Jesus Christ - the Light of the World" with three sections on witness, service and unity.

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2. Vollversammlung, Evanston 1954
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2nd Assembly of the WCC

Ort: Evanston, Illinois, USA

Datum: 15.-31. August 1954

Thema: Christus, die Hoffnung der Welt

Mitgliedskirchen: 161 



Die zweite Vollversammlung - bisher die einzige Vollversammlung in den Vereinigten Staaten - spiegelte in gewisser Weise die Ost-West-Spannungen des Kalten Krieges wider, die im Mittelpunkt zahlreicher Debatten standen. Die Arbeit zum Thema "Christus, die Hoffnung der Welt" war auf sechs Sektionen verteilt:

  • Unser Einssein in Christus und unsere Uneinigkeit als Kirchen
  • Die Sendung der Kirche an die ihr Fernstehenden
  • Die verantwortliche Gesellschaft in weltweiter Sicht
  • Christen im Ringen um die rechte Ordnung der Welt
  • Die Kirche inmitten rassischer und völkischer Spannungen
  • Die Laienfrage - der Christ in seinem Beruf

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1. Vollversammlung, Amsterdam 1948
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1st WCC Assembly

Ort: Amsterdam, Niederlande

Datum: 22. August - 4. September 1948

Thema: Die Unordnung der Welt und Gottes Heilsplan

Mitgliedskirchen: 147 



Am 23. August 1948 wurde der Ökumenische Rat der Kirchen offiziell in Amsterdam gegründet. 147 Kirchen verschiedener Konfessionen und aus vielen Ländern kamen zusammen, um sich der ökumenischen Bewegung zu verpflichten. 



Anhand von vier Sektionen beschäftigte sich die Erste Vollversamlung mit dem Thema, das zugleich eine Herausforderung war: "Die Unordnung der Welt und Gottes Heilsplan":

  • Die Kirche in Gottes Heilsplan
  • Die Kirche bezeugt Gottes Heilsplan
  • Die Kirche und die Auflösung der gesellschaftlichen Ordnung
  • Die Kirche und die internationale Unordnung

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Christival in Karlsruhe
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Zeitplan der 11. ÖRK-Vollversammlung

Zeitplan der 11. ÖRK-Vollversammlung, 31. August - 8. September 2022 in Karlsruhe, Deutschland

Höhepunkte des Programms der 11. Vollversammlung des ÖRK

Gebetsleben 

Im Zentrum des globalen ökumenischen Treffens von Delegierten und Besucherinnen und Besuchern der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen steht das spirituelle Leben. Jeder Tag beginnt für die Teilnehmenden morgens mit einer konfessionsübergreifenden Andacht. Die zentralen Elemente für diese Momente der Spiritualität zum Beginn des Tages sind: Singen, das Lesen von Texten der Heiligen Schrift, Gebet und Reflexion über die wichtigsten biblischen Themen und Botschaften für den jeweiligen Tag. 

An jedem Tag wird es aber auch noch weitere Momente und Möglichkeiten für spirituelles Leben geben. Dazu werden unter anderem die Bibelarbeiten in den „Home groups“ zählen, die den Delegierten Gelegenheit bieten, sich eingehender mit den biblischen Texten für den jeweiligen Tag zu beschäftigen. 

Weil die „Home groups“ klein und nach Sprachen sortiert sein werden, können wir sicherstellen, dass alle Teilnehmenden zum Austausch und den Diskussionen dort beitragen können. Zum Abschluss der täglichen Treffen der „Home groups“ wird es eine Mittagsandacht geben. Am Ende eines jeden Tages können Delegierte und Besucherinnen und Besucher dann noch an einer Abendandacht von einer der verschiedenen Konfessionen teilnehmen. So können alle Teilnehmenden spirituelle Momente erleben, die beispielhaft sind für die große spirituelle Vielfalt in der Gemeinschaft von Kirchen im ÖRK. 

Die verschiedenen Komponenten des spirituellen Lebens auf der Vollversammlung ergänzen die Geschäftssitzungen im Plenum und die thematischen Plenarsitzungen der Vollversammlung, um der Seele Nahrung zu geben und unseren Geist zu erneuern während wir singen, beten und in Momenten der Stille und des Nachdenkens über die zukünftige Ausrichtung und das zukünftige Wirken und Engagement der weltweiten ökumenischen Bewegung nachdenken. 

Wir sind überzeugt, dass die Momente des gemeinsamen Gottesdienstes helfen werden, zu erkennen, wohin Gott uns als Gemeinschaft führen will, wenn wir gemeinsam bekennen, dass die Liebe Christi die Welt bewegt, versöhnt und eint. 

Thematische Plenarsitzungen

Die täglichen thematischen Plenarsitzungen werden sich jeweils schwerpunktmäßig mit einem bestimmten Aspekt des Vollversammlungsthemas beschäftigen. Der Planungsausschuss für die Vollversammlung arbeitet eng mit dem Planungsausschuss für die Gottesdienste während der Vollversammlung (Assembly Worship Planning Committee, AWPC) zusammen, um thematisch, aber auch spirituell eine gewisse Harmonie sicherzustellen.

Geschäftssitzungen im Plenum

In den Geschäftssitzungen im Plenum können die Delegierten der ÖRK-Mitgliedskirchen Themen ansprechen, von denen sie der Meinung sind, dass die Vollversammlung sie erörtern sollte, und sich einen Überblick über die Arbeit des ÖRK im nächsten Jahr und bis zur nächsten Vollversammlung verschaffen. In den Geschäftssitzungen im Plenum werden auch der neue Zentralausschuss und die ÖRK-Präsidentinnen und -Präsidenten gewählt und die Arbeit der verschiedenen Ausschüsse erörtert. 

"Home groups"

Die so genannten „Home groups“ treffen sich jeden Morgen nach der gemeinsamen Bibelarbeit und dem thematischen Plenum des jeweiligen Tages und sollen den Menschen die Möglichkeit geben, durch einen Gedankenaustausch zu den Andachten, bearbeiteten Bibelstellen, Themen der Plenarsitzungen und anderen Begegnungen miteinander in Kontakt zu treten.

Alle Vollversammlungsteilnehmenden, die eine Rederecht haben, (Kategorien 1&2) werden einer „Home group“ zugeteilt. Jeder „Home group“ werden Teilnehmende aus den verschiedenen Regionen, Konfessionen und Berufsgruppen, Teilnehmende jeden Alters und sowohl „alte Hasen“ des Vollversammlungsgeschehens als auch „Vollversammlungs-Neulinge“ angehören.  

Sinn und Zweck der „Home groups“ ist es: 

eine fruchtbare und kontextübergreifende Auseinandersetzung mit dem Thema und der biblischen Botschaft des Tages zu ermöglichen 

Raum für Austausch und das voneinander Lernen anzubieten

zentrale Erkenntnisse oder einen Schlüsselmoment des Tages einzufangen und festzuhalten, um den anderen Vollversammlungsteilnehmenden davon zu berichten (max. 200 Zeichen)

die ÖRK-Leitungsgremien, Mitgliedskirchen und Partner über die Ergebnisse des gemeinsamen kontextübergreifenden Gedankenaustausches und der gemeinsamen kontextübergreifenden Urteilsbildung zu informieren (800-1000 Wörter pro “Home group“)

Weitere Informationen zu den „Home groups“ werden hier im Verlauf zur Verfügung gestellt.

Thema der Vollversammlung

Die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen wird zu einer Zeit zusammenkommen, die von Ratlosigkeit, Ängsten und grundlegenden Fragen geprägt sein wird: Wie leben wir auf der Erde? Welchen Sinn geben wir unserem Leben? Wie leben wir als Gesellschaft zusammen? Wie können wir Verantwortung für zukünftige Generationen übernehmen? Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen, der Klima-Notstand und die Verschärfung von Rassismus weltweit haben diese Fragen noch einmal spürbar verstärkt. Probleme wie strukturelle wirtschaftliche Ungleichheit, Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und andere Formen von Ungerechtigkeit in unseren Gesellschaften und der Welt treten vor diesem Hintergrund noch deutlicher hervor.

In der auseinanderbrechenden Welt ist das Vollversammlungsthema ein Zeugnis unseres Glaubens: Die Liebe Christi verwandelt die Welt durch die Kraft des Heiligen Geistes, der lebendig macht; gegen die Macht der Zerstörung und der Sünde bekräftigt das Thema, dass die Liebe des barmherzigen, gekreuzigten und auferstandenen Christus im Herzen und Zentrum dieser Welt steht. Es ist ein grundlegender Aufruf an die Kirchen, miteinander, mit Menschen anderen Glaubens und mit allen Menschen guten Willens unermüdlich für gerechten Frieden und Versöhnung zu arbeiten, damit die sichtbare Einheit der Kirche ein prophetisches Zeichen und ein Vorgeschmack auf die Versöhnung dieser Welt mit Gott und auf die Einheit der Menschheit und der ganzen Schöpfung werden kann.

Symbol der Vollversammlung
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German WCC 11th Assembly poster JPG

Links to download: PDF JPG

Das Logo für die Vollversammlung ist ein visueller, bildlicher Ausdruck des Themas der Vollversammlung. Es wurde inspiriert von den lebendigen und vielfältigen Ausdrucksformen der ökumenischen Bewegung in ihrem Streben nach der Einheit von Christinnen und Christen und ihrem Engagement für Gerechtigkeit und Frieden.

Beflügelt von dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“, wird die ÖRK-Gemeinschaft als Ganzes zur 11. Vollversammlung zusammenkommen, um gemeinsam zu beten, zu beraten und zu feiern. Aber wir werden noch weit über die Vollversammlung daraus neue Energie für die Arbeit des ÖRK schöpfen. Deshalb sollten Sie, wann immer Sie das Logo für die Vollversammlung verwenden wollen, daneben auch das offizielle Logo des ÖRK platzieren – wie Sie es auf dem Poster weiter unten sehen können.

Das Logo für die Vollversammlung umfasst vier Elemente:

  • Das Kreuz: Das Thema der Vollversammlung bekräftigt unseren Glauben, dass die barmherzige Liebe Christi die Welt durch die lebensspendende Kraft des Heiligen Geistes verwandelt. Als gut sichtbarer Teil des Logos für die Vollversammlung ist das Kreuz Ausdruck für die Liebe Christi und Verweis auf den ersten Artikel der Verfassung des ÖRK.
  • Die Taube – als ein allgemein bekanntes Symbol für Frieden und Versöhnung steht die Taube für den Heiligen Geist und verweist zudem auf die in der Bibel verwurzelten Ausdrucksformen von Hoffnung.
  • Der Kreis – die ganze bewohnte Erde (oikoumene) – vermittelt ein Gefühl von Einheit und gemeinsamen Zielen, und von Neuanfang. Zudem war auch das Konzept der Versöhnung Inspirationsquelle für den Kreis. Als Christinnen und Christen sind wir durch Christus mit Gott versöhnt, und als Kirchen sind wir Boten für Vergebung und Liebe sowohl innerhalb unserer Gemeinschaften als auch darüber hinaus. Die ökumenische Bewegung hat durch entschlossenes Engagement und Handeln für eine gerechtere und partizipativere Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung auf den Aufruf zu Einheit und Versöhnung reagiert.
  • Der Weg – wir alle kommen von unterschiedlichen Orten, aus unterschiedlichen Kulturen und Kirchen; wir gehen unterschiedliche Wege, um auf den Ruf Gottes zu reagieren; wir alle befinden uns auf einem Pilgerweg, auf dem wir Anderen begegnen und uns für die Umsetzung von Gerechtigkeit und Frieden mit ihnen zusammenschließen. Die verschiedenen Wege stehen für die ganz unterschiedlichen Wege, auf denen wir uns befinden, für die Bewegung, die Freiheit und die Lebendigkeit und Dynamik, die den ÖRK und seine Mitgliedskirchen weltweit antreiben.

 

Die Visionen für das Stewards-Programms des ÖRK waren schon immer weitreichend: Für W.A. Visser’t Hooft, den ersten Generalsekretär des ÖRK, waren die Stewards die Hoffnungsträger der Zukunft. Er wollte, dass junge Menschen Ökumene selbst erleben und den ökumenischen Führungspersonen persönlich begegnen, damit sie selbst eines Tages vielleicht eine solche Führungsrolle übernehmen würden. 

Das Stewards-Programm ist eine Art Einführung in die Ökumene. Für viele Menschen war die Teilnahme daran der erste – oder mindestens einer der ersten – Schritte auf ihrem Weg hin zu umfassenderem Engagement für die Ökumene, und dazu eine wunderbare Gelegenheit, etwas zu lernen und sich weiterzuentwickeln. 

Junge Menschen, die als Stewards an ÖRK-Veranstaltungen oder Vollversammlungen mitwirken, sind keine Beobachterinnen und Beobachter der Veranstaltungen oder Vollversammlung, sondern nehmen aktiv daran teil. Sie sind das Herz-Kreislauf-System und der Atmungsapparat der ökumenischen Bewegung – und von lebenswichtiger Bedeutung für sie.

Auch an der 11. ÖRK-Vollversammlung wird eine Gruppe von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 30 Jahren als Stewards teilnehmen. 160 jungen Menschen aus verschiedenen Ländern, Regionen und Glaubenstraditionen werden durch das Stewards-Programm die Gelegenheit erhalten, gemeinschaftlich an der Durchführung der Vollversammlung mitzuwirken und einzutauchen in ökumenisches Lernen, ökumenische Begegnung und ökumenische Diskussion. 

Das Stewards-Programm beinhaltet drei zentrale Elemente: 

a) Gezieltes ökumenisches Lernen, das Bewusstsein schaffen, Führungskompetenzen ausbilden und die weltweite Solidarität stärken soll; 

b) Teilhabe und Mitwirkung von jungen Erwachsenen an großen ÖRK-Tagungen als „Hefe im ökumenischen Teig“; 

c) Unterstützung zur Sicherstellung eines anregenden und effizienten Ablaufs der Tagung. 

Die Stewards leisten der Ökumene unschätzbare Dienste. Um als Steward an einer Tagung des ÖRK teilnehmen zu können, müssen Bewerberinnen und Bewerber einen strengen Auswahlprozess durchlaufen, in dem dem persönlichen Engagement in der Kirche und dem eigenen ökumenischen Engagement eine besondere Bedeutung zukommt. Der ÖRK sucht dabei nach jungen Erwachsenen, die die gemachten Erfahrungen in ihrem jeweiligen lokalen Kontext später einbringen können, ihre Begeisterung für die Ökumene weitergeben wollen und bereit sind, die Ökumene lokal bei sich vor Ort zu leben. Stewards sind also nicht einfach nur kleine Helferlein oder ungelernte Arbeitskräfte. Stewards sind junge Menschen, die ihre Zeit und Energie, ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre Visionen für den Aufbau der ökumenischen Bewegung zur Verfügung stellen. Sie sind Führungspersonen in ihren Kirchen, Gemeinwesen, Organisationen und in der ökumenischen Bewegung, und sie sind oder werden diejenigen sein, die Verantwortung für die ökumenische Bewegung übernehmen und sie in die Zukunft führen werden. 

Die Stewards arbeiten unter anderem in den Bereichen Konferenzsaal-Management, Kommunikation, Gottesdienst, Dokumentation und Registrierung. Sie kommen, um die Veranstaltung insgesamt zu unterstützen, sollten also nicht von einzelnen Delegierten oder anderen Teilnehmenden gebeten werden, bestimmte Aufgaben zu erledigen, es sei denn dies wird über die für die Stewards zuständigen ÖRK-Mitarbeitenden organisiert. Die Stewards werden angewiesen, während ihrer Arbeitszeit keine Aufträge von Einzelpersonen anzunehmen oder Vollversammlungsteilnehmende aus ihrem Heimatland oder ihrer Kirche bevorzugt zu behandeln. 

Während der Vollversammlung werden die Stewards ihre Aufträge ausführen und Aufgaben erledigen, aber – wenn sie nicht im Dienst sind – auch an Gottesdiensten, konfessionellen Treffen und den kleineren Diskussionsgruppen teilnehmen. Wann immer möglich, sollte ihnen die Gelegenheit gegeben werden, sich einzubringen und über ihre eigenen Erfahrungen zu berichten. Sie können wichtige Beiträge leisten und sich vielfältig einbringen!