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Pastor Prof. Dr. Sang Chang und ÖRK-Zentralausschussmitglieder während einer Andacht in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums in Genf. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Pastor Prof. Dr. Sang Chang und ÖRK-Zentralausschussmitglieder während einer Andacht in der Kapelle des Ökumenischen Zentrums in Genf. Foto: Albin Hillert/ÖRK

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ruft alle Menschen guten Willens auf, am 11. August an einem Gebetssonntag für die friedliche Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel teilzunehmen.

Jedes Jahr sind Christinnen und Christen aufgerufen, für Frieden auf der koreanischen Halbinsel und die Wiedervereinigung dieser zu beten. Das Gebet wird vom Nationalen Kirchenrat von Korea (NCCK) und dem Koreanischen Christenbund in Nordkorea (KCF) ausgearbeitet und traditionell jedes Jahr am Sonntag vor dem 15. August gefeiert.

Der 15. August wird sowohl in Nord- als auch Südkorea als Tag der Befreiung gefeiert, an dem Korea sich 1945 vom Joch der japanischen Kolonialherrschaft befreite und unabhängig wurde. Die Ironie des Schicksals will es, dass an ebendiesem Tag die Halbinsel auch in zwei Staaten geteilt wurde.

Der Zentralausschuss des Koreanischen Christenbundes (Nordkorea) und der Nationale Kirchenrat von Korea (Südkorea) haben nun das diesjährige gemeinsame Gebet für die friedliche Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel verfasst.

Die Kirchen sind aufgerufen, dieses Gebet in ihre jeweiligen Sprachen zu übersetzen und an ihre Ortsgemeinden weiterzuleiten.

„Herr, wir waren einmal ein einiges Land“, heißt es in dem Gebet. „Wir waren eins vor 100 Jahren, als wir uns gegen die Tyrannei des japanischen Imperialismus auflehnten und die Unabhängigkeit Koreas forderten.“

Weiterhin bringt das Gebet den Wunsch zum Ausdruck, dass die koreanische Halbinsel wieder vereint werden möge. „Oh Herr, wir flehen dich an“, wird gebetet. „Lass uns nie wieder einen Krieg in diesem Land führen, und lass uns unsere eigene dauerhafte und friedvolle Regierung errichten, die frei von der Beeinflussung fremder Mächte ist.“

Das Gebet mahnt die Menschen, im Herzen vereint zu bleiben und ihren Willen und ihre Stärken zu vereinen. „Erinnern wir uns daran, dass wir unser Schicksal selbst bestimmen müssen“, heißt es dort wörtlich. „Oh Herr, lasse uns eins werden.“ „Oh Herr, erhöre die Gebete der geliebten Christinnen und Christen auf der Welt für Frieden und Wohlstand“, soll gebeten werden. „Wir dürfen uns unseren Verpflichtungen aus welchem Grund auch immer nicht entziehen oder sie auf die lange Bank schieben.“

Der Nationale Kirchenrat in Korea wird in der Bogum-Kirche in Seoul einen zentralen gemeinsamen Gottesdienst veranstalten, weitere Gottesdienste werden in verschiedenen Regionen des Landes in Suwon, Daejon, Busan, Jeonju und an weiteren Orten stattfinden. Zudem werden Musikfestivals und Ausstellungen organisiert.

Am 15. August, dem Tag der Befreiung, wird der Nationale Kirchenrat in Korea gemeinsam mit einer zivilgesellschaftlichen Organisation – dem 6.15 Komitee – eine gemeinsame Veranstaltung ausrichten. Die Menschen sind aufgerufen, sich am Kwanwamoon-Platz für eine „Menschenkette für den Frieden“ zu versammeln, die um die nahegelegene amerikanische und japanische Botschaft gebildet werden soll.

Nationaler Kirchenrat in Korea (in englischer Sprache)

Gebet für die friedliche Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel auf Deutsch und Koreanisch

Friedensforum: „Es darf keinen Krieg mehr auf der koreanischen Halbinsel geben“, ÖRK-Pressemitteilung vom 12. Juli 2019

Kommuniqué des Ökumenischen Forums für Frieden, Wiedervereinigung und Entwicklungszusammenarbeit auf der Koreanischen Halbinsel (in englischer Sprache)